Tempel, Reisfelder und Bergidylle auf Bali

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Rund um Munduk auf Bali finden sich versteckte Wege. – Foto: Susanne Timmann

Das weiße, handbeschriebene Schild ist fast so groß wie die Person, die dieses mit breitem Grinsen im Gesicht und leuchtend dunkelbraunen Augen hoch in die Luft streckt – endlich angekommen im Urlaubsparadies Bali. Die zauberhafte indonesische Insel im Indischen Ozean lockt Jahr für Jahr Millionen Besucher aus aller Herren Länder.

Ankunft von der großen Insel Java

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Der Hafen bei Gilimanuk kommt oft verschlafen daher. – Foto: Susanne Timmann

Und so steht der 32-jährige Nengah neben drei anderen, einheimischen Fahrern bereit, uns am Pier von Gilimanuk, ganz im Westen Balis, herzlich in Empfang zu nehmen. Alle drei, trotz der tropischen Temperaturen in langen Hosen und bunten Hemden bekleideten Chauffeure, schleppen ein Schild mit den Namen der erwartungsvoll umherblickenden Ankömmlingen mit sich herum. Weitere Taxen oder gar Busse sind weit und breit nicht zu sehen. Von daher sind die Reisenden sehr froh, die Fahrer schon vorab gebucht zu haben.

Bei der Fahrt in Zentralbali ergeben sich tolle Ausblicke. – Foto: Susanne Timmann

Sowieso, reisen mehrere Urlauber zusammen, lohnt ein privater Transport eh. Rechnet man Einzeltickets und die oft in ländlicheren Gebieten unflexiblen Fahrzeiten der öffentlichen Verkehrsmittel – falls es diese überhaupt gibt – zusammen, rentiert sich ein Fahrer direkt für mehrere Tage. Koffer verpackt und los geht es vorbei an kleinen Dörfchen, bei denen es scheint, dass der Tourismus noch nicht angekommen ist. Zuerst zieht sich das Sträßchen flach am Meer entlang, dann wird der Blinker gesetzt und ab geht es kurvenreich hoch in die Berge.

Munduk, Bergidylle mit kühlender Prise

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Der Einstieg in die Wanderung zu den Reisfeldern. – Foto: Susanne Timmann

Bizarr zieht sich der kleine, heimelige Ort Munduk an einer schmalen Straße entlang des Bergrückens. Die Uhren ticken irgendwie langsamer und das satte Grün rundum entspannt Körper und Geist. Erst mal einen, aus einheimischem Anbau, guten, tiefschwarzen Kaffee genießen. Anregend kitzeln die feinen Aromen in der Nase, der Tag kann beginnen.

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Willkommene Abkühlung unterwegs. – Foto: Susanne Timmann

Direkt vom Dorf aus beginnen absolut lohnenswerte Wanderwege in die wunderschöne Landschaft. So führen zuerst befestigte Wege, die dann in einfache Pfade übergehen durch Reisfelder und über kleine Flüsse. Vorbei an einer Gewürzfarm führt ein Weg zu dem erfrischenden Wasserfall Labuhan Kebo oder steil hinab zum Wasserfall Melanting. Am besten direkt an der Unterkunft fragen, welche Spots sich aktuell lohnen.

Vom Vulkansee Danau Tambligan zum Danau Buyan

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Entspannte Atmosphäre am Tempel Pura Ulun Danu Tamblingan. – Foto: Susanne Timmann

Nengah kommt nur eine halbe Stunde zu spät, also geht es sehr pünktlich los. Gemächlich schlängelt sich die Straße den Berg hinab und nach kurzer Zeit erscheint der Vulkankratersee Danau Tambligan. Ein kurzer Stopp am, mit Moos bewachsenem, mystisch anmutenden Hindutempel Pura Ulun Danu Tamblingan lohnt. Nicht viele verirren sich an diesen zauberhaften Ort.

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Obligatorischer Halt am Twin Lake View Point. – Foto: Susanne Timmann

Wer mag, macht einen kleinen Spaziergang östlich am See entlang und erreicht in wenigen Minuten einen weiteren, kleinen Tempel den Pura Pande Tamblingan. Weiter geht die aussichtsreiche Fahrt über den Twin Lake View zum Zwillingssee Danau Buyan. Ein perfekter Zwischenstopp ist der Besuch den Tempels Ulun Danu Buyan direkt an der Straße.

Einfach großartig Danu Bratan und Giant Tree

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Zauberhafter Blick auf den Tempel Pura Ulun Danu Bratan. – Foto: Susanne Timmann

Klischeehafter geht es auf Bali kaum. Wer verliebt sich nicht in den Anblick des balinesischen Hindutempels, dem Shiva als Schöpfer gewidmetem, Pura Ulun Danu Bratan? Spätestens nach einem Blick auf 50.000 Indonesische Rupiah Schein muss einem das Herz aufgehen.

Menschen wirken wie Ameisen unterm Giant Tree bei Kebun Raya. – Foto: Susanne Timmann

Fröhlich kutschiert Nengah, der es sich bei den Stopps mit Fahrerkollegen immer gemütlich macht und geduldig wartet, seine Gäste weiter zum nächsten Highlight, dem majestätisch anmutenden einfach riesigen Giant Tree bei Kebun Raya. Wie Ameisen wuseln die klein wirkenden Menschlein zwischen den beeindruckenden Stämmen und Ästen umher.

Stachelige Kakteenpracht und liebliche Reisterrassen

Kleine Pause im Botanischen Garten von Bedugul. – Foto: Susanne Timmann

Wer für Bali eher außergewöhnliche Pflanzen sehen möchte, plant einen Halt am Botanischen Garten von Bedugul, Kebun Raya Bali, ein. Neben Wegen, die zu einem gemütlichen Spaziergang einladen, gedeihen in Gewächshäusern unter anderem beeindruckende Kakteen.

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Frisch bepflanzte Reisterrassen bei Jatiluwih. – Foto: Susanne Timmann

Mal ganz ehrlich. Was wäre ein Bali-Besuch ohne die obligatorischen Fotos in den traditionellen Reisfeldern? Südlich des Danu Bratans liegen die wunderschönen Reisterrassen Jatiluwih. Je nach Saison erstrahlen die Terrassen förmlich in leuchtend, sattem Grün. Faszinierend, wie filigran sich die Reisfelder in die bergige Landschaft schmiegen. Spannend, die Reisbauern bei ihrer Arbeit zu beobachten.

Keine lausige Angelegenheit: Affenwald Pura Bukit Sari

Die Makaken heißen die Besucher im Pura Bukit Sari Willkommen. – Foto: Susanne Timmann

Die abwechslungsreiche Tour durch Zentralbali führt weiter in Richtung Süden. Nach circa einer dreiviertel Stunde Fahrzeit von Jatiluwih aus, biegt Nengah bei Sangeh zum Affenwald Pura Bukit Sari ab. Hier sind nicht nur die neugierigen Makakenäffchen besuchenswert.

Mystische Tempelanlagen im Pura Bukit Sari. – Foto: Susanne Timmann

Der dschungelartige Wald und die verwunschenen Tempelanlagen laden zum Schlendern und Träumen ein. Mit vielen neuen Eindrücken dauert die Fahrt nach Ubud nicht mehr lange. Hier sollten einige Tage eingeplant werden – so vieles gibt es dort zu entdecken.