
Als besonders dunkel, windig und kalt gelten in Ostbayern die zwölf Tage zwischen der Wintersonnwende und dem 6. Januar: In diesen Rauhnächten, wie diese geheimnisvolle Zeit zwischen den Jahren im Bayerischen Wald heißt, treiben Geister und schaurige Gestalten wie Hexen und Perchten ihr Unwesen. „Rauh“ bezieht sich dabei nicht auf die kalten und dunklen Nächte. Es leitet sich von „rauch“ ab, was früher für behaart und pelzig stand.
Pelzig sind die Perchten auch heute noch: Ausgestattet mit handgeschnitzten Masken und Fellen, tanzen sie wild um Feuerstellen und durch die Straßen in Bayern. Viele Besucher verabschieden bei diesem faszinierenden Spektakel das alte Jahr und heißen das neue Jahr willkommen. Es ist eine Zeit, in der man den Alltag hinter sich lassen und in eine mystische Welt eintauchen kann.
Faszinierende Schreckgestalten
Schreckgestalten wie Rauhwuggerl, Hobangoaß, Drud oder bluadiges Dammerl sorgen mit ihren aufwändigen Kostümen für eine unvergessliche Atmosphäre. Wer dieses einzigartige Erlebnis selbst miterleben möchte, kommt während der Rauhnächte in den Bayerischen Wald. Von kleinen Dorffesten bis hin zu großen Inszenierungen gibt es für jeden Geschmack etwas zu entdecken.
Am 26. Dezember präsentieren sich beim deutschlandweit größten Perchtenlauf rund 500 Läufer aus Schön- und Schiachperchten, Glöcklern, Hexen sowie Krampussen in der in einzigartigen Westernkulisse der Westernstadt Pullman City in Eging am See bei Passau. Die Gruppen kommen aus Deutschland, Österreich, Italien, Tschechien und der Schweiz. In Engelshütt im Lamer Winkel treiben Hexen, Geister und Dämonen ihr Unwesen traditionell am 27. Dezember. Luzifer, Thamma mit’m Hammer und Habergoaß tanzen um das große Wintersonnwendfeuer.
Trommel- und Glocken-Klänge
Jährlich wiederkehrend am 28. Dezember steigt die Sankt Englmarer Rauhnachtsparty. Furchterregende Gesellen im Pelzgewand und mit kunstvoll handgeschnitzten Masken – in Mundart „schiache Larvan“ genannt – tanzen um ein großes Lagerfeuer. Sie scheppern mit Kuhglocken, schnalzen mit Peitschen, trommeln und lärmen. Mit einem „Donnerhallen“ kündigen die Böllerschützen die Unholde an. Wolfauslasser aus Salitz und Sohl mit ihren riesigen Kuhglocken sowie verschiedene Tanzgruppen zeigen ihr Können und eine Hexengruppe wird nach ihrem wilden Veitstanz von den „rauhen“ Gesellen vertrieben. (obx)
Buchtipp für geheimnisvolle Orte: Lost & Dark Places Ruhrgebiet
Bei Lost & Dark Places Ruhrgebiet denkt man sofort an das reiche Erbe der Industriekultur: Zeche Zollverein oder den Landschaftspark Duisburg-Nord. Doch nicht nur die einstigen Bergwerke und Hochöfen wissen Geschichte und Geschichten zu erzählen. Spannend sind auch die tatsächlich vergessenen oder verschwiegenen Zeugen früherer Epochen: die Überreste einer alten Nazi-Autobahn, ein einstiger Fliegerhorst, eine vergessene Flussbadeanstalt, …
„Das Buch öffnet sicher einen ganz anderen Blick auf das Ruhrgebiet und zeigt ein Gesicht der Region, das bislang nur sehr wenigen bekannt ist. Zudem zeigt das Buch, dass sich hinter mancher Ruine, hinter mancher Schrottimmobilie überaus spannende Geschichten verbergen. Ob es einen Folgeband geben wird, vermag ich nicht abzuschätzen. Das Potential für ein zweites Buch ist fraglos vorhanden. Einige Orte, die ich besucht habe, sind aus Platzgründen nicht ins Buch aufgenommen. Teil des Ansatzes war es, Lost Places in möglichst vielen Teilen des Ruhrgebietes mit aufzunehmen.“ erklärt Autor Karsten-Thilo Raab augenzwinkernd.
Karsten-Thilo Raab berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen gemacht als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführer sowie Bildbänden.
Pressestimmen: “Mit “Lost & Dark Places” lässt sich eine ganz besondere Seite des Ruhrgebiets entdecken.” ― Ruhr Nachrichten
Erhältlich ist Lost & Dark Places Ruhrgebiet (ISBN: 9783734320477) von Karsten-Thilo Raab für 22,99 Euro im Buchhandel, zum Beispiel bei Amazon oder direkt beim Bruckmann Verlag.

Mortimer
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