Das multisensorische Museum teamLab Planets Tokyo in Tokios Distrikt Toyosu feiert seine brandneue Erweiterung: der „Garden Area“. In diesem Bereich können Besucher nicht nur zwei spektakuläre interaktive Kunstinstallationen bestaunen, sondern sogar ein Teil von ihr werden. Erstere ist ein dreidimensionales botanisches Feuerwerk für alle Sinne, denn dank Spiegel und unterschiedlichster Farben wirkt der hängende Orchideengarten nahezu kaleidoskopisch.
Er besteht aus über 13.000 blühenden Orchideen, die den Betrachter magisch in ihren Bann ziehen und mit ihrem Duft betören. Die für dieses Kunstwerk verwendeten Exemplare sind gängige Epiphyten, sogenannte „Aufsitzerpflanzen“, wie sie häufig in der Familie der Orchideengewächse vorkommen. Sie sind damit nicht auf einen Nährboden angewiesen und bewohnen Bäume (ohne zu schmarotzen) und Felsen. Wasser absorbieren sie aus der Luft.
Man sagt, dass die Orchidee die jüngste Pflanzenart der Erde sei und so musste sie Nischen besetzen, die andere Gewächse noch nicht erobert hatten. Heute gibt es schätzungsweise zwischen 25.000 und 30.000 wilde Orchideenarten, mehr als in jeder anderen Pflanzenfamilie. Allerdings sind viele Arten durch den Verlust ihrer Habitate und Raubbau stark gefährdet – ein Fakt, auf den der hängende Garten in Tokio ebenfalls aufmerksam machen möchte.
Im zweiten Garten, der sich teils im Freien befindet, eröffnet sich dem Besucher eine märchenhafte Mooslandschaft mit Ovoiden. Tagsüber reagieren die eierförmigen Objekte auf die Welt um sie herum: Wenn sie gekippt werden oder Wind aufkommt, bewegen sie sich zwar, fallen aber stets zurück in ihre Ausgangsposition und geben dabei einen Ton ab. Dann erklingen auch die restlichen Ovoide nacheinander im selben Ton.
Sobald die Sonne untergeht, kommt eine visuelle Komponente hinzu: Unter Berührung und Bewegung ertönen die Ovoide nach wie vor, jedoch leuchten sie nun zusätzlich in einer dem Klang zugeordneten Farbe. Auch dieser beeindruckende Vorgang wird von den ovalen Körpern ringsum imitiert. Die Farbpalette besteht aus 61 Farben.
teamLab Planets TOKYO in Japans Hauptstadt Tokio umfasst insgesamt neun Kunstwerke, inklusive vier interaktiver Kunsträume und der zwei neu eröffneten Gärten, die die Grenze zwischen Betrachter und dem Werk verschwimmen lassen. Das Ziel lautet stets Erfahrbarkeit, so nimmt das bahnbrechende Museum seine Besucher mit auf eine immersive Reise, die eine Vielzahl an visuellen, akustischen, olfaktorischen und haptischen Eindrücken verspricht. Weitere Informationen unter www.japan.travel/de/de.
Karsten-Thilo Raab
berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführern sowie Bildbänden gemacht.