Taiwan – Land der kulinarischen Vielfalt

Beim Essen in Taiwan hat man die Qual der Wahl, heiß es doch nicht von ungefähr, die taiwanesische Küche vereine alle Gaumenfreuden Asiens auf einer Insel.
Beim Essen in Taiwan hat man die Qual der Wahl, heiß es doch nicht von ungefähr, die taiwanesische Küche vereine alle Gaumenfreuden Asiens auf einer Insel.

Darf man dem Volksmund Glauben schenken, so gibt es in Taiwan alle drei Schritte einen Imbiss und alle fünf ein Restaurant. Nachgemessen hat es wohl niemand, auch wenn die Dichte an einladenden „Futterstellen“ auffallend hoch ist. So oder so ist das Thema Essen ist in Taiwan einfach allgegenwärtig, was die Insel zum perfekten Ort macht, um einen Streifzug durch die vielfältige Küche Asiens zu unternehmen.

Dampfend und lecker: Das taiwanesische Xiaolongbao.
Dampfend und lecker: Das taiwanesische Xiaolongbao.

Das breitgefächerte Angebot der Restaurants zeigt, dass Taiwan im Laufe der Zeit zu einem Schmelztiegel wurde, in dem sich allerlei kulinarische Einflüsse sammelten – denn so, wie kulturell unterschiedlichste Traditionen vom asiatischen Festland auf Taiwan zu einem harmonischen Miteinander aufeinander getroffen sind, so geben sich auch die verschiedenen Regionalküchen des Kontinents auf Taiwan ein beispielloses Stelldichein. Kantonesische und mongolische Küche sind hier ebenso anzutreffen wie die Regionalküchen von Beijing, Sichuan, Shanghai und Hunan. Je nachdem zeichnen sie sich durch pikante und scharfe Gewürze oder eine süßsaure Note aus, und je nach Region werden die Gerichte in unterschiedlichen Varianten serviert.

Taiwanische Köche verwenden mit Vorliebe heimische Erzeugnisse. Im heißen Süden findet man typische Tropenfrüchte, in den Senken von Taitung sprießt edler Reis und in den Gebirgslagen gedeiht feinster Tee. Zu den absoluten kulinarischen Klassikern zählen Rindfleischnudelsuppe, gebratener Fisch mit Erdnüssen und gekochter Tintenfisch.

Fehlt auf keiner Speisekarte: Dim-Sam.
Fehlt auf keiner Speisekarte: Dim-Sam.

Dank Taiwans verschiedener Klima- und Vegetationszonen kann fast jede Region auf Taiwan eigene Spezialitäten vorweisen. In Hsinchu sind es beispielsweise die leckeren Persimonenkuchen, in Changhua die Fleischbällchen und in Nantou die Bambussprossen. In den küstennahen Gebieten stehen freilich frische Fänge aus dem Meer auf dem Speiseplan, zum Beispiel Makrelen in Yilan, Fächerfische in Taitung oder Kalmare in der Stadt Keelung. Auch auf bestimmte Getränke haben sich die Regionen spezialisiert: Der Landkreis Chiayi ist für seinen Tee berühmt, der Kreis Yunlin für seinen Kaffee und die Stadt Tainan für ihr Bier.

Die Speisen werden häufig als kleine Snacks auf Nachtmärkten, wie etwa dem Shilin-Markt in Taipeh, feilgeboten. Nachtmärkte sind taghell mit bunten Neonlichtern beleuchtet und an den unzähligen Garküchen steigen exotische Düfte fernöstlicher Köstlichkeiten auf: Fisch und Fleisch, Gemüse und Kräuter – süß, sauer oder scharf – gebacken, gedünstet oder frittiert. Das eigentlich Besondere an diesen Märkten ist, dass man hier nicht nur einkaufen, sondern sich die Speisen, die man sich zusammensucht, auch gleich vor seinen Augen frisch zubereiten lassen kann. Typisch taiwanische “Snacks” sind – um nur einige Beispiele zu nennen – das Austernomelett, der Schalottenpfannkuchen oder ein gefülltes Sandwich mit dem merkwürdigen Namen „Sargbrot” – und nicht zu vergessen die beliebten zongzi: Klebreisknödel mit unterschiedlichen Füllungen, gewickelt in Bambusblätter.

Teepflücker in Taiwan lassen sich bei ihrer Arbeit gerne bereitwillig über die Schultern schauen.
Teepflücker in Taiwan lassen sich bei ihrer Arbeit gerne bereitwillig über die Schultern schauen.

Feinschmecker können ihre Taiwan-Reise übrigens mit einem der unzähligen regionalen Feste rund ums Essen „würzen”, beispielsweise mit dem „Internationalen Rindfleischnudelfestival” von Taipeh, dem „Bäckereifestival” von Taitung, dem „Blauflossen-Thunfisch-Kulturfestival” des Landkreises Pingtung, dem „Spitzschwanz-Mondfisch-Festival” im Landkreis Hualien oder auf einigen der vorgelagerten Inseln mit dem „Zackenbarsch-Festival” (Penghu), dem „Austern-Festival” (Kinmen) und dem „Hefeküchen-Festival” (Lianchiang).

Da Essen und Trinken an sich aber jahrein, jahraus zelebriert werden, kann man ohne Übertreibung behaupten, dass auf Taiwan das ganze Jahr über ein einziges großes kulinarisches Fest gefeiert wird, bei dem keine Wünsche offenbleiben. Mehr unter www.taiwantourismus.de.