Der Winter zieht sich langsam zurück. Mit den ersten kräftigen Sonnenstrahlen und der Frühlingswärme erwachen auch die Blumen, Sträucher und Bäume in den botanischen Gärten der Schweiz wieder zu neuem Leben. Wir stellen die schönsten vor:
Parco botanico di San Grato
Der Botanische Garten „Parco botanico di San Grato“ befindet sich über dem Luganersee, auf dem Hügelzug von Carona – von Lugano aus mit Auto oder Bus erreichbar, oder im Abstieg vom San Salvatore. In dem 62.000 Quadratmeter großen Park wächst die zahl- und artenreichste Sammlung an Azaleen, Rhododendren und Koniferen der Region. Fünf Themenwege führen durch den Park: Im wahrsten Sinne des Wortes fabelhaft ist der „Märchenweg“, auf dem Kinder den Park auf spielerische Art erkunden können. Ein weiterer einfacher Pfad ist der „Relaxweg“. Entlang des „Botanischen Weges“ stehen zahlreiche Informationstafeln zu Zierpflanzen und zur wilden Vegetation des Parks. Auf dem „Kunstweg“ sind Werke verschiedener Künstler zu sehen, und der „Panoramaweg“ führt zu verschiedenen Aussichtspunkten – dieser Weg ist auch für ein Picknick geeignet. Der „Parco botanico di San Grato“ in Carona ist das ganze Jahr über geöffnet; der Eintritt ist frei.
Flowerpower mit Panorama
Die Schynige Platte, eine Bergflanke auf 2076 Metern Höhe unweit von Interlaken, begeistert mit einem Panoramablick auf Eiger, Mönch und Jungfrau sowie den Thuner– und Brienzersee. Heimlicher Star ist aber der botanische Alpengarten, in dem es mehr als 720 Schweizer Alpenpflanzen im Verlaufe des Sommers zu bestaunen gibt. Er wurde 1927 gegründet mit dem Ziel, möglichst viele Schweizer Alpenpflanzen in natürlichen Pflanzengesellschaften zu zeigen. Im Alpengarten gibt es 16 solcher Lebensräume zu bestaunen: zum Beispiel das Urgesteinsfeld für Alpenblumen, die kalkarme Böden bevorzugen, die Riviera für die südländischen Pflanzen oder die Windecke für Pflanzen, die exponierte Lagen vorziehen. Ebenso das Schneetälchen, wo der winterliche Schnee besonders lange liegen bleibt, und das alpine Flachmoor mit seinem wassergesättigten Boden. Der Alpengarten ist vom 22. Mai bis Ende Oktober 2021 geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Alpiner Blumengarten auf der Schatzalp
Im botanischen Garten „Alpinum“ auf der Schatzalp blühen von Juni bis September über 3500 Pflanzenarten und -sorten aus allen Gebirgen der Welt. So sind Hochgebirgsblumen aus den Pyrenäen, aus Neuseeland, China, Nepal oder Tibet hier zu finden. Außerdem ist auf der Schatzalp die größte Edelweiß-Sammlung Europas beheimatet. Jede Pflanze hat ein Namensschild mit den wichtigsten Charakteristika, sodass Wissenshungrige und Botanik-Interessierte auf ihre Kosten kommen. Seminare und Führungen zu Heilpflanzen und sanftem Gärtnern ergänzen das Angebot. Das „Alpinum“ ist von Mitte Mai bis Ende Oktober geöffnet.
Botanischer Garten Lausanne
Der auf dem Hügel Montriond gelegene botanische Garten von Lausanne ist eine Oase des Friedens. Obwohl in der Nähe des Stadtzentrums gelegen, finden Besucher in diesem kleinen Paradies voller farbiger Blumen und großer Bäume eine entspannende Ruhe. Der Spaziergang durch den Garten entführt in eine andere Welt: Von der kleinsten Blüte bis zum stattlichen Baum zählt der botanische Garten insgesamt 6000 Pflanzen aus der ganzen Welt. Der Garten ist das ganze Jahr geöffnet; der Eintritt ist frei.
Botanischer Garten Genf
Auf dem 28 Hektar großen Gelände des botanischen Gartens von Genf mit über 12.000 Pflanzen- und Baumarten herrscht eine fast meditative Ruhe. Ins Auge sticht das 21 Meter hohe neoklassizistische Gewächshaus, das wie ein kleiner Palast wirkt. Darin wachsen mediterrane Klimapflanzen aus der ganzen Welt, wie etwa Sukkulenten oder gigantische Palmen, die ihre Blätter bis unter die Kuppel strecken. Das Herbarium des Gartens ist mit sechs Millionen Proben eines der größten der Welt. Der botanische Garten ist täglich geöffnet und der Besuch kostenlos.
Botanischer Garten im „Vallon de l’Ermitage“
Das Vallon de l’Ermitage ist ein kleines romantisches Tal direkt oberhalb der Stadt Neuenburg. Gleich drei Highlights begeistern hier die Besucher: der botanische Garten, das Centre Dürrenmatt und der Aussichtspunkt Roche de l’Ermitage. Der botanische Garten Neuenburg zeigt heimische und exotische Pflanzen genauso wie unterschiedliche natürliche Lebensräume, etwa Magerwiesen oder Eichenwälder. Kleine Wege schlängeln sich durch Themengärten und Gewächshäuser, vorbei an Obstgärten und Rebstöcken hin zum Kräutergarten und zu Biotopen. Der botanische Garten ist täglich geöffnet und der Besuch kostenlos. Wer noch mehr über die präsentierte Flora erfahren möchte, bucht am besten eine geführte Tour.
Karsten-Thilo Raab
berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführern sowie Bildbänden gemacht.