Schnee von morgen: Kurioses im Skigebiet

Vor einem Jahr startete die neue „Dorf-U-Bahn 2.0″ inSerfaus ihre erste Wintersaison. – Foto Seilbahn Komperdell Serfaus/Andreas Schalber

Nichts langweilt so wie Schnee von gestern. Außer vielleicht kalter Kaffee. Wir sind auf die Suche gegangen nach dem Eigenartigen, Einmaligen und Überraschenden in verschiedenen Skigebieten. Dazu gehört auch das österreichische Serfaus: Vor 35 Jahren war sie eine verkehrspolitische Sensation: die kleinste, höchstgelegene und auf Luftkissen schwebende U-Bahn der Welt. Zum Mond, wieder zurück und noch fünfmal um die Erde. So weit ist die U-Bahn Serfaus seit 1985 gefahren. Und hat dabei rund 32 Millionen Fahrgäste (unfallfrei) transportiert. Genau vor einem Jahr startete die neue „Dorf-U-Bahn 2.0“ in ihre erste Wintersaison – mit helleren, geräumigeren und barrierefreien Waggons sowie modernisierten Haltestellen. Und natürlich weiterhin für alle Gäste kostenlos. Nebenbei: Serfaus zählt neben Wien und Linz zu den drei Orten in Österreich mit eigener U-Bahn.

Foodtruck auf der Piste

In Livingno fährt das mobile Restaurant „Fatcat“ einige der spektakulärsten Aussichtspunkt im Skigebiet Carosello 3000 an. – Foto S.Confortola/Carosello 3000

Normalerweise funktioniert Skifahren so: Wedeln, wedeln, wedeln – und mittäglicher Einkehrschwung im Tal oder in der (überfüllten) SB-Hütte. In Livigno funktioniert das so: Wedeln, wedeln, wedeln – und dann kommt das Feinschmecker-Restaurant direkt auf die Piste. Voilà: der geländegängige Foodtruck namens „Fatcat“. Dieser umgebaute Pistenbulli hat eine Küche, Sonnendeck, Tische und Stühle an Bord – und fährt einige der spektakulärsten Aussichtspunkte im Skigebiet Carosello 3000 an. Das mobile Restaurant lockt mit allerlei leckeren (warmen) Snacks – und mit der besten Aussicht der Alpen. Neben feinem Essen gibt’s auch was auf die Ohren: Konzerte vom Dach der dicken Katze.

Ein Butler auf der Piste

Die Pistenbutler im Skigebiet Turracher Höhe gestalten den Skitag der Gäste so perfekt wie möglich. – Foto Turracher Höhe

Der Butler gehört in Großbritannien zum guten Ton. Auch in der Steiermark, genauer: im Skigebiet Turracher Höhe, gibt es Butler. Und zwar Pistenbutler. Die haben nur eines im Sinn: den Skitag der Gäste so perfekt wie möglich zu gestalten. So sorgen sie also auf den Pisten für kleine Aufmerksamkeiten, reichen Taschentücher, Sonnencreme und Süßigkeiten, manchmal gar ein Gläschen Prosecco oder Bergbauerneis. Zum 20-Jährigen feiert die Turracher Höhe mit allerlei Überraschungen. Apropos: Es lebe die Durchschnittlichkeit! Zumindest auf der Turracher Höhe. Wer bei der „ButlerRally” bis zum Saisonschluss möglichst durchschnittliche Höhenmeter gefahren ist, kann tolle Preise, Urlaubs-Gutscheine und Familiensaisonkarten gewinnen.

Treppe ins Nichts

Über die „Dachstein Hängebrücke“ gelangt man zur gläsernen „Treppe ins Nichts“. – Foto David McConaghy

Das Erlebnis Dachstein beginnt schon mit der Auffahrt. Aussichtsreicher kann man 1.000 Höhenmeter nicht zurücklegen. Denn am höchsten Berg der Steiermark fährt man nicht IN der Gondel gen Gipfel, sondern AUF dem Balkon der Panorama-Gondel. Oben angekommen, entführt einen der Eispalast in die eiskalte Unterwelt aus Schnee und Eis. Über Österreichs höchstgelegene Hängebrücke, die „Dachstein Hängebrücke“, gelangt man zur gläsernen „Treppe ins Nichts“. 14 schmale Stufen führen hinunter auf ein Glaspodest – 400 Meter senkrecht über dem Wandfuß. Wer sich auf die Treppe ins Nichts wagt, belohnt seinen Mut mit einer unglaublichen Rundum-Sicht auf die umliegende Bergwelt.

The eagle has landed

Der Kreischberg lockt Wintersportler mit dem neuem Panorama-Restaurant „Eagle“. – Foto Viereck Architekten

Der Kreischberg lockt Wintersportler mit zwei Einmaligkeiten: dem neuem Panorama-Restaurant „Eagle“ und dem „Eagle-In“ mit Ski-Drive-in. Das Restaurant auf 2.000 Meter Seehöhe ist ein kristallförmiges Gebäude mit großen Glasflächen – und fantastischem Rundumblick. Im Restaurant finden 200, auf der Terrasse 180 Gäste Platz. Ob Käsespätzle oder Rinderfilet, ob Apfelstrudel oder Brandteigkrapferl – auf der Speisekarte gibt’s alles, was das Skifahrer-Herz höherschlagen lässt. Im Untergeschoss wartet eine echte Besonderheit: das „Eagle In“. Wie bei einem „Drive- In“ fährt man direkt zum Counter und holt sich schnell kleine und frisch zubereitete Sandwiches To-Go.

Wenn jede Sekunde zählt…

Johannes Berger hat am Familienschiberg St. Jakob das weltweit erste Durchfahr-WC erfunden. – Foto Familienschiberg

Diese Drohung lässt keine Eltern kalt: „Ich muss aufs Klo!“ Was im Stau auf der Autostrada schon schwierig zu organisieren ist, wird beim Skikurs zum Alptraum. Außer man wedelt im Familienskigebiet St. Jakob im Walde in der Oststeiermark durch den Schnee. Johannes Berger, selbst erfahrener Vater und Opa, hat am Familienschiberg St. Jakob quasi aus der Not eine Tugend gemacht– und das weltweit erste Durchfahr-WC erfunden. Wenn es also höchste Zeit für den Boxenstopp ist, fahren kleine Ski-Asse mit den Ski direkt zum Thron. Und nach vollbrachtem Werk auf der anderen Seite wieder hinaus. Entspannter kann Familienskifahren nicht sein!

Formen In Weiß

Vom 11. bis 15. Januar 2021 sollen zehn Künstler beim Schneeskulpturen-Wettbewerb „Formen in Weiß“ die Silvretta Arena wieder in eine eiskalte Open-Air-Galerie verwandeln. -Foto TVB Paznaun – Ischgl

Was metergroße Schneeschuhe, riesenhafte Eishockeyspieler und überdimensionale Skihaserl auf den Pisten von Ischgl zu suchen haben? Die Figuren aus Schnee sind moderne Kunst! Vom 11. bis 15. Januar 2021 verwandeln nämlich zehn eingeladene Künstlerpaare aus fünf Nationen die Silvretta Arena in eine eiskalte Open-Air-Galerie. Anlass ist der Schneeskulpturen-Wettbewerb „Formen in Weiß“. Dieses in Ischgl entstandene Kunst-Projekt geht bereits in die 28. Auflage. Das Motto 2021 lautet: „Wintersport“. Nach dem Startschuss haben die Bildhauer fünf Tage Zeit, ihre bis zu zehn Meter hohen, im Skigebiet verteilten Schneeskulpturen, zu erschaffen. Wintersportler können den fleißigen Schneekünstlern dabei über die Schulter blicken. Und wem die Schneeskulpturen nicht heiß genug sind, der schießt sich mit dem Flying-Fox namens „Skyfly“ mit über 80 Sachen ins Tal.