Es mag zunächst überraschen, doch die Türkei ist ein echter Skisport-Geheimtipp. Auf der anatolischen Halbinsel, durchschnittlich auf 1.000 Meter gelegen, sind weite Teile des Landes gut für den Ski- und Wintersport geeignet. Sichere Schneeverhältnisse, abwechslungsreiche Pisten und traumhafte Landschaften – türkische Wintersport-Orte wissen Skisportler zu begeistern. Zu den bekanntesten Wintersportzentren gehört Uludag in der Provinz Bursa, der mit 2.543 Meter höchste Berg Westanatoliens. Das moderne Skigebiet ist gleichzeitig ein Nationalpark und die etwa 30 Pisten unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade sind über Sessel- und Gurtlifte sowie über eine Seilbahn zu erreichen. Die lange Saison zwischen November und Mai bietet neben Snowboarden und den nordischen sowie alpinen Disziplinen auch zahlreiche Extremsportarten, wie Heliskiing oder Schneemotorrad. Weitere Wintersportzentren sind unter anderem Kartalkaya bei Bolu, Erciyes bei Kayseri, Palandöken bei Erzurum und Sarikamis bei Kars.
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Langläufer können im Tiroler Pillerseetal erstmals auch schnee- und eisfreie Asphaltstraßen überqueren ohne dabei die Skier abzuschnallen: Im Rahmen eines Pilotprojektes werden erstmals Straßenübergänge aus „WonderIce“ getestet. Dazu werden an Loipenkreuzungen Platten aus einem hochgleitfähigen Hightech-Kunststoff in die Teerdecke eingelassen. Während die Anhänger des nordischen Sports komfortabel und unterbrechungsfrei auf den zwei Meter breiten und sechs Meter langen Kunsteisübergängen von einer Straßenseite zur anderen gleiten bietet das stark belastbare System keinerlei Nachteile für Autofahrer.
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Ein eiskaltes Bad im Mittelmeer können Wagemutige zwischen Dezember und April in Ligurien beim traditionellen cimento einen Sprung ins kühle Mittelmeer wagen. Das Cimento findet unter anderem in Ceriale, Varazze, Sanremo, Alassio und Finale Ligure statt. Alle Daten und Termine finden sich unter www.nuotatorideltempoavverso.org.
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Ein Skirennen, das es in sich hat: Mit dem Massenstart von rund 555 internationalen Teilnehmern hat „Der Weiße Rausch“ in St. Anton am Arlberg seit langem Kultcharakter. Spätnachmittags, wenn die Lifte geschlossen sind, jagen alle gleichzeitig vom Vallugagrat auf unpräparierter Piste hinunter ins Tal und kämpfen dabei mit den Tücken der Strecke, so auch wieder am 16. April 2016. Etwa beim 150 Meter langen Zwischenaufstieg, wo viele die entscheidenden Sekunden herausschlagen. Nach insgesamt neun Kilometern und 1.300 Höhenmetern erreichen die Schnellsten das Ziel in knapp acht Minuten, guter Durchschnitt sind aber elf bis 18 Minuten – und gegen Ende des Rennens spielt Zeit ohnehin nur noch eine untergeordnete Rolle.
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Im Sellraintal bei Innsbruck gibt es ein neues Lawinensuchfeld mit Countdown. Etwa 100 Meter breit und 100 Meter lang ist das Trainingsareal direkt neben dem Alpengasthof Praxmar am Skitourenlehrpfad Lampsenspitze – realistische Maße einer abgegangenen Lawine. Skitourengeher können jederzeit kostenlos trainieren: Einfach die Sender an der Steuerzentrale vor dem Feld aktivieren und eine Zeitspanne von maximal 20 Minuten eingeben. Via Zufallsgenerator werden maximal fünf von acht Sendeeinheiten angeschaltet. Mit dem eigenen Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS) und einer Sonde geht es dann entweder alleine oder im Team auf Suche nach den Sendern. Sobald die Lawinensonde die Tastfläche dreimal berührt, ertönt ein Pfeifton und der „Verschüttete“ ist gefunden. Die Trainingsanlage ist mit allen LVS-Geräten kompatibel.
Karsten-Thilo Raab
berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführern sowie Bildbänden gemacht.