Der Fluss Kwai ist für die Fischer in Kanchanaburi die wohl wichtigste Lebensader. – Foto: Susanne Timmann
Weiße Puderzuckerstrände, grüne Palmen, die sich sanft im Wind wiegen. Kristallklares Wasser mit bunten Fischen. Begleitet vom herrlichen Geruch der asiatischen Gerichte, die an den kleinen Garküchen liebevoll zubereitet werden. Das ist das Traumbild vieler, wenn sie an Thailand denken. Doch weit gefehlt. Neben Bangkok, der wohl am meisten besuchten Stadt weltweit, bietet das Urlaubertraumland sehr viel mehr. Nordwestlich der Metropole liegt der Erawan Nationalpark, der stressfrei von Kanchanaburi erreichbar ist.
Kanchanaburi, die quirlige Kleinstadt liegt am berühmt berüchtigten Fluss Kwai, nur zweieinhalb Autostunden von der lauten Metropole Bangkok, in Richtung der burmesischen Grenze entfernt. Sie ist, bis auf die Touristenstraßen in Flussnähe, weniger mit ausländischen Besuchern bevölkert. Englische Übersetzungen an den vielen fahrbaren Garküchen und in den einfachen Läden sind daher eher selten bis nie zu finden. Mit „Händen und Füßen“ kann sich aber leicht verständlich gemacht werden. Ein freundlich aufgeschlossenes Lächeln hilft dabei sowieso immer weiter. So kann der hungrige Magen für ein paar Baht, die thailändische Währung, zum Beispiel rund um den Busbahnhof schnell gefüllt werden.
Eine große Auswahl an Garküchen befindet sich am Busbahnhof. – Foto: Susanne Timmann
Alle Gerichte werden, wie in Thailand so üblich, meist ganz frisch, mit viel ganz frischem Gemüse zubereitet. Die Köchin, oder häufig auch der Koch am Wok freuen sich, wenn der Farang, also ausländische Besucher, nach einer kleinen fragenden Geste dann doch gerne auch mal ein, zwei Erinnerungsfotos schießt.
Kulinarischer Blindflug
Besonders stimmungsvoll ist der Besuch der Restaurants am Kwai in den Abendstunden. – Foto: Susanne Timmann
Empfehlenswert ist alternativ der Besuch eines Restaurants – oft mit live Musik – gegenüber dem Fluss Kwai steht auf dem Speiseplan. Die bunt bebilderten Speisekarten bestehen nur aus thailändischen Schriftzeichen und Zahlen. Wer mutig genug ist, tippt einfach auf ein Bild, welches Essen er ordern möchte. Diese einfache Vorgehensweise kann durchaus sehr erfolgreich sein und einen in die wunderbare, vielfältige und geschmacksexplosive Thaiküche entführen. Oder mal in einer – auch für tapfere europäische Gaumen – ungenießbar scharfen Erfahrung enden.
Überraschende Geschmackserlebnisse sind garantiert, wenn die Speisekarte nicht zu entziffern ist. – Foto: Susanne Timmann
Auch ohne thailändische Sprachkenntnisse empfiehlt sich unbedingt ein Ausflug in die nähere Umgebung per Motorradtaxi mit Beiwagen, der locker für zwei bis drei Personen Platz bietet. Tipp: ein Screenshot aus Google Maps mit thailändischer Übersetzung der gewünschten Spots sind durchaus hilfreich, diese wird in Thailand mit angezeigt. Der Preis der Tour wird natürlich vorher freundlich feilschend ausgehandelt. Sind beide Parteien mit dem Betrag zufrieden, kann es auch schon los gehen. Dann beginnt die knatternde Fahrt, erst mal raus aus der Stadt in Richtung des ersten Ziels, den Tempel Wat Ban Tham.
Treppensteigen zwischen Drachenschwänzen
Das Verhandeln über den Preis gehört bei einer Fahrt mit dem Motorradtaxi immer dazu. – Foto: Susanne Timmann
Wurden im buddhistischen Wat Ban Tham die 115 Stufen zwischen zwei Drachenschwänzen zurückgelegt, erreicht der Gläubige oder Interessierte das drei Meter hohe, offene Maul des Drachens. Die weiteren Stufen im Inneren des Drachenkörpers enden in der Haupthöhle mit einer großen Buddha-Statue. Die Höhle ist geheimnisvoll durch Tageslicht beleuchtet.
Am Wat Ban Tham sind wenige ausländische Touristen zu finden. – Foto: Vincent Timmann
Wer den sensationellen Ausblick über den Fluss und die Felder genießen möchte, geht die schmalen Wendeltreppen weiter hoch, vorbei an einer kleinen Tropfsteinhöhle bis zum Gipfel. Wieder unten am Parkplatz angekommen, empfängt einen der geduldig wartende Motorradtaxifahrer und die luftige Tour geht weiter.
Jeder Wat hat seinen eigenen Charakter
Im Wat Ban Tham führt der Weg durch den Drachenkörper. – Foto: Susanne Timmann
Nur in etwa weiteren vier Kilometern Entfernung liegen die im chinesischen Stil erbauten Wat Tham Kao Noi und der Thai-Tempel Wat Tham Sua.
Wat Tham Kao Noi: Ohne den Besuch eines Tempels geht es in Thailand fast gar nicht. – Foto: Vincent Timmann
Mit Musik untermalt, bewachen stolze Löwen das reich verzierte Eingangstor des Wat Tham Kao Noi. Verschachtelte Treppen führen hinauf zur siebenstöckigen Pagode. Nicht nur von außen ein beeindruckender Anblick. Im Inneren verbergen sich Hunderte von Votivtafeln.
Bezaubernd filigran
Wie überall in Thailand sind die Wats und Pagoden auch Treffpunkt der thailändischen Familien. – Foto: Susanne Timmann
Der weitaus mehr besuchte Wat Tham Sua kann durch schweißtreibendes Ersteigen der schmalen 158 Steinstufen erreicht werden. Oder es werden 20 Baht für die, wie ein kleiner Bus anmutende, Bahn investiert, die einen nach oben chauffiert. Hier öffnet sich wieder ein fantastischer Ausblick auf den sanft dahinfließenden Fluss und die Reisfelder. Highlight ist der gigantisch große, braune Chedi mit einer riesigen Buddha-Figur.
Die gigantische Buddha-Figur thront ganz oben auf dem Hügel im Wat Tham Sua. – Foto: Susanne Timmann
Leider gibt es keine Verbindung oben zwischen den Tempeln, so dass jeder der Wats einzeln erstiegen werden muss. Doch das lohnt sich – die komplett unterschiedlich anmutenden Tempel entführen auf kleinster Entfernung in zwei unterschiedliche Welten.
Landwirtschaftlich geprägt
Unterwegs in Kanchanaburi. – Foto: Vincent Timmann
Vorbei an kleinen geruhsamen Ortschaften, weiter auf einer links und rechts mit Bäumen und Büschen zugewachsenen schmalen Straße wird nach circa 20 Minuten der riesige „Giant Raintree“ erreicht. Unglaublich, dass die dicken, schweren Äste nicht an der eigenen Last einfach zusammenbrechen.
Der Giant Tree ist auch ein beliebter Foto-Spot bei den Thais. – Foto: Susanne Timmann
Weiter geht es fröhlich knatternd mit dem Motorradtaxi und nach einigen Kilometern wird wieder Kanchanaburi erreicht.
Das historische Zentrum von Kanchanaburi
Die berühmte Brücke am Kwai könnte sicherlich viele Geschichten erzählen. – Foto: Vincent Timmann
Die Eisenbahnbrücke aus Beton und Metall über den Kwai Fluss, das definitiv am häufigsten fotografierte, quasi Wahrzeichen Kanchanaburis sieht doch anders aus, als durch den berühmten Film „Die Brücke am Kwai“ vielleicht erwartet. Einen markanten und sehr fotogenen Blick auf die geschichtsträchtige Brücke wird von der gegenüberliegenden Seite erhascht. Der chinesische Tempel Kuang Im Chapel kann ohne Scheu besucht werden und präsentiert den perfekten Blick auf die ablichtungsbegehrte Brücke. Kanchanaburi bietet tatsächlich überraschend viele im chinesischen Stil erbaute Sehenswürdigkeiten.
Imposanter Blick auf Kanchanaburi vom Tempel Kuang Im Chapel aus. – Foto: Susanne Timmann
Doch nicht nur die Besichtigung der Brücke am Kwai in Kanchanaburi ist ein „Muss“. Die Fahrt mit dem Zug auf hölzernen Sitzbänken entlang der geschichtsträchtigen Schienen lässt erahnen, warum diese „Eisenbahn des Todes“ genannt wird. Einstieg kann der etwas außerhalb der Stadt liegende kleine Bahnhof Thamkra Sae sein.
Eisenbahn des Todes
Gemächlich schlängelt der Zug sich durch die abwechslungsreiche Landschaft bei Thamkra Sae. – Foto: Vincent Timmann
Hier geöffnet sich nicht nur ein perfekter Blick auf eine tiefe, metallene Brücke und der aus Holz erbauten Trasse eng an die Felsen geschmiegt. Auch der weite Blick auf die malerische Umgebung lohnt. Von der leicht erreichbaren Höhle Kra Sae Cave, mit einer kleineren Buddhastatue, genießt man einen weiteren, bemerkenswerten Ausblick auf die Brücke.
Die Eisenbahn am Fluss Kwai. – Foto: Vincent Timmann
Für den krönenden Abschluss des entspannten Aufenthalts in Kanchanaburi sollte eine Fahrt mit einem der bunten Longtailbooten ins Auge gefasst werden. Neben der obligatorischen Tour unter der Brücke am Kwai hindurch, empfiehlt sich der Besuch des Wats Tham Khao Pun. Nach erklimmen einiger Steinstufen führt oben ein Weg gerade aus zum Eingang, an dem der kleine Betrag für die Eintrittskarte zum Höhlentempel bezahlt wird.
Mystisch muten die neun unterschiedlichen Felsenräume an. Unter bunter Beleuchtung verbirgt sich ein wildes Sammelsurium von chinesischen, buddhistischen und brahmanischen Gottheiten, jeglicher Art von Tierstatuen bis hin zu Kinderspielzeug, das eigenartig anmutend zwischen den religiösen Figuren platziert ist.
Kleine Wats, große Entdeckungen
Nicht nur für Kinder etwas Besonderes ist der Höhlentempel Wat Tham Khao Pun. – Foto: Vincent Timmann
Platzangst sollte der Besucher allerdings nicht haben. Um von Raum zu Raum zu kommen muss sich durch teils enge Felspforten durchgeschoben werden. Bemerkenswert sind die schwarzen kleinen Fledermäuse, die sich in manchen Räumen an der teils glatten, hellen Decke scheinbar spielend festhalten und mit ihren lauten Geräuschen die Surrealität dieses Ortes unterstreichen.
Mystisch mutet der Tempel an. – Foto: Susanne Timmann
Der Ausgang befindet sich am anderen Ende der Höhle und der Besucher ist doch froh, wieder an der frischen Luft zu.
Dschungelfieber im Erawan Nationalpark
Märchenhaft ist der Nationalpark Erawan. – Foto: Susanne Timmann
Ein lautes, grillendes Surren übertönt die nie endenden Dschungelgeräusche im Erawan Nationalpark. Nur zwei Stunden Fahrtzeit von Kanchanaburi entfernt liegt dieser, auf jeden Fall sehenswerte Park, der bereits 1975 gegründet wurde. Neben dem fantastischen Dschungelerlebnis führt der ca. 720 Meter lange Weg hoch hinauf, an sieben malerischen, bilderbuchartigen Wasserfällen vorbei. In einigen der Sinterterrassenpools kann sogar gebadet werden. Eine herrliche Erfrischung, beim doch schweißtreibenden Aufstieg. Allerdings sollten die Badegäste ziemlich tierlieb sein. Die kleinen und auch zum Teil recht großen Fische sind sehr neugierig und begrüßen knabbernd die Badenden. Beim zarten Morgenlicht und weniger Besuchern kann die besondere Stimmung am besten genossen werden.
Unerwartete Entdeckung mitten im Dschungel. – Foto: Susanne Timmann
Abergläubisch muten die Frauenkleider an, die an heiligen Bäumen drapiert worden sind. Sollen sie kinderlosen Paaren helfen, endlich den sehnsüchtig erwarteten Nachwuchs zu bekommen? Der Weg zu den ersten Stufen des Wasserfalls beginnt einfach, wenn auch ab und an steile, schmale Holz- oder Steinstufen erklommen werden müssen.
Licht- und Schattenspiele
Die Wege sind auch mal etwas anspruchsvoller. – Foto: Susanne Timmann
Für geübte Wanderer stellen auch die oberen Stufen keine unüberwindbare Herausforderung dar. Allerdings sollten die Schritte bei Regen oder hoher Luftfeuchtigkeit vorsichtig gesetzt werden. Es besteht durchaus Rutsch- und Stolpergefahr. Oben angekommen endet der Weg vor einer riesigen, hellen Felswand, an dem das Wasser herunter strömt. Nach einer wohl verdienten Pause, mit einer kleinen Planscheinlage, wird der Rückweg angegangen.
Dschungel-Feeling pur. – Foto: Susanne Timmann
Um die empfindliche Landschaft zu schonen und um Müll zu vermeiden, dürfen Lebensmittel nur bis zur ersten Stufe mitgenommen werden. Weiter oben werden Plastikflaschen erfasst, die man auf dem Rückweg wieder vorzeigen muss.
Land des Lächelns
An kuriosen Blickfängen mangelt es in diesem Teil von Thailand nicht. – Foto: Susanne Timmann
Übrigens: Die Wochenenden sollten für einen Besuch vermieden werden. Außer man möchte sich ins thailändische Familienausflugsgetümmel stürzen – dann ist man hier genau richtig. Die Thais lieben das, mit viel lautem Lachen begleitete Familienpicknick, an den leicht zugänglichen unteren Bereichen des Flusses.
Wissenswertes in Kurzform
On´s Thai-Issan – vegetarisches und veganes thailändisches Essen in Spitzenqualität. – Foto: Susanne Timmann
Organisierte Touren:Good Times Travel im Resort Good Times integriert. Nette Leute und gute Beratung.
Ob Tuk Tuk oder Motorradtaxi – immer ein Abenteuer. – Foto: Susanne Timmann
Motorradtaxi: Individuelle Tour mit Motorradtaxi mit Beiwagen ab 300 Bath (1 Euro entspricht in etwa 36 Baht) je nach Verhandlungsgeschick und Entfernung.
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