Kelten- und Römer-Spuren am Rheinbogen

Rheinbogen
Die imposanten Fachwerkbauten in Spay sind charakteristisch für die Orte am Rheinbogen. – Foto: djd/www.erlebnis-rheinbogen.de/Willi Probstfeld

Der Rheinbogen unterhalb von Koblenz ist eine Region nicht nur für Weingenießer , sondern auch für Kultur- und Geschichtsinteressierte. Denn der linksrheinisch an der prägnantesten Biegung des Stroms gelegene Landstrich steckt voller historischer Sehenswürdigkeiten. Hier liegen die historische Stadt Rhens und die Weinorte Brey und Spay. Zusammen mit Waldesch – eingebettet in den nördlichen Ausläufer des Hunsrücks – bilden die vier die Region „Erlebnis-Rheinbogen“.

Blütezeit im Mittelalter

Rheinbogen
Am Königsstuhl von Rhens fanden im Mittelalter Verhandlungen der Kurfürsten zur Wahl der römisch-deutschen Könige statt. – Foto: djd/www.erlebnis-rheinbogen.de/Dominik Ketz

Rhens ist keltischen Ursprungs und erlebte im Mittelalter seine höchste Blüte, als hier große Geschichte geschrieben wurde. Davon zeugen noch heute zahlreiche Bauwerke und Monumente – etwa der Königsstuhl von Rhens. Er ist ein steinerner zweistöckiger Achteckbau als vergrößerte Darstellung eines Throns, an dem im Mittelalter Verhandlungen der Kurfürsten zur Wahl der römisch-deutschen Könige sowie einige Königswahlen durchgeführt wurden. Heute hat man von dort einen tollen Blick auf Rhens und in das Rheintal. Die Stadtmauer mit den fünf Toren ist in großen Teilen heute noch erhalten. Ihr markantester Teil ist der „Scharfe Turm“ am Rhein, einst Späh- und Zollturm sowie im Mittelalter Gefängnis- und Hexenturm. Kostenlose Besichtigungen und Führungen durch den Turm sowie zur Aussichtsplattform sind auf Nachfrage in der Tourist-Information möglich. Als besonderes Schmuckstück präsentiert sich das Alte Rathaus, das älteste Fachwerkgebäude der Stadt.

Römischer Äquadukttunnel

Der Scharfe Turm in der Stadtmauer von Rhens diente als Späh- und Zollturm, im Mittelalter als Gefängnis- und Hexenturm. – Foto: djd/www.erlebnis-rheinbogen.de

Spay ist einer der an Fachwerkhäusern reichsten Orte im ganzen Mittelrheintal. Die schönsten stehen an der Rheinfront sowie in der Zehnthof- und Dorfstraße. Die Mehrzahl der meist zweigeschossigen, von Wirtschaftsgebäuden umgebenen und oft malerisch in Gruppen zusammenstehenden Wohnhäuser sind aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Ein Spaziergang durch diesen malerischen Ort mit einem anschließenden Besuch in einer Vinothek lohnt sich immer. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Alte Kirche aus dem Jahr 1670, in der regelmäßig klassische Konzerte aufgeführt werden und die als Kulturzentrum weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist. Und in Brey lohnt eine Exkursion zu der Mitte des 20. Jahrhunderts wiederentdeckten römischen Wasserleitung. Der Aquädukttunnel gilt als der größte antike Tunnelbau nördlich der Alpen. Der Kulturweg Brey-Spay und der Traumpfad Rheingoldbogen führen an der römischen Wasserleitung vorbei. In kostenlosen Führungen kann man den Schacht hinabsteigen und das ausgeklügelte Wasserleitungssystem der Römer besichtigen. Informationen für Besucher gibt es etwa unter www.erlebnis-rheinbogen.de. (djd.)

Mortimer

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