Normalerweise ist den USA alles größer: die Chipstüten im Supermarkt, der Supermarkt sowieso, Autos oder auch die Portionen auf den Tellern im Restaurant. Aber wie war das mit den Ausnahmen, die die Regel bestimmen… Und es gibt eine Sehenswürdigkeit der besonderen Art. Eine findet man im Süden Floridas. Am Highway 41. Die Straße verbindet Miami an der Ostküste mit Naples am Golf von Mexico. Mitten durch die Everglades. Knapp 200 Kilometer durch fast menschenleeres Sumpfland. Nur ein paar Indian-Villages. Ansonsten Mangroven und jede Menge Alligatoren.
Das vielleicht kleinste Postamt der Welt
Bei dieser Sehenswürdigkeit sollte man allerdings auf die Nachbarn achten. In unseren Breiten kann es ja schon mal vorkommen, dass ein Postbote von einem Hund bedrängt oder gar gebissen wird. Ganz anders dort am Highway. In Ochopee, ziemlich in der Mitte der Strecke steht das kleinste Postamt der USA. Möglicherweise sogar das kleinste Postamt der Welt. Etwa so groß wir ein im Baumarkt üblicher Geräteschuppen. Ein freundlicher Herr kümmert sich um die Post, verkauft Briefmarken und kleine Andenken. Viel zu tun, hat er allerdings nicht.
1951 brannte der ursprüngliche General Store, der auch das Postamt beherbergte, ab. Der kleine Schuppen diente fortan als Post vor allem für die ansässigen Miccosukee und Seminolen Indianer. Es gibt Briefmarken und Postkarten und hin und wieder schaut auch mal ein Alligator vorbei. Diese kann man übrigens auch immer wieder entlang der Straße beobachten. Dazu die unterschiedlichsten Vögel und es gibt an der Straße immer wieder Haltepunkte, an denen die Touren mit den floridatypischen Airbooten starten. Wenn man davon den Daheimgebliebenen berichten möchte, ist das Postamt genau der richtige Anlaufpunkt. Viel romantischer als Mail, WhatsApp oder so.
