Sie sind Weltmeister im Klettern, Gleitfliegen oder Mutigsein. Asien hält für Tierliebhaber eine unglaubliche Bandbreite an Arten bereit, die es zu entdecken gilt. Wer in seinem nächsten Urlaub nicht nur der Sonne, sondern auch dem „asiatischen Einhorn“ oder dem kleinsten Säugetier der Welt nachspüren möchte, findet nachstehend alle nötigen Inspirationen.
Das seltenste Huftier Asiens
Den Anfang macht das als „asiatisches Einhorn“ bekannte Saola – es ist (fast) genauso selten wie ein echtes Einhorn, denn es ist das seltenste Huftier Asiens. Zudem ist es eines der am wenigsten erforschten Säugetiere der Welt. Es wurde erst 1992 entdeckt, nachdem lokale Jäger und Wildhüterinnen von einem Tier berichteten, welches weder bekannten Wildtieren noch domestizierten Tieren ähnelte. Bei einer internationalen Expedition stießen WissenschaftlerInnen 1992 auf Überreste eines Tieres, was den ersten physischen Beweis für die Existenz der Art darstellte. Die kleine Population der Tiere lebt bis heute in den Annamiten-Wäldern in Vietnam und Laos. Charakteristisch sind die langen, geraden Hörner, die dem Tier auch den Beinamen „Einhorn“ eintrugen.
Das mutigste Säugetier der Welt
Immun gegen mehrere Schlangengifte, mit einem stinktierähnlichen Sekret bewaffnet und mit einer Haut ausgestattet, die selbst ein Löwenbiss kaum durchdringen kann – Honigdachse sind mit vielen Vorteilen gesegnet. Vielleicht erklärt das ihr Verhalten, was sie zu den wohl mutigsten Säugetieren macht. Die Liste beeindruckender Taten ist tatsächlich lang: Das etwa ein Meter lange Tier legt sich öfter mit Löwen, Krokodilen und Giftschlangen an und jagt Letztere sogar. Tatsächlich sind Honigdachse gegenüber vielen Schlangengiften immun – so überleben sie es, wenn sie im Verlauf der Jagd gebissen werden. Neben Schlangen macht der Honigdachs auch Jagd auf Skorpione und kleine Krokodile. Und sie sind noch mit einer weiteren Fähigkeit ausgestattet: Sie können übelriechende Sekrete absondern, ähnlich Stinktieren. Der Sage nach verdankte der Honigdachs seinen Namen kleinen Vögeln, mit denen er gemeinsam Jagd auf Honig macht. Der Vogel findet ein Bienennest, führt den Honigdachs dorthin und dieser bricht es auf und labt sich an dem Honig. Anschließend kann der Vogel den übrigen Honig genießen. Tatsächlich haben ForscherInnen dieses Verhalten jedoch noch nie beobachten können.
Das kleinste Säugetier der Welt
Das kleinste Säugetier der Welt wird bis zu 3,3 Zentimeter lang und wiegt bis zu zwei Gramm. Die Schweinsnasenfledermaus teilt sich den Titel des „kleinsten Säugetiers der Welt“ mit der Etruskerspitzmaus, die etwas länger, dafür aber leichter ist. Ihren Namen verdankt die Schweinsnasenfledermaus ihrer kurzen und flachen Nase. Sie orientieren sich in der Dunkelheit mithilfe von Echolokation. Dabei senden sie Schallwellen aus, welche von Objekten wie Bäumen und Felsen, aber auch von Beuteinsekten zurückgeworfen werden. Die zurückkommende Schallwelle verrät der Fledermaus Größe, Form und Geschwindigkeit des Hindernisses. Und ob sie lieber drumrumfliegen oder es essen möchte. Diese Fledermäuse leben in Kolonien von bis zu 100 Tieren zum Beispiel in Thailand. Zuhause sind sie in Kalksteinhöhlen entlang von Flüssen, die sie nur für die Jagd verlassen.
Bester Gleiter unter den Amphibien
Meterweit fliegen, in der Luft bremsen und steuern – das alles kann der indische Flugfrosch. Er beansprucht den Titel des besten Gleiters unter den Amphibien für sich. Denn bei einem Gleitflug können die sieben bis zehn Zentimeter großen Tiere eine Entfernung von bis zu 10 Metern zurücklegen. Zu diesem Zweck verfügt der Flugfrosch über beeindruckende Schwimmhäute, die es ihm ermöglichen, von Baum zu Baum zu gleiten. Mithilfe von Winkeln und Anspannung/Entspannung können die Amphibien sogar bremsen und steuern. Der ganze Körperbau ist aerodynamisch optimiert. So hat sich die Haut zwischen den Zehen dieser Frösche zu einer Art Segel entwickelt, welches die Frösche beim Fliegen quasi hissen. Zudem haben Finger und Zehen Haftscheiben, welche es dem Frosch ermöglichen, sich an Baumrinde festzuhalten. Er lebt hauptsächlich in den Baumkronen tropischer Wälder.
Die größte Raubkatze der Welt
Streifen auf dem Fell von Tigern sind wie Fingerabdrücke – keine zwei gleichen einander. So auch beim Sibirischen Tiger. Die größte und schwerste Raubkatze der Welt kann bis zu 3,3 Meter lang werden und wiegt bis zu 300 Kilogramm. Ein einzelner Tiger lebt auf einem Territorium von bis zu 2000 Quadratkilometern. Das Brüllen kann man bis drei Kilometer weit hören. Der Tiger erlegt auch Beutetiere, die größer als er selbst sind, wie zum Beispiel Elche. Ein besonderer Vorteil dabei ist, dass er aus dem Stand bis zu sechs Meter weit springen kann. Der Tiger ist an seinen kalten, oft schneebedeckten Lebensraum bestens angepasst: Er hat außergewöhnlich große Pfoten. Diese erlauben ihm, sein Gewicht auf dem Schnee besser zu verteilen und dadurch nicht einzusinken. Zudem sind sie mit einer Fettschicht gepolstert.
Das größte Baumhörnchen der Welt
Viel Schwanz und noch ein bisschen Tier am Ende – das fasst den ersten optischen Eindruck dieses Nagetiers zusammen. Das größte Baumhörnchen der Welt – es kann bis zu einem Meter lang werden, wobei der Schwanz etwa die Hälfte der Länge ausmacht – nutzt seinen Schwanz nicht nur zur Balance, sondern auch als Signal, um Artgenossen vor einer möglichen Bedrohung zu warnen. Zudem ist das Hörnchen ein Weitspringer: Es kann bis zu sechs Meter weit springen. Es ist in den Wäldern Indiens heimisch und etwas farbenfroher unterwegs als sein deutsches Pendant das Eichhörnchen. So ist sein Fell in unterschiedlichen Schattierungen von schwarz, rot, braun und beige gefärbt.
Längster Schnabel unter Krokodilen)
Einst haben Menschen ihn in Ritualen und Zeremonien verehrt, welche das Wasser als Lebensspender feierten. Es gibt sogar Hinweise darauf, dass einige Gemeinschaften entlang den Ufern des Ganges den Gavial als heiliges Tier betrachteten und ihm Opfergaben darbrachten, um den Segen des Flusses zu erhalten. Dieser Gavial hält den Rekord für den längsten Schnabel eines Krokodils – sein Maul kann bis zu zwei Meter lang werden. Mehr als 100 Zähne sitzen im Maul dieses Fischfressers. Er ist perfekt an seine Beutetiere angepasst: Seine schmale Schnauze minimiert den Widerstand im Wasser und erlaubt es ihm, blitzschnell nach Fischen zu schnappen. Gegenüber Menschen ist der Gangesgavial weniger aggressiv als andere Krokodilarten – unter anderem, da sie nicht Teil seines Beuteschemas sind. Womöglich wurde ihm auch deshalb die Anerkennung zuteil, dass Dörfer und gar Städte nach ihm benannt wurden.
Bester Kletterer unter Huftieren
Ursprünglich stammt das Tier aus der Himalaya-Region, inzwischen ist das Himalaya-Tahr jedoch auch in Neuseeland und Südafrika heimisch. Es ist der beste Kletterer unter den Huftieren. Das Tahr, das in Höhen über 4000 Metern lebt, ist an die raue Gebirgswelt bestens angepasst und kann sich auch auf den steilsten Gebirgshängen mühelos fortbewegen. Das nutzt es auch, wenn ein Raubtier ihm zu nahe kommt. Das Tier zieht sich bewusst in unwegsames Gelände zurück, wohin das Raubtier Mühe hat, ihm zu folgen. Während die Himalaya-Tahrs die Sommer in höheren Regionen verbringen, ziehen sie sich im Winter in den Schutz der tieferen Lagen zurück. In einigen lokalen Überlieferungen der Himalaya-Regionen gilt das Tahr aufgrund seiner Zähheit als Symbol für Mut und Widerstandskraft. Zur Diät des Tahrs zählen Gräser und Kräuter genauso wie Moose und Baumrinden, wenn die Nahrung gerade knapp ist. Weitere Informationen für Tierliebhaber unter www.lotus-travel.com.
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