Tierisch was los am Sankt-Lorenz-Strom

Killerwale sind nicht die einzigen Meeressäuger, die sich am Sankt-Lorenz-Strom wohlfühlen.
Killerwale sind nicht die einzigen Meeressäuger, die sich am Sankt-Lorenz-Strom wohlfühlen.

Der Sankt-Lorenz-Strom sowie der Saguenay Fjord in der kanadischen Provinz Québec sind ein Muss für Walbeobachtungen: An kaum einem Ort der Welt tummeln sich so viele verschiedene Walarten wie hier: 13 sind es insgesamt! Aufgrund der besonderen Wasserqualität mit Süß- und Salzwasser und einem reichhaltigen Nahrungsangebot zieht es die Meeressäuger von Mai bis Oktober in den Sankt-Lorenz-Strom.

Sogar die Werbung entlang des Sankt-Lorenz-Stroms ist auf das Thema Wal eingestimmt. (Foto Karsten-Thilo Raab)
Sogar die Werbung entlang des Sankt-Lorenz-Stroms ist auf das Thema Wal eingestimmt. (Foto Karsten-Thilo Raab)

Für die Region „Québec Maritime“ zählt der Fluss zu den weltweit besten Orten für Walbeobachtung. Neugierige haben verschiedene Möglichkeiten, die Säuger zu erleben: bei einer Schiffstour, bei einem Ausflug mit dem Schlauchboot oder bei einer Fahrt mit dem Kajak. Glückspilze können sogar einen Blauwal, das größte Tier der Welt, oder Buckelwale sehen, die sich bis zur Mündung des Saguenay Fjords bei Tadoussac trauen um Nahrung zu suchen. Neben diesen Meeresgiganten zeigen sich auch Schweinswale, Delfine und Beluga-Wale. Alles Wissenswerte rund um die Wale gibt es im Zentrum für die Erforschung der Meeressäugetiere in Tadoussac.

Eine besonderes Highlight am Sankt-Lorenz sind auch die Robben, die auf den Magdalenen-Inseln beobachtet werden können. Tierexperten organisieren begleitete Ausflüge ins Packeis, um die ausgewachsenen Seehunde und ihre Babys in ihrem natürlichen Lebensraum zu sehen.

An einigen Stelle - wie hier bei La Malbaie - ist der Lorenz-Strom so breit, dass das andere Ufer nicht zu sehen ist. (Foto Karsten-Thilo Raab)
An einigen Stelle – wie hier bei La Malbaie – ist der Lorenz-Strom so breit, dass das andere Ufer nicht zu sehen ist. (Foto Karsten-Thilo Raab)

Im Erwachsenenalter haben diese Seehunde aus Grönland einen schwarzen Kopf und graues Fell mit zwei breiten schwarzen Streifen auf dem Rücken – bei der Geburt hingegen haben die Robben ein langes, schneeweißes Fell, das sie besonders niedlich aussehen lässt. Jedes Jahr Ende Februar/Anfang März machen sich zehntausende Seehunde aus Grönland auf den Weg zum Packeis rund um die Magdalenen-Inseln, wo sie ihre Jungen gebären.

Der Sankt-Lorenz-Strom ist für die Menschen in der Provinz Québec eine wichtige Lebensquelle. Lange wurde er für den Transport von Personen und Gütern genutzt. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Fluss jedoch immer mehr für touristische Aktivitäten interessant.

Kleinod mit feinem Sandstrand direkt am Sankt-Lorenz-Strom: das Städtchen Baie-Sainte-Catherine. (Foto Karsten-Thilo Raab)
Kleinod mit feinem Sandstrand direkt am Sankt-Lorenz-Strom: das Städtchen Baie-Sainte-Catherine. (Foto Karsten-Thilo Raab)

Entlang des Sankt-Lorenz wurden Uferstraßen gebaut und erneuert, sodass Reisende nun direkt von Montréal bis zur Gaspé-Halbinsel die Küste entlang fahren können, anstatt sich den Weg durch Gelände, Berge und Wildnis zu bahnen.

Umrahmt von malerischen Fischerorten und ländlichen Dörfern aus der Zeit des Kolonialismus führen fünf spannende Routen entlang des Sankt-Lorenz-Stroms: der Königsweg (Chemin du Roy), die Neufrankreichroute (Route de la Nouvelle-France), die Flussroute (Route du Fleuve), die Wal-Route (Route des Balaines) sowie die Seefahrer-Route (Route des Navigateurs). Egal, ob mit dem Auto, auf dem Motorrad oder auf dem Fahrrad: Die Reise bleibt unvergesslich.

Auch Buckelwale erfreuen sich am Nahrungsreichtum des mächtigen Stroms.
Auch Buckelwale erfreuen sich am Nahrungsreichtum des mächtigen Stroms.

Die Ufer des Flusses sind gesäumt von faszinierenden Nationalparks wie dem Témiscouata, Forillon oder auch dem Bic. Die Inseln des Sankt-Lorenz-Stroms sind ebenfalls sehr sehenswert: Die „Île aux Coudres“ mit ihren Radwegen, die Erdbeerernte auf der „Île d’Orléans“ sowie eine Meeresfrüchte-Degustation auf den Magdalenen-Inseln. Von Montréal über Anticosti bis zu den Grenzen des Labradorstromes laden die Inseln dazu ein, ihre Aktivitäten, ihre Flora und Fauna, ihre Meereslandschaft und das Leben der Fischer kennen zu lernen.