Historische Stätten in Malaysia entdecken

Ein Paradebeispiel im Kolonialstil erbaut ist der Sultan Abdul Samad in Malaysia. – Foto: Tourism Malaysia

Malaysia, ein Land von atemberaubender Naturschönheit und Vielfalt, ist auch reich an kulturellem Erbe und historischen Stätten. Diese Orte, die von der Kolonialzeit bis zur malaysischen Unabhängigkeit im Jahr 1963 reichen, erzählen Geschichten von einstigen Herrschern, großen Visionen und kulturellem Reichtum. Eine Reise auf den Spuren der historischen Stätten Malaysias ermöglicht es Besuchern, tief in die Seele des Landes zu blicken. Diese Stätten sind lebendige Zeugen der Geschichte des südostasiatischen Landes auf dem Weg zur Unabhängigkeit und symbolisieren heute die Einheit und das harmonische Zusammenleben verschiedener Kulturen und Ethnien.

Historisches Juwel auf Penang

Fort Cornwallis auf Penang Island in der UNESCO-Welterbestadt George Town . – Foto: Tourism Malaysia

Kulturbegeisterte starten ihre Reise über die malaysische Halbinsel auf einer der bekanntesten Inseln des Landes, Penang Island. In der UNESCO-Welterbestadt George Town liegt mit dem Fort Cornwallis ein historisches Juwel der Geschichte Malaysias. Die britische Festung wurde im späten 18. Jahrhundert errichtet und spielte eine wichtige Rolle in der Kolonialgeschichte von Penang. Fort Cornwallis ist die größte erhaltene Festung in Malaysia, wurde ihrerzeit allerdings nie in Kämpfe verwickelt und diente mehr administrativen als militärischen Zwecken.

Heute können Besucher die gut erhaltenen Befestigungen erkunden und mehr über die koloniale Vergangenheit der Region erfahren. Mit seinen massiven Mauern, Zeugenhäusern und historischen Kanonen bietet Fort Cornwallis einen faszinierenden Einblick in die britische Kolonialzeit in Malaysia. Die Festung beherbergte auch die erste Kapelle in Penang und einen historischen Leuchtturm. Fun Fact: Die Kapelle in Fort Cornwallis wurde 1799 erbaut und beherbergte die erste dokumentierte Hochzeit in Penang.

Geheimnisvolles Kellie’s Castle

Kellie’s Castle auf der Halbinsel im Bundesstaat Perak. – Foto: Tourism Malaysia

Die historische Route durch Malaysia führt Besucher weiter gen Süden auf der Halbinsel in den Bundesstaat Perak, wo mit Kellie’s Castle eine weitere Stätte von historischer Bedeutung wartet. Dieses Schloss, ein unvollendetes Herrenhaus, erzählt die faszinierende Lebensgeschichte des schottischen Ingenieurs William Kellie Smith. Die Bauarbeiten begannen im Jahr 1910, wurden jedoch aufgrund von Smiths plötzlichem Tod und finanziellen Schwierigkeiten nie abgeschlossen. Es wird überliefert, dass das Schloss entweder als Geschenk für seine Frau oder als Heim für seinen Sohn gedacht war, die beide Malaysia nach dem plötzlichen Tod von Smith verließen.

Heutzutage ist Kellie’s Castle ein beliebtes Ziel für Geschichtsenthusiasten, da das Herrenhaus verschiedene architektonische Stile aus der maurischen, indo-sarazenischen und römischen Ära miteinander verbindet und Einblicke in die extravagante Vision seines Erbauers gewährt. Smith hatte damals etwa 70 Handwerker für den Bau engagiert und importierte sämtliche Ziegel und den Marmor aus Indien. Der Bauplan umfasste ein vierstöckiges Gebäude mit 14 Zimmern und einen Aufzug, der der erste seiner Art in ganz Malaysia werden sollte. Darüber hinaus wird vermutet, dass das Schloss verborgene Räume und geheime unterirdische Gänge beherbergt, was diesem Ort eine besonders mystische Atmosphäre verleiht. Nicht zuletzt ranken sich auch einige Geistergeschichten um Kellie’s Castle.

Pulsierendes Kuala Lumpur

Gegensätze in Kuala Lumpur. – Foto: Tourism Malaysia

Bei einer Tour durch Südostasiens Geheimtipp Nummer 1 darf auch ein Stopp in der pulsierenden Metropole Kuala Lumpur nicht fehlen. Hier erwartet Besucher an beinahe jeder Straßenecke ein lebendiges Zeugnis der reichen Kulturgeschichte Malaysias. Ein besonders markantes architektonisches Juwel ist das Sultan Abdul Samad Building. Dieses Gebäude wurde im späten 19. Jahrhundert während der britischen Kolonialzeit errichtet und ist berühmt für seine maurische Architektur. Eine beeindruckende Besonderheit dieses prachtvollen Bauwerks: Es wurde vollständig aus Ziegeln gebaut und galt daher lange Zeit nicht nur als das größte, sondern auch als das schönste Gebäude in ganz Malaysia. Selbst heute faszinieren die majestätische Eingangshalle, die eleganten hufeisenförmigen Bögen, die glänzenden Kupferkuppeln und ein beeindruckender 41,2 Meter hoher Uhrenturm Besucher aus der ganzen Welt.

In der Vergangenheit diente das Sultan Abdul Samad Building als Verwaltungsgebäude der britischen Regierung und beherbergt auch heute noch Ministerien und Regierungsstellen. Der benachbarte Merdeka Square, auf dem einst die malaysische Unabhängigkeit erklärt wurde, verleiht dem Sultan Abdul Samad Building zusätzlich historische Bedeutung.

Palast Istana Lama Seri Menanti aus Holz

Eingangsbereich zum Palast Istana Lama Seri Menanti. – Foto: Tourism Malaysia

Auch weiter südlich auf der malaysischen Halbinsel erwartet Reisende eine Vielzahl an historischen Kulturschätzen. Im Bundesstaat Negeri Sembilan erstrahlt unter anderem der Palast Istana Lama Seri Menanti, auch als der Alte Palast bekannt. Dieses architektonische Meisterwerk wurde zwischen 1902 und 1908 aus Chengal-Holz und Belian-Holz erbaut und diente einst als Residenz des Staatsoberhaupts von Negeri Sembilan. Beeindruckend ist, dass für den Bau keine Nägel verwendet wurden, stattdessen verbinden Hartholzstäbe die Holzstämme. Damit ist der Istana Lama Seri Menanti ein beeindruckendes Beispiel für traditionelle Architektur in Malaysia, die bis heute bestens erhalten ist.

Der Palast, etwa 20 Meter hoch und mit 99 Säulen versehen, symbolisiert außerdem die reiche Kultur und Geschichte der Region. Er zeigt Einflüsse der Minangkabau-Architektur und repräsentiert die Ideale von Familiensinn, Bildung und Erbe. Heute fungiert Istana Lama Seri Menanti als Museum, das die Geschichte und Architektur dieses einzigartigen Gebäudes erlebbar macht. Im Jahr 2009 wurde es von der malaysischen Regierung zum nationalen Kulturerbe erklärt, was seine Bedeutung für das Land unterstreicht.

Traditionelles Malakka

Traditionelle Tänze stehen oben auf der To-do Liste in Malaysia. – Foto: Tourism Malaysia

Die Reiseroute führt weiter in den südlichen Teil der Halbinsel, genauer gesagt in die UNESCO-Welterbestadt Malakka. Die Wurzeln dieser Stadt reichen bis ins Jahr 1400 zurück. Daher tragen die historischen Straßen der Stadt viele Geschichten und Zeitzeugen in sich. Eines dieser beeindruckenden Relikte ist A Famosa, das einen Blick in die Kolonialzeit erlaubt. Diese portugiesische Festung wurde im 16. Jahrhundert von Alfonso d’Albuquerque, einem portugiesischen Admiral, errichtet und ist eines der ältesten erhaltenen Bauwerke aus der europäischen Kolonialzeit in Südostasien.

Ursprünglich bestand die Festung aus langen Verteidigungsmauern und vier imposanten Türmen. Einer dieser Türme war ein beeindruckender vierstöckiger Bergfried. Die anderen wurden für Munitionsdepots, die Residenz des Kapitäns und die Unterkunft der Offiziere genutzt. Im Laufe der Zeit wurde diese einst portugiesische Festung unter anderem von den Niederländern und Briten erobert.

Spannendes A Famosa

Die beeindruckenden Ruinen von A Famosa in Malakka. – Foto: Tourism Malaysia

Obwohl ein Großteil der Festung im Laufe der Jahre verloren ging und während der niederländischen Invasion im Jahr 1641 schwer beschädigt wurde, stehen immer noch beeindruckende Ruinen. Diese erinnern an die glorreiche Vergangenheit von Malakka. Die Porta de Santiago, eines der vier Haupttore von A Famosa, ist eines dieser ikonischen Überreste. Sie prägt heute maßgeblich das Stadtbild von Malakka. Weitere Informationen unter www.malaysia.travel und www.tourismmalaysiablog.de