Brasilien – närrische Zeiten in Olinda und Recife

Farbenfrohe Kostüme und Samba-Klänge sind fester bestandteil des Karnevals im brasilianischen Olinda.- Foto Embratur
Farbenfrohe Kostüme und Samba-Klänge sind seit Jahr und Tag fester Bestandteil des Karnevals im brasilianischen Olinda.- Foto Embratur

In Brasilien finden jedes Jahr die größten Karnevalsfeierlichkeiten der Welt statt. Die im Nordosten des Bundesstaats Pernambuco gelegenen Nachbarstädte Olinda und Recife nehmen die Feierlichkeiten zu ihren närrischen Tagen ganz besonders ernst: Jährlich kommen mehr als 1,5 Millionen Menschen allein nach Recife, um dort Karneval, der 2019 vom 1. bis 6. März begangen wird, zu feiern.

Der Galo da Madrugada, ein riesigen Hahn aus Pappmaché, ist Symbolfigur des Karneval in recife. – Foto Embratur

Für den Einstieg in die brasilianische Karnevalstour empfiehlt sich der „Galo da Madrugada“ („Hahn der Morgendämmerung“). Dieser Karnevalsumzug am frühen Samstagmorgen ist der offizielle Start der Paraden in Recife. Ein großer Zug aus kostümierten Tänzern, Musikern und Feiernden zieht mit einem riesigen Hahn aus Pappmaché in ihrer Mitte über eine Brücke und dann durch das Zentrum der Stadt. Der Umzug eignet sich bestens dafür, gemeinsam mit den Einheimischen in die einzigartige Atmosphäre des Karnevals einzutauchen.

Mitmachen und Spaß haben

In Brasilien ist der Karneval das größte Volksfest im Jahresrhythmus.

Der Große Karnevals-Spaß ist in Olinda und Recife für jeden zugänglich. Die Teilnahme an vielen Veranstaltungen ist kostenlos. Einheimische wie Touristen sind dazu eingeladen, sich den Tänzern und Musikern anzuschließen. Dabei sind die fantasievollen Kostüme ein essenzieller Bestandteil der Veranstaltung: Ob im Geschäft gekauft oder selbst kreiert, mit einem farbenfrohen oder auch verrückten Kostüm ist man während der Karnevalszeit absolut passend gekleidet.

Die riesigen Puppen von Olinda

Der Midnight Man in Olinda ist ein beeindruckender Hingucker. – Foto Embratur

Seit 1932 werden zum Karneval in Olinda riesige Puppen aus Pappmaché, die oft mehr als zwei Meter groß sind, gebaut. Die beeindruckenden Kunstwerke stehen für den Charakter und die Kultur von Olinda und können während der Eröffnungs- und Abschlussfeier bewundert werden. Die bekannteste und älteste Figur ist der „Homem da Meia-Noite“ (Mitternachtsmann), eine bemerkenswerte Puppe, mit der jedes Jahr der Karneval in Olinda eröffnet wird.

Die reiche Geschichte der Region

Die riesigen Puppen sind Teil der Karnevalskultur in Olinda. – Foto Embratur

Auch Geschichtsfans kommen bei einem Besuch der Geschwisterstädte Olinda und Recife auf ihre Kosten: Die reichen Kulturen der afrikanischen Sklaven, die einst von portugiesischen Siedlern in das Land gebracht wurden, sind hier noch deutlich erlebbar. So findet am vierten März in Recife die „Noite dos Tambores Silenciosos“, die Nacht der stillen Trommeln, statt. Die Aufführung ist ein Tribut an die Sklaven, die ihr Leben in Gefangenschaft verbracht haben. Besucher beschreiben die Nacht der Stillen Trommeln als zutiefst berührend. Erfahrene afro-brasilianische Musiker ehren ihre Vorfahren und trommeln bis Mitternacht in einem immer schneller werdenden Takt, um dann abrupt um 24 Uhr zu stoppen – eine unvergessliche Zeremonie!

Ein wenig Ruhe abseits vom Trubel

Zahlreiche Schönheiten schwingen beim Straßenkarneval in Brasilien ihre Hüften.

Wer sich nach dem wilden Karnevalstrubel nach etwas Ruhe und Erholung sehnt, sollte auch einen Besuch an den endlosen Stränden von Recife und Olinda einplanen. Ein wunderbarer Ort um sich nach einem langen Karnevalstag zu erholen. In Boa Viagem und in Porto de Galinhas, nicht weit vom Karnevalsspektakel entfernt, finden Besucher ein kleines Paradies mit kristallklarem Wasser. Besser lässt sich der brasilianische Karnevalsurlaub kaum abrunden.

Karneval in Rio de Janeiro

Auch in Olinda präsentieren sich die Narren stets  in überaus phantasievollen Kostümen. – Foto Embratur

Derweil ist das weiter südlich gelegene Rio de Janeiro Ausrichter der größten Karnevalsfeiern der Welt. Die Stadt beherbergt in dieser Zeit täglich mehr als zwei Millionen Menschen. Sie ist dann das Zuhause der sogenannten „Floats“ (Umzugswagen) und der kostümierten Tänzer, die zu den rund 200 teilnehmenden Sambaschulen gehören. Es lohnt sich, ein Ticket für das „Sambódromo“ zu buchen, um die legendären Wettbewerbe der Schulen aus nächster Nähe zu erleben.

Allein die Kostüme wissen die tausenden von Zuschauern zu begeistern.

Individuelle Paraden und Feiern finden in zahlreichen Bezirken und auf den Straßen der Stadt statt. Diese kleineren Paraden unterscheiden sich von Stadtviertel zu Stadtviertel und haben jeweils ein ganz eigenes Flair und eine eigene Musik. Besonders beliebt sind die Paraden an der Copacabana, in Ipanema sowie in Lagoa. Weitere Informationen unter www.visitbrasil.com.