Mit Kräutern der Provinz: Irischer Gin

Gin
Neben Bier und Whiskey erfeut sich Gin in Irland und Nordirland wachsender Beliebtheit.

Regionale Kräuter, subtile Aromen und fein abgeschmeckte Rezepturen verleihen jedem Gin einen einzigartigen Charakter. Eine neue Karte, die „Gin Distillery Map“ markiert rund um die Grüne Insel Irland die Etappen einer „All-Irish Gin Tour“ zum selbst Entdecken. Die Idee wurde geboren, weil Irland in den zurückliegenden Jahren eine kleine Revolution mit Blick auf die Spirituose mit Wacholdergeschmack erlebt und überall im Land neue Craft-Destillerien aufmachten.

Frisch aufgenommen ist beispielsweise die „Skellig Six 18 Distillery“, namentlich inspiriert von Skellig Michael, dem UNESCO-Weltkulturerbe am Ring of Kerry. Wenig weiter liegt die alteingesessene „Dingle Distillery“, ein Vorreiter des Craft Booms in Irland. In Nordirland wiederum ist es die „Copeland Distillery“ im County Down, die 2019 neu eröffnete. Sie verarbeitet in ihrem würzigen „Copeland Traditional Irish Gin“ zwölf ausgewählte Pflanzen der Region, unter ihnen Kiefernnadeln und gewürfelte Beeren. Gleich nebenan produziert die „Hinch Distillery“ ihren Ninth Wave Irish Gin, der erst in diesem Jahr reüssierte und bereits preisgekrönt ist.

Viele Destillerien wie hier die gewähren einen Einblick in den Herstellungsprozess.

Einer etablierten Destillerie der Insel entstammt der „Shortcross Gin“, berühmt für seinen außergewöhnlich weichen Geschmack. Nordirlands erster Craft Gin wurde übrigens 2012 vom Ehepaar Fiona und David Boyd-Armstrong in ihrem historischen Anwesen kreiert. Auf Rademon Estate befindet sich ihre stilvolle Brennerei, mit der klassischen kupfernen Blase im Destillationsraum, einem angegliedertem modernen Besuchergebäude und einer kleinen Bar zum Tasting.

Wer mag, kann in einem Tagesseminar selber lernen, wie das schmackhafte Getränk hergestellt wird. – Fotos/Karte: Tourism Ireland

Eindrucksvolle Erlebnis-Angebote gehören mittlerweile zum festen Repertoire der Erzeuger, das Spektrum reicht von angeleiteten Tastings bis zu experimentellen Eigen-Destillationen. Mit professionellen Führungen, Workshops und botanischer Kräuterkunde zeigen sich die Produzenten äußerst ideenreich, um die delikate Geschichte des gehaltvollen Drinks in vielen Einzelheiten zu erzählen. Sie offenbaren die vielfältigen Geschmacksrichtungen der hochklassigen Spirituosen, erklären aber auch die Techniken des Produktionsprozesses und die Funktionsweise der Destillationsapparate, in denen sich die ganze Magie der inspirierten Crafter entfaltet. Ausgewiesene Freaks, die ihren Gin selbst kreieren wollen, sollten die „Listoke Distillery and Gin School“, County Louth, in Irlands historischem Osten, besuchen. Hochgelobt wegen ihres feinen Listoke 1777 Gin, zieht sie Liebhaber aus aller Welt an. Experten verraten die handwerklichen Geheimnisse, Kräuterkundliches sowie alle Ingredienzien, die dem eigenen Getränk die exklusive Note geben. Einen Flasche für den Heimweg gehört dazu.