Dublins Märkte: „Rare auld times“ – aus guten alten Zeiten

Noch immer karren einige Händler ihre Waren mit dem Pferdewagen zu Dublins Märkten. (Foto: Karsten-Thilo Raab)
Noch immer karren einige Händler ihre Waren mit dem Pferdewagen zu Dublins Märkten. (Foto: Karsten-Thilo Raab)

Die Pub– und Cafékultur ist die eine authentisch bewahrte Seite in der modernen City of Dublin. Die andere Seite, den Geschmack der alten Fair City, vermitteln Straßenmärkte und Ladengalerien. Ein Muss für jeden Feinschmecker und Trödler.

Die Moore Street ist eine dieser Straßen, die James Joyce in seinen Erzählungen „Dubliners“ beschrieben haben könnte. Nur ein Spaziergang von Temple Bar über die Liffey ins alte kopfsteingepflasterte Herz Dublins hinein, und eine Welt ersteht auf, in der Pferdekarren die Morgenware zum Markt bringen und scharfzüngige Händler mit hartem Dubliner Akzent eine dicke Lippe riskieren. Seit Jahrhunderten war das so und ist bis heute auf dem bekanntesten Straßenmarkt der Stadt so geblieben.

Haben viel von ihrer Tradition bewahrt: Die Märkte in Dublin .
Haben viel von ihrer Tradition bewahrt: Die Märkte in Dublin .

Auch die Pferdekarren rattern noch an, damit dieser farbigste, lauteste historische Markt in der Moore Street seine Attraktion bewahrt – nicht nur für Dubliner. Und zurück über die Liffey geht es gleich ins viktorianische Dublin, in die backsteineren Georges Street Arcade mit einem Markt der Kuriositäten vom letzten modischen Schrei über Sammlerstücke, Antiquitäten bis hin zur Wahrsagerin.

Samstags und sonntags wird Temple Bar zum Marktplatz im „auld Dublin style“. An beiden Tagen nimmt der Book Market mit Raritäten und modernen Literaturausgaben das bekannteste Kulturviertel der Stadt für sich ein. Dubliner lieben Bücher! Nicht umsonst ist ihre Stadt von der UNESCO zur City of Literature ernannt worden. Aber die neuen Dubliner lieben auch Design und gutes Essen, das eine samstags beim Designer Mart at Cow´s Lane, das andere sonntags beim Temple Bar Food Market.

Oh, diese Iren CoverBeide Märkte sind, so up to date sie sich auch geben, auf ihre Art von irischen Traditionen durchzogen. Ob es da um handgefertigte irische Kleinkunst oder Schmuckdesign geht oder um das schnelle Schlürfen eines Dutzends frischer Austern. Und all das zusammen ballt sich noch einmal jeden letzten Sonntag des Monats in über 40 Ständen indoor und 20 Ständen outdoor zum Dublin Flea Market zusammen. Klamotten, Marotten, Retro-Möbel und Hippster-Outfits, Schnäppchen aus der Krabbelkiste, Musikalien und wortgewitzte fast singende Händler. Der Flohmarkt ist vielleicht der literarischste Markt von allen.  Weitere Informationen unter  www.ireland.com.

Buchtipps: Ulrike Katrin Peters, Karsten-Thilo Raab: Oh, diese Iren, Conrad Stein Verlag, ISBN 978-3-86686-804-5. Das Buch ist im Buchhandel oder direkt beim Conrad Stein Verlag erhältlich.

Karsten-Thilo Raab: Irland und Nordirland, Morstadt Verlag, ISBN 978-3-88571-325-8. Erhältlich ist der Titel unter www.morstadt-verlag.de oder im Buchhandel. 

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G. Schröder

ist seit Kindestagen mit dem Reisevirus infiziert und bringt sich seit Jahr und Tag mit großem Engagement als gute Seele hinter den Kulissen in das Mortimer Reisemagazin ein.