Kröller-Müller Museum feiert 80-jähriges Bestehen

Mekka für Kunstinteressierte im De Hoge Veluwe Nationalpark: das Kröller-Müller Museum. (Foto Jannes Linders)

Vor 80 Jahren, genauer am 13. Juli 1938, wurde das Kröller-Müller Museum durch die deutsche Helene Kröller-Müller eröffnet. Das Museum besitzt die zweitgrößte Van Gogh-Sammlung der Welt und verfügt zudem über einen der größten Skulpturengärten Europas.

Vor allem die Werke von Vincent van Gogh gehören zu den Publikuzmslieblingen. (Foto Wieneke-Hofland)

Anlässlich des Jubiläums ehrt das Museum seine Gründerin, Helene Kröller-Müller (1869-1939), sowie alle späteren Direktoren mit einer ausführlichen Chronik auf der eigenen Website. Dort erfährt man beispielsweise, dass die Namensgeberin, Helene Müller, 1869 im deutschen Horst bei Essen als Tochter eines Stahlindustriellen geboren wurde. Das Unternehmen hatte auch Niederlassungen in den Niederlanden, und so heiratete Helene 1888 den Niederlassungsleiter des Rotterdamer Büros, Anton Kröller, und zog mit ihm nach Den Haag.

Kunstsammlerin ab 1906

Die Kunstförderer Helene Kröller-Müller und Anton Kröller im Jahre 1887. (Foto Kröller-Müller Museum)

Hier besuchte sie Kunstgeschichtsstunden beim renommierten Kunsthistoriker Henk Bremmer, der ihr wichtigster Berater werden sollte und sie mit moderner Kunst, darunter den Werken Van Goghs, bekannt machte. Ab 1906 beginnt Helene, Kunst zu sammeln. Mit stetig wachsender Kenntnis und guter Beratung erwirbt sie im Laufe der Jahrzehnte Kunstwerke von Piet Mondrian, Bart van der Leck, Georges Seurat und immer wieder auch von Veluwe. Zudem gibt sie Künstlern konkrete Aufträge, so beauftragt sie John Rädecker mit der Anfertigung einer Skulptur. Ihr Traum ist es, die Kunst in einem Museumshaus in der Veluwe auch mit anderen Menschen zu teilen.

Eines der Markenzeichen des Museums: van Goghs Porträt von Joseph Roulin aus dem Jahre 1889. (Foto Kröller-Müller Museum)

Von 1913 bis 1930 ist die Sammlung zunächst im Büro von Müller & Co. in Den Haag zu sehen und später in der Villa Groot Haesebroek. Das Sammlerpaar erwirbt zwischen 1909 und 1917 Landstücke in der Veluwe und beauftragt den berühmten Architekten Henry van de Velde mit dem Entwurf eines riesigen Museums. Dieser wird jedoch 1922 aus finanziellen Gründen stillgelegt. Die Sammlung wird in einer Kröller-Müller Stiftung untergebracht, bevor sie an den niederländischen Staat übertragen wird, der den Bau eines Museums sicherstellt. 1937 wird mit dem Bau eines kleineren Museums in der Veluwe begonnen, ebenfalls nach Entwürfen von Henry van de Velde. Im Jahr darauf wird das Museum eröffnet mit Helene Kröller-Müller als dessen erster Direktorin.

Skulpturengarten und Van Gogh-Galerie

Nicht nur Kunstexperten sind von der van Gogh Galerie begeistert. (Foto Wieneke-Hofland)

Die nachfolgenden Museumsdirektoren drücken dem Museum und der Weiterentwicklung der Sammlung jeweils einen eigenen Stempel auf. So entwickelte der Direktor Bram Hammacher den Skulpturengarten, der derzeit mit Werken von herausragenden Künstlern wie Jean Dubuffet, Henry Moore und Hans Arp, Jung und Alt fasziniert, und zu ausgiebigen Spaziergängen zwischen den über 160 Skulpturen einlädt. Die im Museum eigens eingerichtete Van Gogh-Galerie präsentiert wechselnd jeweils etwa 40 Bilder des niederländischen Meisterkünstlers aus der eigenen Sammlung.

Zur Skulpturensammlung gehört auch dieses Werk von Barbara Hepworth. (Foto Kröller-Müller Museum)

Ergänzt werden diese Ausstellungen durch Wechselausstellungen in den anderen Sälen. Dank seiner erlesenen Sammlung mit über 11.500 Stücken, darunter auch Gemälde von Claude Monet und Pablo Picasso, und der temporären Ausstellungen zählt das Kröller-Müller Museum mit dem Rijksmuseum in Amsterdam und dem Mauritshuis in Den Haag zu den wichtigsten Museen der Niederlande.

Einzigartige Lage im Nationalpark

Einen der vielen Blickfänge die Skulptur von Marta Pan. (Foto Cary Markerink)

Dieses besondere Museum mit zugehörigem Skulpturengarten liegt, unweit der deutschen Grenze, inmitten der abwechslungsreichen Naturlandschaft des Nationalparks Hoge Veluwe. Ein Besuch des Museums ist deshalb ein ganz besonderes Erlebnis, das man gut mit einer kurzen oder langen Tour durch Heide-, Wald- und Sandlandschaften auf einem der weißen, kostenlos verfügbaren Fahrräder verbinden kann. Somit ein Erlebnis für Kunstliebhaber, aber auch für Familien und Naturliebhaber. Weitere Informationen unter www.krollermuller.nl/de.