Spaziergang durch das ewige Eis des Langjökull

Die Faszination Gletscher erschließt sich am nun auf ganz neue Art und Weise. (Foto Roman Gerasymenko)
Die Faszination Gletscher erschließt sich am Langjökull nun auf ganz neue Art und Weise. (Foto Roman Gerasymenko)

Bläulich schimmerndes Licht, spiegelglatte Tunnelwände und natürliche Gletscherspalten mit Eiszapfen in allen Formen: Ab 1. Juni können Island-Besucher mit „Into the Glacier“ die unterirdische Eiswelt des zweitgröten Gletscher Europas entdecken – ein Erlebnis, das bisher vor allem Wissenschaftlern vorbehalten war.

Mit dem Projekt, das bisher unter dem Arbeitstitel „Ice Cave“ bekannt war, haben Island-Reisende die einmalige Möglichkeit, den Gletscher Langjökull von innen zu erleben. In den rund 500 Meter langen, künstlich erschaffenen Tunneln und Höhlen können sie in etwa 30 Metern Tiefe bei durchschnittlich null Grad die magische Atmosphäre unter dem Eis spüren.

In Europas zweitgrößtem Gletscher laden künstlich angelegte Gänge zu einer spannenden Entdeckungsreise ein. (Foto Roman Gerasymenko)
In Europas zweitgrößtem Gletscher laden künstlich angelegte Gänge zu einer spannenden Entdeckungsreise ein. (Foto Roman Gerasymenko)

Bei ihrem Besuch erfahren Interessierte alles über Gletscher, deren Entstehung und über deren Schmelzen. So sehen die Gäste zum Beispiel, dass die verschiedenen Eis-Schichten Auskunft über das Alter des Eises geben und dass sich Umwelteinflüsse wie Vulkanausbrüche in der Farbe bemerkbar machen können.

Schon der Weg zum Eingang ist ein Abenteuer: Mit einem umgebauten, 20 Tonnen schweren ehemaligen Militärfahrzeug, dem „Ice Explorer“, geht es über das Eis bis auf das Gletscher-Plateau in etwa 1.450 Metern Höhe. Von hier haben Besucher einen überwältigenden Ausblick über den Langjökull, der sich rundherum über 953 Quadratkilometer erstreckt und der bis zu 580 Meter dick ist.

Auf kleinen, in die Eiswand eingelassenen Bänke können sich die Gletscher-Gänger eine Ruhepause gönnen. (Foto Roman Gerasymenko)
Auf kleinen, in die Eiswand eingelassenen Bänke können sich die Gletscher-Gänger eine Ruhepause gönnen. (Foto Roman Gerasymenko)

Rund fünf Jahre haben Ingenieure und wissenschaftliche Berater an der Vorbereitung, Planung und Umsetzung von „Into the Glacier“ gearbeitet. Regelmäßige Kontrollen sowie die Beobachtung der seismischen Aktivitäten und Gletscherbewegungen gewährleisten die Sicherheit der Besucher im Eis.

Ab Reykjavik, Husafell oder Kaldidalur werden Tagestouren zu „Into the Glacier“ angeboten. Die im Sommer dreimal täglich stattfindende „Classic Tour“ ab Gletscherkante dauert zwei bis drei Stunden. Zwischen Oktober und April dauert die Tour länger, Abfahrt ist in den Wintermonaten einmal am Tag jeweils donnerstags, freitags und samstags. Weitere Informationen unter www.intotheglacier.is.

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