Schönheit mit Wildwuchs: Die verlorenen Gärten von Heligan

Längst sind die Lost Gardens of Heligan mit ihren ungewöhnlichen Skulpturen nicht nur ein Magnet für Pflanzenliebhaber.

Mitten in einem verwilderten Waldstück liegt diese anmutige Schönheit. Unter einem Blätterdach scheint sich die Frau auf matschigem Untergrund einen Schlafplatz gesucht zu haben. Statt eines wellenden Haupthaares zieren Grasbüsche ihren Kopf. Ihr Körper ist von Moosen überzogen. Keine Frage, die von Susan Hills geschaffene „Mud Maid“ ist einer der besonderen Hingucker in den Lost Gardens of Heligan. Nur einen Steinwurf entfernt fällt mit dem Giant’s Head, dem Kopf des Riesen, eine weitere bepflanzte und überwachsene Erdskulpturen in den Blick. Doch auch sonst wissen die „Verlorenen Gärten“ rund acht Kilometer südlich von St. Austell in der südenglischen Grafschaft Cornwall die Natur- und Pflanzenliebhaber in ihren Bann zu ziehen.

Heligan
Der Phantasie scheinen in Heligan kaum Grenzen gesetzt. – Fotos Visit Britain.

Das 400 Hektar große Areal, das 400 Jahre lang zum Landsitz der Familie Tremayne gehörte und über Jahrzehnte in einen Dornröschenschlaf verfiel, begeistert seit der „Wiederentdeckung“ in den 1990er Jahren durch eine Mischung aus wild belassenen und liebevoll gestalteten Zonen. Dazu gehören ein von Hecken und Mauern gesäumter Ziergarten im italienischen Stil und ein viktorianischer Nutzgarten, in dem mit alten Anbautechniken über 300 Obst- und Gemüsesorten gedeihen. Eine Besonderheit sind hier die mit Pferdemist beheizten Gräben für die Ananaszucht. Weitaus ursprünglicher muten der „Dschungel“ mit seinem Bambus-, Agaven-, Baumfarn-, Palmen und Rhododendren-Bestand sowie das „Lost Valley“ mit seinen uralten Eichen, Kastanien, Buchen, Brombeeren und wildem Wein an. Weitere Informationen unter www.heligan.com.

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