Der Hotelcheck: Der Landhafen in Niebüll

Landhafen
Modern, urgemütlich und mit viel Liebe zum Detail präsentiert sich das Hotel Landhafen. – Foto Karsten-Thilo Raab

Irgendwie fühlt man sich permanent beobachtet – vor allem, wenn man sich entspannt auf das Bett fallen lässt. Der Blick scheint einem auch beim Gang ans Waschbecken oder selbst beim Duschen zu verfolgen. „Übeltäter“ ist ein Fisch! Der Gute hängt mit seinem großen Kullerauge scheinbar senkrecht von der Decke. Nein, der wird hier weder geräuchert noch getrocknet, sondern ist der ungewöhnliche Blickfang auf der Tapete im Gästezimmer des Hotels Landhafen in Niebüll.

Landhafen
Ostfriesisch für Anfänger… – Foto Karsten-Thilo Raab

Direkt neben dem Fischkopf prangern die Worte „Koop hooch, ook wenn de Hals schietig ist“ an der Wand. Richtung Fußboden ergänzt eine historische Landkarte von Teilen Nordfriesland das kunstvolle Ensemble. Unterbrochen wird die Tapete durch einen Flachbildfernseher, der an der Wand montiert ist. Darunter steht ein schmales Tischlein, das als Ablage und Schreibtisch dient. Als Sitzgelegenheit steht hier ein viereckiger Hocker bereit. Dies ist zugleich die einzige Sitzgelegenheit in dem Zimmer.

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Gelb-, Beige- und Brauntöne domieren die Farbgestaltung in den Zimmern. – Foto Karsten-Thilo Raab

Direkt angrenzend befindet sich ein Kleiderschrank, der mit Holzpaneelen vertäfelt ist. Auch an der Rückseite des Bettes befinden sich Holzpaneele. Im gleichen Muster sind auch die Nachttisch-Ablagen gehalten. Am Kopfende des Betts befindet sich ein langgezogenes, gelbliches Kissen, um auch TV-Genuss im Sitzen zu ermöglichen.

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Zweckmäßig und gut durchdacht sind die Zimmer im Landhafen eingerichtet. – Foto Karsten-Thilo Raab

Etwas ungewöhnlich ist die Tatsache, dass der Waschtisch mit dem Waschbecken und dem darüber hängenden Spiegel im Zimmer angebracht ist. Auch die komfortable Dusche mit ihrem Regenwaldkopf ist direkt vom Zimmer aus zu betreten. Lediglich die Toilette befindet sich in einem separaten, schlauchförmigen Raum.

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Etwas ungewöhnlich liegen Waschtisch und Dusche mitten im Zimmer. – Foto Karsten-Thilo Raab

Als Garderobe dienen einige in U-Form an der Wand angebrachte Rohre mit Kleiderhaken. Zu den wenigen Annehmlichkeiten des geschmackvoll und modern eingerichteten Gästezimmers, in dem Beige- und Brauntöne dominieren, gehört lediglich ein Fön. Die in vielen Hotels bereitgestellten Wasserkocher, Kaffeebereiter oder eine Minibar fehlen ebenso wie ein Telefon oder eine Sitzgelegenheit. Aber dies tut der Gemütlichkeit keinen Abbruch.

Landhafen
In das Ende des Toilettenpapiers ist das Logo des Hotels gefalten. – Foto Karsten-Thilo Raab

Denn der im Herbst 2019 eröffnete Landhafen versteht es mit zahlreichen kleinen Details den Gästen immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Dazu gehört etwas in der Toilette die Ersatzrolle für das Toilettenpapier, die auf einem Nagel hängt und deren Spitze analog zum Logo des Hotels ein kleines Bötchen gefaltet ist.

Auich Bello und Wuff fühlen sich im Landhafen wohl. – Foto Karsten-Thilo Raab

Einige Zimmer werden auch als Hundezimmer angeboten. Dort stehen ein gemütlicher Liegeplatz für den Hund sowie Näpfe und ein Trockentuch zur Verfügung. Um das Personal vor eventuell weniger zutraulichen Hunden zu schützen, gibt es einen speziellen Türanhänger, der von außen an die Klinke gehängt wird und anzeigt, dass der Hund gerade nicht im Zimmer ist, so dass die Reinigungskräfte das Zimmer gefahrlos betreten können.

Überaus einladend ist der Bar- und Restaurantbereich. – Foto Karsten-Thilo Raab

Herzstück des Hotels ist die Eingangshalle mit dem kombinierten Restaurant- und Barbereich. Unterschiedliche farbige Stühle, kleine Schaukeln sowie Sessel und Sofas laden hier zum Verweilen ein. Im Kamin brennt kein Holzfeuer, sondern eine Reihe von dekorativ platzierten Kerzen. In den Morgenstunden dient der Barbereich als Servierplattform für das üppige Frühstücksbüffet. Abends werden im Restaurant kleine Speisen wie Flammkuchen und Salate gereicht.

Landhafen
Der Landhafen darf sich rühmen, über einen besonderen Strandabschnitt zu verfügen. – Foto Karsten-Thilo Raab

Zum Landhafen gehört auch ein parkähnlicher Garten mit Schatten spendenden, alten Obstbäumen. Überall auf der Wiese sind gemütliche Sitzgelegenheiten verteilt. Mal als Strandkorb, mal als schlichter Tisch mit Stuhl, mal als Liegen. Im hinteren Teil des Gartens findet sich der vermeintlich kleinste Strand Nordfrieslands. Dahinter verbirgt sich ein schön angelegter Teich mit einem kleinen Stück aufgeschüttetem Strand, Strandkörben und kleinen Hütten.

Strandfeeling mit Flamingo mitten in Niebüll. – Foto Karsten-Thilo Raab

Wellnessjünger kommen nicht nur in der hoteleigenen Sauna auf ihre Kosten. Zwischen einigen dichten Bäumen im hinteren Teil des Gartens schlummert – geschützt von neugierigen Blicken – ein Hot Tub, das nach Voranmeldung genutzt werden kann. Nicht weit davon tummeln sich sehr zur Freude kleiner Gäste in einem Gehege drei Ziegen. Während das Trio schon mal ab und an markige Töne anschlägt, gibt es für die Gäste des Landhafens wirklich nichts zu meckern, auch wenn es bis zum Weltnaturerbe Wattenmeer an der Nordseeküste gut zehn bis 15 Autominuten sind.

Im Garten und auf der Terrasse warten zahlreiche gemütliche Sitzgelegenheiten. – Foto Karsten-Thilo Raab

Übrigens, der Name Landhafen spielt darauf an, dass im heutigen Obstgarten vor der Landgewinnung Nordfrieslands um das Jahr 1650 ein kleiner Hafen zu finden war.

Das Frühstücksbüffet lässt keine Wünsche offen. – Foto Karsten-Thilo Raab

Informationen: Hotel Landhafen, Deezbüller Str. 70, 25899 Niebüll, Telefon: 04661-7089270, www.landhafen.com

Preise: Doppelzimmer werden ab 107 pro Nacht angeboten.

Bewertung des Mortimer Reisemagazins

Landhafen
Auch ohne dekandenten Luxus eine Topadresse: Das Hotel Landhafen in Niebüll. – Foto Karsten-Thilo Raab

In jeder Kategorie werden maximal fünf Sterne vergeben:

  • Lage ∗∗∗
  • Ausstattung ∗∗∗∗
  • Sauberkeit ∗∗∗∗
  • Essen & Trinken ∗∗∗
  • Service ∗∗∗∗

Fazit: Ein Hotel, das absolut Spaß macht – mit tollem Ambiente und tollem Garten.