Ende September mag die Urlaubssaison vorüber sein, doch für Feinschmecker beginnt in Schweden dann die beste Zeit des Jahres. Am 25. September feiert die schwedische Westküste die Hummerpremiere. Schon morgens um 7 Uhr stechen die Fischer in See, um nach der Sommerpause erstmals wieder ihre Hummerfallen auszulegen. Von September bis 1. Mai dürfen Hummer gefangen werden und kommen mit Toastbrot und Zitrone auf den Teller.
Die Schalentiere gelten als das schwarze Gold des Meeres, denn zu Lebzeiten sind sie mit ihrer dunklen Schale dem Meeresboden angepasst. Erst beim Kochen erröten sie: Dann treten die roten Pigmente, die auch Karotten und Tomaten einfärben, aus dem Fleisch in die Schale und veranlassen den Hummer zum charakteristischen Farbwandel.
Während er in Deutschland eine nahezu unerreichbare Delikatesse darstellt, ist der Hummer in Schweden ein Genuss für Jedermann. Besucher können auf geführten Hummersafaris beim Fangen helfen. Everts Sjöbod im Küstenort Grebbestad ist ein maritimes Hotel mit einem reichen Programm an meeresnahen Aktivitäten. Und der Hummer ist in guter Gesellschaft: Auch Austern und Flusskrebse leben an der Küste vor Göteborg und werden mit traditionellen Festen gehuldigt.
Schon im August erleben Gourmets die legendäre Kräftskiva – das Krebsessen mit typischer Dekoration aus Lampions, Hütchen und Servietten mit Krebsmotiven. Und viel Schnaps. Im Väderöarnas Värdshus auf den abgelegenen Wetterinseln genießt man die Kräftskiva im schwedischen Stil. Der Sommer geht, die Meeresfrüchte kommen! Weitere Informationen unter www.westschweden.com.
G. Schröder
ist seit Kindestagen mit dem Reisevirus infiziert und bringt sich seit Jahr und Tag mit großem Engagement als gute Seele hinter den Kulissen in das Mortimer Reisemagazin ein.