Zauberhafte Tänzerinnen beim Kecak Tanz in Ubud. – Foto: Susanne Timmann
Der würzige Geruch nach Rauch wabert durch die engen Sträßchen in Ubud. Sobald sich die Dunkelheit über das bezaubernde Städtchen im indonesischen Bali legt, wird die Stimmung mystisch. Angespannte Tänzer huschen über Wege und treffen sich dann an einem der vielen balinesischen Hinduismus-Tempel, die eine besonders anmutenden Kulisse für den berühmten Trance-Tanz „Kecak“ schaffen. Flackernde Feuer oder schummriges Kerzenlicht zaubern eine ganz besondere Stimmung. Die erfahrenen Tänzer beherrschen eine Atemtechnik, mit der sie in der Lage sind, in eine ekstatische Trance zu fallen. Ein durchaus besonders beindruckendes und geheimnisvolles Erlebnis.
Ubud: vom Künstlerdorf zum Touristenstädtchen
Der mystischen Stimmung während des Kecak Tanzes kann sich niemand entziehen. – Foto: Susanne Timmann
Schon seit den 1920er Jahren entdeckten europäische und amerikanische Künstler das inspirierende Ubud. Später folgten neugierige Rucksackurlauber, die Unterkunft in den einheimischen, geheimnisvoll wirkenden Gehöften fanden. So eng am traditionellen Leben der Bewohner teilzunehmen, war eine besonders nachhaltige und oft auch spirituelle Erfahrung. So sind einige dort hängengeblieben. Heute finden sich vielfältige Übernachtungsmöglichkeiten für jeden Bedarf und Geldbeutel.
In Ubud sollte man sich nicht nur im Monkey Forrest vor Affen hüten. – Foto: Susanne Timmann
Vom der nur 30 Kilometer entfernt liegenden Hauptstadt Denpasar, in der sich auch der Flughafen befindet, bringen Taxis oder Minibusse die Reisenden nach Ubud. Wer mehr unternehmen möchte, oder in einer kleinen Gruppe reist, für den empfiehlt es sich, auf private Fahrer zurückzugreifen, die den Gästen auch gerne für mehrere Tage ihre Dienste anbieten.
Nur 15 Kilometer nördlich von Ubud liegt eines der größten und ältesten Heiligtümer der grünen Insel. Das mystische Quellheiligtum Pura Tirta Empul. Aus über 20 uralten Wasserspeiern sprudelt das heilige Wasser unentwegt aus der nicht endenden Quelle. Die hinduistischen Gläubigen, aber auch eine große Anzahl an Touristen, tauchen ein und erhoffen sich eine seelische und geistige Reinigung.
Meisterwerke der Baukunst – die Reisterrassen von Tegalalang. – Foto: Susanne Timmann
Nach der spirituellen Reinigung im Pura Tirta Empul lockt ein ganz anderes Meisterwerk der balinesischen Baukunst. Die schon von weitem in einem satten Grün leuchtenden riesigen Reisterrassen von Tegalalang. Früh morgens, wenn der Tag langsam beginnt und die fleißigen Bauern sich auf ihre Felder begeben, ist ein perfekter Zeitpunkt, diese großartige Sehenswürdigkeit zu genießen.
Gunung Kawi – Magie der königlichen Gräber
Die vielen Treppenstufen hinab zum Gunung Kawi lohnen allemal. – Foto: Susanne Timmann
Verwunschen und verwittert liegen die aus dem 11. Jahrhundert stammenden Königsgräber Gunung Kawi in einer Schlucht. Riesig sind die neun Nischen, die aufwändig in den harten Felsen geschlagen wurden. Ein genauer Blick lohnt allemal. Trotz der starken Verwitterung sind viele geheimnisvolle Details zu entdecken.
Vorbereitung der Opfergaben im Tempel des Gunung Kawi. – Foto: Susanne Timmann
Neben den beeindruckenden Gedenksteinen befindet sich auch ein kleiner Tempel auf der geschichtsträchtigen Anlage. Wer Glück hat, kann hier die Vorbereitungen für traditionelle Zeremonien beobachten. Sind die unzähligen Treppenstufen wieder nach oben geschafft, lädt die wunderschöne Umgebung zu einem kleinen Spaziergang ein.
Kampf zwischen Gut und Böse: Der Barong Tanz
Aufwendige Kostüme faszinieren ebenso wie die Darbietung. – Foto: Susanne Timmann
Mit furchteinflößenden Löwenmasken kämpfen die Guten Barong gegen die Verkörperung des Bösen – die Hexe Rangda. Doch der bittere Kampf endet grundsätzlich unentschieden. Es gibt nun mal keinen Gewinner, Gut und Böse gehören grundsätzlich untrennbar zusammen.
Spirituelle Stimmung zu Beginn des Legong-Tanzes. – Foto: Susanne Timmann
Filigran und anmutig, mit faszinierenden Finger- und Körperbewegungen, ziehen junge, wunderschöne Tänzerinnen beim Legong-Tanz die Zuschauer in ihren Bann. Doch vor allem die balinesischen Götter sollen durch die eleganten Bewegungen und Reinheit mit Freude beschenkt werden. So erzählt dieser uralte Tanz die Geschichte einer entführten Prinzessin und natürlich einem Prinzen. Beide tragen dieselbe oder sehr ähnliche, aufwendig gearbeitete Kleidung und werden von Tänzerinnen dargestellt.
Entspannung an traumhaften Stränden
Grandiose Abendstimmung am Strand von Sanur. – Foto: Susanne Timmann
Nach der energetischen Atmosphäre in und rund um Ubud locken die feinen Traumstrände der Insel die Urlauber dort für ein paar Tage zum Relaxen. Die kleine Insel Nusa Lembongan ist leicht mit der Fähre zu erreichen. Lauter und hektischer geht es zum Beispiel in Sanur zu. Dort finden die Sonnenanbeter und Strandgänger alles, was das Herz begehrt.
Tipp: Übernachtung im Angga Homestay. Einfache Zimmer mit Klimaanlage oder Ventilator, allerdings wunderschönes Ambiente im kleinen Familienbetrieb.
Susanne Timmann
lebt im Rheinland, ist aber in der Welt zuhause. Seit 2022 fungiert sie als stellvertretende Chefredakteurin des Mortimer Reisemagazins, für das sie Beiträge in Wort und (Bewegt-) Bild über Destinationen weltweit verfasst.
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