Die schaudehaft-schöne Seite der Schweiz

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In der Schweiz sorgt nicht nur der „Totentanz“, ein barocker Gemäldezyklus auf der Spreuerbrücke in Luzern für ein wenig Grusel. – Foto Luzern Tourismus/Beat Brechbühl

Viele Legenden umrahmen die Tradition rund um Halloween, den Abend und die Nacht vor Allerheiligen – und dies auch in der Schweiz. Am 31. Oktober ist es soweit und Geister, die keine Ruhe finden, erscheinen wieder unter uns. Eine weitere Überlieferung besagt, dass das Fest das Ende des Sommers und der Erntezeit bedeutet. Unsere sechs Vorschläge von Totentänzern über Beinhäuser bis hin zu Galgen und Kürbislabyrinthen haben es in sich. Und auch in manchen Hotels in der Schweiz spukt es.

Bildhafter Totentanz in der Schweiz

Der 1637 vollendete barocke Gemäldezyklus auf der Spreuerbrücke in Luzern zeigt in eindrücklichen Bildern, dass der Tod allgegenwärtig ist und jeden zu jeder Zeit heimsuchen kann: das Kind wie den Greis, die Nonne wie den Papst, den Edelmann wie die Dienstmagd. Der dazugehörige Audioguide kann im Historischen Museum ausgeliehen werden.

Beinhäuser voller Knochen und Schädel

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Relikt aus längst vergangenen Tagen in der Schweiz: das Beinhaus in Naters. – Foto Gemeinde Naters

Beinhäuser sind alte Zeugen des Glaubens an die Auferstehung – und der Geschäftstüchtigkeit der Kirche. Das Beinhaus in Poschiavo kann während einer Dorfbesichtigung besucht werden. Ein weiteres noch bestehenden Beinhaus befindet sich in Naters. Dort sind die Schädel und Knochen von rund 30.000 Verstorbenen sorgsam aufgestapelt. Es trägt die Inschrift „Was ihr seid, das waren wir. Was wir sind, das werdet ihr.“

Der geheime Rundgang von Porrentruy

Wagemutige erkunden auf dem individuellen Rundweg durch Porrentruy außergewöhnliche Orte und Schätze der Residenz der Prinz-Bischöfe von Basel, die vor allem für ihr imposantes Schloss bekannt ist. Dabei fungiert ein Badge, der im Tourismusbüro zu erstehen ist, als Schlüssel zu Wachturm, Kerker, Kapelle und Brunnen. Historische Figuren werden durch Video- und Toninstallationen zum Leben erweckt – so auch das „Vouivre“, ein mythisches Fabelwesen, das sich von der Energie des Wassers ernährt. Am 31. Oktober von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 16Uhr.

Die Linde von Linn

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Um die Linde vion Linn ranken sich allerlei Geschichten. – Foto Aargau Tourismus

„Vor vielen Jahren herrschte in unserem Land eine schreckliche Krankheit, die Pest ( … ). Als nun im Dörfchen Linn mehr als die Hälfte der Leute krank wurde und starb, konnte der einzige Fuhrmann nicht mehr alle Leichen nach dem Friedhof führen. Deshalb schaufelte man außerhalb des Dörfleins ein tiefes Grab und legte alle Toten hinein. Über dieser Stätte pflanzte man eine Linde, und das Bäumlein gedieh zum gewaltigen Baum.“ – So die von Ludwig Rochholz (1836–1892) überlieferte Sage aus dem wunderschönen Dorf im Kanton Aargau. DieLinde ist Startpunkt des Natur- und Kulturweges Linn, der auf vier Kilometern ins Sagenmülital bis zum Steinbruch und von da über den Hundsruggen und das Ebnet zurück zur Linde führt.

Ein Galgen im Wallis

Der Oberste Gerichtshof des Bezirks Goms im Wallis ist der einzige Galgen in der Schweiz, der noch besichtigt werden kann. Er steht am westlichen Kamm des Mosshubels und war bis ins 18. Jahrhundert die Hochgerichtsstätte des Goms. Im Jahr 1764 wurden hier zum letzten Mal Todesurteile an drei des Diebstahls aus der Gemeindekasse Bezichtigten vollstreckt. Drei originale Säulen sind erhalten. Eine kleine Wanderung vom alten Dorf Ernen führt dorthin, vorbei an riesigen Ahornbäumen.

Kürbislabyrinth in Lüterkofen

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Kürbisse sorgen gerade rund um Halloween für angenehmes Gruseln. – Foto Kürbis Erlebniswelt Weyeneth

450 Meter Weglänge zählt das Kürbislabyrinth in Lüterkofen (SO) – verirren nicht mitgerechnet. Doch genau das macht am meisten Spaß. Mannshohe Kürbisstauden bilden die tiefgrünen Wände des verwunschenen Kürbislabyrinths.

Gruselige Hotelgeister

Mit dem irischen „All Hallows’ Eve“, dem Abend vor Allerheiligen, erhielt das heutige Halloween seinen Namen, und so spukt es auch in der heutigen Zeit noch in dieser Nacht – aber nicht nur. In der Tat sind im Grandhotel Giessbach, im Schlosshotel Hünigen, der Karthause Ittingen, dem Hotel Glocke in Reckingen, im Steigenberger Grandhotel Belvédère in Davos und im Hotel Medelina in Curaglia noch ein paar Geister unterwegs – das Ganze natürlich ohne Gewähr.