Jede Menge Fun Facts aus Schleswig-Holstein

Wie oft dieses Ortsschild wohl schon für ein Foto herhalten musste? – Foto Oliver Franke

Die längste Sitzbank Europas, die meist befahrene Wasserstraße der Welt oder einzigartige Toiletten mit Meerblick – Schleswig-Holstein ist nicht nur ein Bundesland zahlreicher Rekorde, sondern hat auch Skurrilitäten und Besonderheiten zu bieten, die alle eine Reise wert sind:

Heringe fischen, leicht gemacht

2.000 Pfähle aus Eschenholz, verbunden mit waagerecht gesetzten Pfählen – das ist der Heringszaun in Kappeln, der einzige, der in der Schlei noch zu finden ist. Seit 500 Jahren dient die Anlage als „Falle“ für die Fische. Rund um den Zaun veranstaltet Kappeln jährlich am Himmelfahrtswochenende die Heringstage.

Arnis, Stadt im Kleinformat

Zu den markanten Bauwerken in Arnis gehört die alte Schifferkirche.

Seit etwa einhundert Jahren hat Arnis dank eines hartnäckigen Bürgermeisters das Stadtrecht. Mit nur rund 300 Einwohnern ist das idyllische Örtchen die kleinste Stadt Deutschlands. Weder Rathaus noch Schulen gibt es, dafür aber historische Seemannshäuser, Restaurants, einen kleinen Hafen und idyllische Insellage.

 

Da hüpfen die Steine

Der Weltrekord im Ditschen liegt bei 88 Hüpfern. Wer den Weltmeister im Steinehüpfen herausfordern möchte, fährt zur Ditsch-WM am 18. August nach Damp.

Wilde Pferde

Die Konik Wildpferde sind noch heute in der Geltinger Birk anzutreffen.

Die seltenen Konik-Wildpferde leben in der Geltinger Birk, einem sehenswerten Naturschutzgebiet an der Ostsee bei Kappeln in freier Wildbahn. Koniks kommen ursprünglich aus dem mittel- und osteuropäischen Raum und nicht aus Norddeutschland.

Tour de Haithabu

Mit dem Rad auf der Spur der Wikinger. Der Wikingertörn führt rund um das Haddebyer und das Selker Noor vorbei am Wikingermuseum Haithabu. Dabei geht es an der Schlei entlang und mitten durchs Welterbe-Gebiet.

Toilette mit Aussicht

Der zwölf Kilometer lange Sandstrand lockt nach St. Peter-Ording.

In St. Peter-Ording wird sogar der Gang zur Toilette zum unvergesslichen Erlebnis. Am zwölf Kilometer langen und zwei Kilometer breiten Sandstand steht das einzige „Schiethus“ auf Stelzen weit und breit. Mit Blick aufs Meer aus sieben Meter Höhe.

Tiefer wird es nicht

In der Wilstermarsch liegt Deutschlands tiefste Landstelle. 3,54 Meter unter Normalnull. Der Platz ist beliebtes Ziel für Radfahrer. Erinnerungsfoto, Blick auf die Marsch, Picknick und weiter geht’s durch die Tiefebene.

Die längste Sitzbank Europas

Der Nord-Ostsee-Kanal ist die am meisten befahrenen künstlichen Wasserstraße der Welt.

Kreuzfahrtschiffe aus aller Welt, Containerriesen, Segelboote – der Nord-Ostsee-Kanal ist so etwas wie eine Schiffsautobahn. Radfahrer und Spaziergänger können Schiffe aus aller Herren Länder auf der am meisten befahrenen künstlichen Wasserstraße der Welt gut vom Ufer aus beobachten. Cafés laden zu Pausen mit Ausblick ein. Oder man lässt sich auf der längsten Sitzbank Europas direkt am Kanal in Rendsburg nieder. 575,75 Meter ist sie lang. Da findet jeder einen Platz zum Sitzen.

Fährmann, hol‘ över

Zwischen Seester und Neuendorf gibt es etwas, was es eigentlich schon gar nicht mehr gibt. Die kleinste Fähre Deutschlands, die Fähre Kronsnest. Ein Eichenholzkahn, der noch per Hand betrieben wird. Der Fährmann bringt seine maximal sieben Gäste durch sogenanntes Wriggen mit einem „Riemen“ über die Krückau, einen Nebenfluss der Elbe. An der Anlegestelle gibt es das Minimuseum „Stöpenkieker“ und das „Sööte Eck“, eine kleine Fahrradraststätte.

Klein-Amsterdam in Nordfriesland

Der niederländische Einfluss ist in Friedrichstadt unübersehbar.

Treppengiebelhäuser, Grachten und Kanäle, Fremdenführer in Holländertracht – das ist nicht Amsterdam, sondern Klein-Amsterdam. Besser gesagt, Friedrichstadt in Nordfriesland. Das kleine Städtchen wurde 1621 von den Holländern gegründet. Und das sieht man noch heute.

Sprechen Sie Petuh?

Schon mal genau hingehört, wenn Schleswig-Holsteiner sprechen? Da gibt es nicht nur Hochdeutsch, sondern auch Niederdeutsch, Dänisch-Südjütisch, Nordfriesisch und Romanes (Sprache der Sinti und Roma). Dazu kommen noch Dialekte wie Petuh, das nur noch wenige Menschen in Flensburg sprechen können, dazu die hochdeutsch-plattdeutsche Mischsprache Mischling so wie Jiddisch. Gut 90 Prozent der Bevölkerung Schleswig-Holsteins versteht neben Hochdeutsch zumindest eine der weiteren Sprachen, vor allem Niederdeutsch.

Die Welt ist ein Dorf

Es ist nicht nur ein geflügeltes Wort. Die Welt ist wirklich ein Dorf. Auf der Halbinsel Eiderstedt liegt zwischen St. Peter-Ording und Tönning das kleine Dorf Welt. Das Ortsschild ist hin und wieder mal verschwunden – ein beliebtes Souvenir.