Prächtige Farben: Herbstzeit im Trentino

Trentino
Im Herbst präsentieren sich die Trentino Dolomiten in einem ganz besonderen Licht. – Foto Alessandro Gruzza

Der Herbst ist die Zeit des Jahres, in der die Trentino Dolomiten ihre Stille wiederfinden. Sie umschlingt alle Täler und Schluchten des UNESCO-Weltnaturerbes, lediglich unterbrochen vom Pfeifen der Murmeltiere oder vom Rauschen des Windes. Die Luft ist kristallklar, der Wald leuchtet. Es ist die ideale Jahreszeit, um die Naturschauspiele des Trentino zu entdecken.

Felszeichnungen auf dem Monte Cornòn

Im Val di Fiemme befindet sich der Monte Cornòn, ein Kalksteinmassiv oberhalb der Orte Tesero, Panchià, Ziano di Fiemme und Predazzo. Der Berg bewahrt ein einzigartiges Zeugnis: Tausende von Felszeichnungen. Sie zeugen von der Wanderung der Hirten, die seit Jahrhunderten ihre Herden entlang der Wege in große Höhe geführt haben. Über 47.000 Inschriften, die zwischen dem 15. und 20. Jahrhundert entstanden sind, zeigen Initialen, Akronyme, Namen, Viehzahlen, Tierfiguren und Grußbotschaften. Ein gigantisches Graffiti-Werk, an dem Hirten, Mäher und Jäger beteiligt waren. Sie haben die Felsen mit der roten Ockerfarbe aus der Region verziert. Acht Wege führen vom Talboden zu den wichtigsten Orten, an denen die Inschriften zu sehen sind.

Spektakuläre Schlucht Orrido di Ponte Alto

Trentino
Einfach berauschend: Die Schlucht des Orrido di Ponte Alto. – Foto Matteo Destefano

Die Schlucht des Orrido di Ponte Alto ist ein magischer Ort. Nur wenige Minuten von Trento entfernt können Besucher bei geführten Touren zwischen zwei über 40 Meter hohen Wasserfällen und roten Gesteinsschichten in eine vom Bach Fersina geformte Schlucht gelangen. Dabei erfahren sie Wissenswertes über das Naturschauspiel und die mittelalterlichen Wasser-Kontrollsysteme, die zu den ältesten der Welt zählen und dem Schutz der Stadt vor plötzlichen Überschwemmungen dienten.

Einsiedelei in San Colombano

Betrachtet man die kleine Kirche San Colombano aus der Ferne, so scheint es, als würde sie mit dem Felsen verschmelzen. Die Einsiedelei von San Colombano erhebt sich an einem besonders eindrucksvollen Ort in der Gemeinde Trambileno, wenige Kilometer von Rovereto entfernt. Zu ihr führen 102 Felsstufen, unter denen sich der Fluss Leno schlängelt. Hier haben Mönche bereits im 8. Jahrhundert natürliche Höhlen als Unterschlupf genutzt. Die eigentliche Einsiedelei wurde 1319 erbaut und nach dem irischen Heiligen Colombano benannt. Dieser soll der Legende nach, einen Drachen getötet haben, der seine Höhle bewohnte. Nach Auflösung 1782 kümmerten sich die Bewohner des Tals um die Einsiedlerhöhle. Im Inneren können Besucher Fresken bewundern, die den Kampf zwischen Colombano und dem Drachen sowie das Paradies darstellen.

Kastanienhaine in der Hochebene von Brentonico

Die Kastanienhaine von Castione in ein faszinierendes Licht getaucht. – Foto Carlo Baroni

Im Herzen des Naturparks Monte Baldo befindet sich die kleine Ortschaft Castione, die für ihre hervorragenden Kastanien bekannt ist. Um das Dorf herum erheben sich jahrhundertealte Kastanienbäume, die im Herbst ein kostbares und köstliches Erzeugnis hervorbringen, die Marrone di Castione (Castione-Kastanie), deren Bezeichnung sogar geschützt ist. Die Festa del Marrone, das Kastanienfest in Castione, das jedes Jahr im Oktober stattfindet, sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Weitere Informationen unter www.visittrentino.info.