Vielleicht ist es eine Mentalitätsfrage, vielleicht einfach nur Leichtsinn, vielleicht aber auch Sparsamkeit am falschen Ende, vielleicht aber auch eigene Blödheit. Denn es gibt Dinge, die gehören zu einer Reise wie der Ausweis im Gepäck, die Zahnbürste im Koffer und die Sonnencreme. Eines davon ist ganz sicher eine vernünftige Reiseversicherung. Denn mit rheinländischer Gutgläubigkeit nach dem Motto „Et hätt noch immer jot jejange“ erlebt so mancher Reisende doch schon mal eine böse Überraschung.
Dabei geht es im günstigen Fall „nur“ um einen Bein- oder Armbruch, im ungünstigen Fall vielleicht sogar um Leben und Tod. Verletzungen und (schwere) Erkrankungen sind schon zu Hause ein großes Übel. Schlimmer noch, wenn sich so etwas in fernen Gefilden ereignet. Noch dazu an Orten, deren Landessprache man nicht oder nur bedingt mächtig ist, die weit, weit weg von zu Hause sind und deren medizinische Standards nicht viel mit denen in Westeuropa gemeinsam haben.
Zugegeben, die meisten (Urlaubs-) Reisen verlaufen gesundheitstechnisch glücklicherweise ohne große Probleme ab. Doch es gibt auch jene Momente, die sich niemand wünscht, und die wir gerne verdrängen. Einen solchen erlebte ein junger Student in Mexiko. Ein Blinddarmdurchbruch -wäre ihm fast zum Verhängnis geworden – und dies nicht nur aus medizinischer Sicht. Denn ohne schnelle Hilfe kann ein solcher Durchbruch durchaus tödliche Folgen haben.
Für den bemitleidenswerten Studenten kam hinzu, dass das hiesige Krankenhaus für die Notoperation erst einmal 5.000 Euro gezahlt haben wollte. Doch diese Summe hatte der Student weder griffbereit, noch gab seine Kreditkarte einen solchen Überziehungsrahmen her. Glücklicherweise hatte der junge Mann jedoch eine Reiseversicherung abgeschlossen.
Die Versicherung sprang sofort ein, stellte die notwendigen Finanzmittel zur Verfügung, führte Gespräche mit dem Krankenhaus und sorgte dafür, dass der Patient, sobald er wieder transportfähig war, zurück in die Heimat geflogen wurde.
Das drohende Horrorszenario hatte sich dank des richtigen Versicherungsschutzes für den Studenten schnell in Wohlgefallen aufgelöst. Und doch zeigt dieser Fall, wie wichtig es ist, bei der Reiseplanung sich nicht nur um Flug, Hotel und Visum zu kümmern. Eine Reiseversicherung sollte nicht nur zur Beruhigung der eigenen Nerven abgeschlossen werden.
Wichtig dabei ist es, darauf zu achten, dass im gewählten Zielland auch ein entsprechender Schutz durch die Reiseversicherung besteht. Denn es gibt durchaus das eine oder andere Land, das hier ausgeklammert ist. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist es, darauf zu achten, dass die Versicherung im Fall der Fälle einen vernünftigen Rücktransport des Patienten nach Deutschland gewährleistet. Das heißt, ein solcher Rücktransport sollte immer dann erfolgen, wenn es medizinisch sinnvoll ist und nicht nur, wenn es deshalb notwendig ist, weil ein Eingriff vor Ort nicht erfolgen oder eine bestimmte medizinische Versorgung dort nicht geleistet werden kann.
Wer nicht alleine unterwegs ist, sollte genau prüfen, ob der Versicherungsschutz auch den Partner bzw. die Partnerin sowie die Kinder umfasst. Weitere Kriterien bei der Wahl der Reiseversicherung sollten sein, ob beispielsweise Ski- oder Radunfälle versichert oder möglicherweise von den Leistungen ausgeschlossen sind, und ob ein provisorischer Zahnersatz inkludiert ist. Denn erfahrungsgemäß brechen wir uns im wahrsten Sinne des Wortes gerne mal im Urlaub einen aus der Krone.
