Hornschlittenrennen in Garmisch-Partenkirchen

Wenn am 6. Januar 2012 das mittlerweile schon legendäre Hornschlittenrennen in Garmisch-Partenkirchen beginnt, stehen auch wieder mehrere Damenteams in den Startlöchern. Schon jetzt bereiten sich die Lokalmatadorinnen des Teams „Werdenfelser Schneehasn“ aus Partenkirchen/Grainau auf die Schlittensaison vor: Katharina Neuner, Antonia Ebner, Kathrin Hosp und Barbara Erhardt stählen die Beinmuskeln, präparieren die Kufen, kontrollieren die Helme. 2011 stellte das Team beim Hornschlittenrennen einen neuen Damenrekord auf – und die Spannung wächst, wer dieses Jahr den Pokal davontragen wird. Das Hornschlittenrennen in Garmisch-Partenkirchen ist Kult: Bereits zum 43. Mal kämpfen 2012 Viererteams aus Bayern und den Nachbarländern um die Bayerische Meisterschaft. Angefangen hat alles am Dreikönigstag 1970 mit einer Wette: In einer eisigen Januarnacht wetteten ein paar Burschen auf der Partnachalm, wer es wagen würde, auf einem alten Bauernschlitten ins Tal zu rasen. Kurzerhand beleuchtete man die Strecke mit Fackeln, gestoppt wurde mit Armbanduhren, der Startschuss fiel mit einem Gewehr. Sieben Schlitten sausten damals von der Alm bergab, die anschließende Siegesfeier ist bis heute unvergessen. Aus der Stammtischgaudi wurde ein jährliches Event, das sich mittlerweile zum Publikumsmagneten entwickelt hat. Tausende Zuschauer fiebern mit, wenn am 6. Januar rund 100 Teams über die 1,2 Kilometer lange Rennstrecke flitzen – auf hölzernen Rodeln, mit denen früher die Bergbauern Heu und Holz transportierten. Heute wird das Rennen über Großbildleinwände ins Publikum übertragen und sorgt mit Geschwindigkeiten bis zu 100 Stundenkilometern, engen Kurven und bis zu 25 Prozent Gefälle für stockenden Atem auch bei den Zuschauern.

Für die Teams mit vielsagenden Namen wie Goaßara Bandnbrecher, Böhmfelder Bonifatzehenker oder de Wuidn vom Birnbam ist das Rennen vor allem ein großer Spaß – auch wenn sie sich jedes Jahr mit viel Leidenschaft auf den Dreikönigstag vorbereiten. 2011 befanden sich unter den 95 Mannschaften auch sieben Frauenteams, darunter die Altenburger Böckchen, De Aufdrahdn, Werdenfelser Kamikaze und die Werdenfelser Schneehasn aus Partenkirchen. Den Damen auf Kufen gewähren die Herren galant einen kleinen Vorteil: Die Frauenteams gehen als erste ins Rennen. Weitere Informationen unter www.gapa.de.

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