Nashörner kehren ins kenianische Samburu zurück

Der Nashorn-Bestand in Kenia hat sich erholt. Ein neues Projekt soll helfen, die Tiere im Norden in der Region Samburu anzusiedeln. (Foto Kenya Tourist Board)
Der Nashorn-Bestand in Kenia hat sich erholt. Ein neues Projekt soll helfen, die Tiere im Norden in der Region Samburu anzusiedeln. (Foto Kenya Tourist Board)

In der Samburu-Region im Norden Kenias soll das Spitzmaulnashorn wieder dauerhaft eine Heimat finden. Insgesamt 20 Exemplare der grauen Dickhäuter werden zur Zeit aus dem Lewa Conservancy sowie den Nationalparks Lake Nakuru und Nairobi in das Sera Community Conservancy umgesiedelt. Es handelt sich um ein 2001 gegründetes, von der lokalen Bevölkerung betriebenes Schutzgebiet in der nördlich des Mount Kenya gelegenen Samburu-Region.

Beeindruckende Kolosse: die Nashörner. (Foto Karsten-Thilo Raab)
Beeindruckende Kolosse: die Nashörner. (Foto Karsten-Thilo Raab)

Die Wiederansiedlung der Nashörner in der Samburu-Region wurde vom Kenya Wildlife Service, Kenias staatlicher Wildschutzorganisation, in Zusammenarbeit mit dem Northern Rangelands Trust, einem Dachverband kommunaler und privater Schutzgebiete im Norden Kenias und dem Lewa Wildlife Conservancy, einem privaten Wildschutzgebiet, welches als eines der wichtigsten Nashornschutzgebiete in Ostafrika gilt, durchgeführt.

Die an das Sera Community Conservancy angrenzend lebende Dorfbevölkerung erhofft sich durch die Wiederansiedlung der Nashörner eine steigende Zahl von Safarigästen. Durch die Ausbildung von Rangern, deren Aufgabenbereich unter anderem Patrouillen zum Schutz gegen Wilderei aber auch wissenschaftliche Erfassung von Daten umfasst, entstehen darüber hinaus weitere Arbeitsplätze. Die Einbeziehung der Lokalbevölkerung wird als wichtige Strategie betrachtet, möglichst effektiven Tier- und Naturschutz zu betreiben.

Die Ansiedlung von Nashörnern in einem kommunal betriebenen Schutzgebiet stellt ein Pilotprojekt dar und beweist das Vertrauen der kenianischen Behörden in die lokale Bevölkerung. Das Sera Community Conservancy soll es zudem den teils auch heute noch nomadisch lebenden Hirten der Samburu, Rendille und Borana erlauben, während der Trockenzeiten in Teilen des Schutzgebietes ihre Rinder zu weiden, um traditionelle Wirtschaftsformen und modernen Naturschutz miteinander zu verbinden.

In ganz Kenia leben heute insgesamt 640 Spitzmaulnashörner. 1987 waren es nur noch 381 Exemplare. Seitdem konnte sich der Bestand aufgrund strenger Schutzmaßnahmen trotz wiederholter Einzelfälle von Wilderei erholen. Weitere Informationen unter www.magical-kenya.de.

Karsten-Thilo Raab

berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführern sowie Bildbänden gemacht.