
Nach vier Jahren Pause findet 2020 wieder einer der berühmtesten Tiroler Fasnachtsbräuche statt: Das Kinderblochziehen von Fiss. Das Blochziehen ist einer der originellsten Fasnachtsbräuche im Alpenraum. Seit Oktober 2011 hat die UNESCO diesen Brauch zum immateriellen Weltkulturerbe erklärt. Und was ursprünglich nur Erwachsene alle vier Jahre mit großer Anteilnahme zelebrierten, feiern seit einem halben Jahrhundert auch Kinder in Fiss. Im vierjährigen Rhythmus – ganz nach dem Vorbild der Großen.

Schlag 13 Uhr geht es am Sonntag, 2. Februar 2020, los. Im Gleichtakt springen dann die kleinen Schallner mit ihren Schellen vom Kulturhaus Fiss durch den Ort bis zum Bloch, dem 20 Meter langen Zirbenbaumstamm. Dann schnalzt der Fuhrmann und gibt das Kommando zum Kinderblochziehen. Vorne geben die Bärentreiber und die Mohrelen gemeinsam mit den Schallnern ihr Bestes.
Bremskraft des Schwoaftuifl

In der Mitte ziehen die Paarlen, die Holzer und die Jäger und ganz hinten bremste der Schwoaftuifl den Umzug und bringt die Zuschauer mit seinen verrückten Einfällen und Tänzen zum Lachen. Unterstützt wird er dabei von den kleinen Hexen mit ihren fuchtelnden Besen und dem Bajatzl, der auf den Dächern herumturnt und Schabernack treibt. Übrigens: Für das kommende Kinderblochziehen ist der Giggeler als Leitfigur ausgewählt worden.

Insgesamt treiben rund 60 maskierte Kinder und Jugendliche von sechs bis 17 Jahren ihr fröhliches Unwesen durch Fiss und zelebrieren, ganz nach Vorbild der Großen, das Fisser Kinderblochziehen. Monatelang haben sie sich auf diesen bedeutenden Tag vorbereitet und tragen stolz ihre kunstvoll geschnitzten Holzmasken zur Schau.

Mit wildem Geschrei wollen sie dem Winter den Garaus machen, das Böse vertreiben und ziehen den Bloch zum Fonnesplatz, wo er nach dem Treiben an den Höchstbietenden versteigert wird. Und das muss natürlich anschließend im Festzelt mit Klein und Groß gefeiert werden. Weitere Informationen unter www.blochziehen.at.

Mortimer
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