Sattelfest am Bodensee und unter Vulkanen

Bodensee
Ist man in der warmen Jahreszeit am westlichen Bodensee mit dem Rad unterwegs, kann man sich leicht unterwegs mit einem Sprung hinein erfrischen. – Foto Westlicher Bodensee

Der Bodensee-Radweg zählt zu den Klassikern unter den Radwegen. Kein Wunder: Der drittgrößte See Europas ist ein landschaftliches Großereignis. Das glasklare Wasser radelt immer mit und die sich am Horizont abzeichnenden Alpen sehen aus wie frisch geputzt. Am westlichen Bodensee ist das Landschaftserlebnis besonders intensiv. Verträumte Buchten, historische Städtchen, Inseln und Vulkane sorgen immer wieder für neue Horizonte. Und die Touren lassen sich perfekt zu Rad-Kreuzfahrten mit dem Schiff ergänzen.

Leicht radelt man etwa rund um den Untersee – schnell in einem, genüsslich in bis zu drei Tagen. Stationen sind die Konzilstadt Konstanz, das Napoleonschloss auf dem Arenenberg und Stein am Rhein am Schweizer Ufer. In Deutschland dann die Gemüsehalbinsel Höri, das historische Städtchen Radolfzell und die Weltkulturerbe-Insel Reichenau. Radtouren können ganz leicht individuell geplant werden – am besten stattet man sich für die Schiffspassagen zuvor mit den Fahrplänen der Untersee-Schifffahrt aus. Etwas weiter westlich recken sich die Vulkane des Hegaus in den Himmel. Wie für Mountainbiker modelliert sind diese Erhebungen. Sie fegen auf lückenlos beschilderten Routen durch die Landschaft. Zwei Längen- und Anspruchsvarianten – eine 30 Kilometer, die längere 49 lang – wurden 2017 für die UCI Weltmeisterschaft im Mountainbike Marathon ausgewiesen.

Flache Anstiege, großartige Ausbllicke

Sportliche Genießer und Mountainbike-Fans können sich über die neu beschilderten WM-Routen im Hegau freuen. – Foto Armin M. Küstenbrück

Typisch für den Hegau: es gibt keine langen Anstiege, dafür viele kurze. Als Belohnung für die Bergpassagen winken herrliche Ausblicke auf Bodensee und Alpenkette. Hobbygärtner verbinden am westlichen Bodensee ihr Interesse für grüne Themen mit dem genüsslichen Rollen auf zwei Rädern. Vom Klettgau über Schaffhausen, von Singen über die Insel Reichenau bis zum Thurgau finden sich die 70 grünen Oasen des Grenzenlosen Garten-Rendezvous. Per Pedal lassen sich die schönsten Gärten auf fünf Routen ideal verbinden. Routen-Informationen hält die Broschüre zum Projekt sowie die Website www.bodenseewest.eu parat.

Literaturfreunde freuen sich über die zwei Routen des Tourenangebots Per Pedal zur Poesie, die dem Untersee gewidmet sind. Eine führt durch die Literaturlandschaft der Halbinsel Höri. Hier fand Anfang des 20. Jahrhunderts Hermann Hesse eine erste Heimat. Weiter geht‘s nach Radolfzell und Allensbach, wo Fritz Mühlenweg „In geheimer Mission durch die Wüste Gobi“ schrieb. Die zweite Untersee-Route führt entlang des schweizerischen Untersee-Ufers gleich durch zweihundert Jahre Literaturgeschichte von Gottlieben über Ermatingen, Arenenberg und Steckborn nach Stein am Rhein. Echtes Donauwasser führt das Flüsschen Aach zum Bodensee. Es entspringt im Aachtopf, der wasserreichsten Quelle Deutschlands.

Spannende Boxenstopps

Auf insgesamt 32 Kilometern schlängelt sich die Radolfzeller Aach durch den Hegau. – Foto REGIO Konstanz-Bodensee-Hegau e.V.

Der Flusserlebnispfad Hegauer Aach folgt seinem Lauf durch Volkertshausen, Beuren und Singen bis zum Mündungsgebiet. Hier schlängelt sich das Wasser durchs Radolfzeller Ried, bevor es in den Bodensee fließt. 40 Kilometer lang ist die Strecke ab Mühlhausen. Der Ort eignet sich als Startpunkt, weil hier der Regionalzug hält, ein günstiger Zubringer zur Radelstrecke. Nun sind es nur noch ein paar Kilometer bis zum Aachtopf. Ab dort geht es höhenmeterabwärts Richtung Bodensee. Günstiger Boxenstopp auf der Strecke: Das MAC Museum Art&Cars, das Automobile und Kunst zeigt und darüber hinaus gute Wegzehrung bereit hält.

Tourenplaner mit Höhenprofil und GPS-Daten hält www.bodenseewest.eu bereit. Weitere Informationen erteilt REGIO Konstanz-Bodensee-Hegau e. V., Obere Laube 71, D-78462 Konstanz, info@bodenseewest.eu.