Ice Q als Weinhochburg und Genussgipfel

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Das Ice Q Restaurant hoch über Sölden ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Genussgipfel. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Stilvoll speisen in James-Bond-Manier: Im Ice Q, dem wohl höchst gelegenen Zwei-Hauben-Restaurant der Welt, warten an einer ikonischen Filmlocation exquisite Kulinarik und edle Tropfen auf Genussmenschen.

Klar, beim Tiroler Ötztal denken alle fast unweigerlich an den Sensationsfund im Eis, an die Gletschermumie, die 1991 am Tisenjoch entdeckt wurde. Doch zumindest bei Cineasten ist das Ice Q am Gaislachkogel hoch über Sölden kaum minder berühmt. Der grandiose Glaskubus wurde für das James Bond Abenteuer „Spectre“, das Ende 2015 erstmals über die Kinoleinwände flimmerte, spektakulär in Szene gesetzt. Hier befindet sich im Agententhriller die Bergklinik von Madeleine Swann (Léa Hélène Seydoux) und genau hier startete eine der wohl spektakulärsten Verfolgungsjagden der Filmgeschichte durch Eis und Schnee.

James Bond zum Greifen nah

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An- und aussichtsreich lässt es sich im Ice Q Restaurant genießen. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Während die Erlebnisausstellung „007 Elements“ die Entstehungsgeschichte von „Spectre“, die Dreharbeiten mit Daniel Craig sowie von 24 weiteren Bond-Abenteuer multimedial Revue passieren lässt, kommen direkt nebenan im Ice Q Genussmenschen und Feinschmecker voll auf ihre Kosten. Denn das im wahrsten Sinne des Wortes ausgezeichnete Restaurant ist nicht nur wegen seiner Lage auf 3.048 Metern über dem Meeresspiegel längst zu einen Synonym für Hochgenüsse geworden.

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Klaus Holzer erkochte sich bislang zwei Gault-Millau Hauben. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Küchenchef Klaus Holzer erkochte bis dato zwei Gault-Millau Hauben. Weitere dürften ob der exzellenten Kochkünste sicher nicht lange auf sich warten lassen. Denn nicht von ungefähr gilt der 900 Quadratmeter große Glaspalast, der nach Entwürfen von Architekt Johann Obermoser entstand, als das wohl höchst gelegene Gourmetschloss in den Alpen. Gleichzeitig bildet das markante Gebäude fraglos eine architektonische Besonderheit inmitten der Bergwelt.

Schwierige Baubedingungen

Weingenuss und hochwertige Speisen gehören im Ice Q zwingend zusammen. – Foto: Karsten-Thilo Raab

„Auf über 3.000 Metern Höhe ist das Bauen generell schwierig und hier wegen des Permafrosts umso mehr, da der Berg immer ein wenig in Bewegung ist“, würdigt Michael Waschl, der Direktor des Fünf-Sterne-Hotels Das Central in Sölden, zu dem auch das Ice Q gehört, die besondere Bauleistung am Gaislachkogl.

Das Beef Tartar ist ein absolutes Gedicht. – Foto: Karsten-Thilo Raab

„Johann Obermoser wollte nichts bauen, was unnatürlich ist“, ergänzt Waschl mit Blick auf die Tatsache, dass sich das Ice Q weit über der Baumgrenze befindet. Daher schied Holz als dominierender Baustoff für die Macher aus. Stattdessen entstand ein zu drei Seiten verglaster Komplex, der einen famosen Panoramablick über die Ötztaler Alpen bis hin zu den Dolomiten eröffnet.

Auch der Saibling ist überaus liebevoll zubereitet. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Bei einem derart an- und aussichtsreichen Restaurant darf natürlich auch auf den Tellern der optische Genuss nicht zu kurz kommen. Klaus Holzer und sein ambitioniertes Team werden daher nicht müde, die raffinierten Speisen als kleine Augenweiden zu präsentieren. Die Drei- bis Fünf-Gänge-Menüs, zu denen sich Grüße aus der Küche und Zwischengänge gesellen, werden überaus gekonnt auf den Tellern in Szene gesetzt.

Hochgenüsse in Perfektion

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Ein absoluter Leckerbissen: Das Entrecôte vom Rind mit Sellerie, Preiselbeeren und Trüffeln. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Da warten aktuell etwa ein Beef Tartar aus gebackener Wade, Liebstöckel (Maggikraut), Brioche und Buchenpilzen sowie ein „Wurzelfisch“ bestehend aus weißem Wels, Karotten, gelben Rüben und Meerrettich. Zum Hauptgang werden ein Entrecôte und ein Stück Schulter vom Rind mit Sellerie, Preiselbeeren und Trüffeln kombiniert. Aber auch Saibling mit Schwarzwurzel, Kürbis und Spinat-Biskuit, ein Wild-Butterschnitzel mit Heublumen, Romanesco und einem Maronen-Crêpe oder Wolfsbarsch mit Felsenfischsuppe, Bohnen, Miesmuschel und Safran-Gnocchi fanden Eingang in die kleine, aber feine Karte.

Das Dessert begeistert mit verschiedenen Geschmacksnoten. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Als Dessert wartet eine Mischung aus Kürbiskern, Schokolade und Blaubeeren. Und auch eine Käseplatte mit Chutney und Apfelbrot fehlt nicht. Abgerundet wird das Ganze durch eine Auswahl an vorzüglichen Weinen. Wobei im Ice Q mit dem „Pino 3000“ ein ganz besonderer Tropfen im Ausschank ist. Der Drei-Länder-Cuvée aus einem ausgesuchten österreichischen, einem deutschen und einem Südtiroler Wein reift auf 3.000 Metern Höhe in vier Barrique-Fässern im eigens gebauten Weinkeller des Vorzeige-Restaurants.

Wein mit spezieller Note

Ein ganz besonderes Tröpfchen ist der Pino 3000. – Foto: Karsten-Thilo Raab

„Dieser spezielle Pinot Noir entwickelt auf 3.000 Metern mit weniger Sauerstoff und weniger Luftdruck seine ganz eigene, vorzügliche Geschmacksnote“, ergänzt Waschl. Nicht von ungefähr erfreuen sich die Höhen-Degustationen im Ice Q großer Beliebtheit. Denn, ein- und derselbe Wein entwickelt im Tal, auf der Mittelstation und eben auf dem Gaislachkogl ganz unterschiedliche Geschmacksnuancen. Sogar so sehr, dass Winzer auf 3.048 Metern Höhe die eigenen Weine nicht wiedererkannt haben.

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Das Panorama im Ice Q Restaurant ist einmalig. – Foto: Karsten-Thilo Raab

„Weißweine sind hier oben viel fruchtiger, Schaumweine sprudeln einfach mehr und sorgen für ein ganz besonderen Genussmoment“, freut sich Waschl über das gelungene Weinexperiment, das in 2011, also vor weit mehr als einem Jahrzehnt, startete und immer mehr Anhänger findet. Wohl auch, weil pro Jahrgang maximal 1.500 Flaschen des Pino 3000 abgefüllt werden und diese ausschließlich im Ice Q, im Falcon, dem À-la-carte-Restaurant an der Mittelstation, sowie im Hotel Das Central im Ausschank sind.

Wein- und Gourmet-Festival

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Architektonisch weiß das Restaurant auf 3.048 Metern Höhe einen besonderen Akzent zu setzen. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Genießen lässt sich der besondere Tropfen übrigens auch im Rahmen des Festivals „Wein am Berg“, das seit mehr als zwei Jahrzehnten Feinschmecker und Genussmenschen in die Bergwelt am Gaislachkogel hoch über Sölden zieht. Im Jahre 2001 startet das Wein- und Gourmet-Event mit 20 Winzer und gerade einmal vier Gästen. Mittlerweile strömen jährlich mehr als 300 Gäste zu dem traditionellen Festival am Ende der Skisaison, bei dem renommierte Winzer und internationale Spitzenköche im wahrsten Sinne des Wortes für Hochgenüsse sorgen. Die Neuauflage ist für den 18. bis 21. April 2024 geplant. Quasi ein Muss für Vinophile und Gourmets.

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Für die Bond-Liebhaber wird im Ice Q ein besonderer Wodka vorgehalten. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Informationen: Ice Q, Telefon: 0043-664 9609 368, www.iceq.at

Lage: Das Ice Q befindet sich direkt neben der Bergstation der Gaislachkoglbahn in Sölden.

Wein am Berg: www.weinamberg.at

Das 007 Elements ist für alle Bond-Liebhaber ein absolutes Muss. – Foto: Karsten-Thilo Raab

007 Elements: www.007elements.soelden.com. Der Eintritt beträgt 24 Euro, für Jugendliche 19 Euro und für Kinder 13 Euro. Geöffnet ist 007 Elements täglich von 9 bis 16.30 Uhr

Großzügig geschnitten und geschmackvoll eingerichtet sind die Zimmer im Central. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Übernachtungstipp: Das Central, Auweg 3, 6450 Sölden/Ötztal, Österreich, Telefon 0043-5254-22600, www.central-soelden.com. Das ruhig gelegene Fünf-Sterne-Hotel im Herzen von Sölden besticht ebenfalls durch eine exzellente, Hauben-gekrönte Küche sowie einen famosen Infinity-Pool in 17 Metern Höhe. Doppelzimmer mit Halbpension sind ab 250 Euro pro Person und Nacht erhältlich.