Auf dem Loopdeelenweg einmal rund um Borkum

Loopdeelenweg
Einer der wenigen Orte auf Borkum, der nicht über den Loopdeelenweg erreicht werden kann, ist die Seehundbank „Hohes Riff“. – Foto Nordseeheilbad Borkum GmbH

Aufatmen, durchatmen, Freiheit atmen. Nach den Lockdowns der Pandemie kommt jetzt die Zeit, um die Schönheit, die Vielfalt und die Frische der größten Ostfriesischen Insel zu erleben – von Borkum. Der Blick reicht bis zum Horizont und der Wind aus West-Südwest bläst die trüben Gedanken aus den letzten Monaten fort. Wer diese Freiheit spürt, ist bereit, die Vielfalt von Borkum zu entdecken – sportlich beim Kitebuggy fahren, Strandsegeln, Kitesurfing, Kitelandboarding, Windsurfen oder gemütlicher bei Wanderungen durch die Dünen oder durchs Watt. Freiheit und Vielfalt – das ist Borkum.

Neuer Loopdeelenweg

Auf Borkum gibt es mehr als 130 Kilometer lange Radwege mit einzigartiger Naturkulisse. – Foto Torsten Dachwitz

Mit 30 Quadratkilometern ist Borkum die größte der Ostfriesischen Inseln. Obwohl sie im UNESCO-Weltnaturerbe Niedersächsisches Wattenmeer liegt, ist das deutsche Festland rund 40 Kilometer entfernt. Dadurch kann Borkum mit Hochseeklima aufwarten, das besonders gut für Allergiker ist. Bei diesem Klima kann jeder endlich und immer wieder mit gutem Gewissen durchatmen. Etwas Puste braucht man auch, wenn man die Insel einmal umrunden will. Das war nicht immer möglich, aber ab diesem Sommer hilft der neue Loopdeelenweg (Holzbohlenweg), am Dünenkamm Ronde Plate, dabei, das Eiland ohne Hindernisse zu umrunden. Er ist 655 Meter lang und macht es möglich, die faszinierende Vielfalt des Dünenkamms in Ruhe zu erforschen – ohne die zahlreichen tierischen Bewohner zu stören. Insgesamt sind es rund 26 Kilometer durch unterschiedliche Landschaftszonen – von Dünen bis zu Salzwiesen und dichtem Wald.

Frei wie Wind und Wolken

Borkum bietet ideale Wetterbedingungen für den Strandsport. Zum Beispiel gleitet man beim Kitebuggyfahren auf drei Rädern nahezu lautlos über den Strand und lässt sich dabei vom Wind treiben. – Foto World of Wind

Borkum gehört zu den beliebtesten Strandsegel-Revieren Europas. Hier kann man sich auf den kilometerlangen Sandstränden dem Rausch der Windgeschwindigkeit vollkommen hingeben. Windstill ist es fast nie auf Borkum – das Abenteuer kann also jederzeit beginnen. Nicht nur das Strandsegeln, sondern auch das Kitesurfing und das Kitebuggyfahren erfreut sich auf der Nordseeinsel großer Beliebtheit. Eine lange Sandbank in einer von der Nordsee-Brandung geschützten Bucht bietet ideale Voraussetzungen für Kitesurfer. Beim Kitebuggyfahren gleitet man auf drei Rädern nahezu lautlos über den kilometerweiten Strand und lässt sich vom Wind treiben. Geschwindigkeiten bis zu 130 km/h lassen das Herz höherschlagen. Den Wind auf Haut und Haaren spüren und eins mit der Natur werden – kaum eine Sportart ermöglicht dies so wie das Windsurfen. Der Nordstrand ist dazu das passende Revier.

Baggern und Boßeln

Loopdeelenweg
Borkum ist für viele Wellenreiter ein beliebtes Trainingsrevier. – Foto Moritz Kaufmann

Wenn auf Borkum etwas in den Sand gesetzt wird, dann sind das die Ständer für das Beach-Volleyball-Netz. Am Nord- und Südstrand stehen mehrere Volleyballfelder bereit. Die Nutzung ist kostenlos. An drei Wochenenden von Ende Juli bis Mitte August finden große Beachvolleyball-Turniere statt. Boßeln sollte man kennenlernen. Es handelt sich dabei um eine typisch friesische Sportart und ist quasi Kegeln im Freien. Die Insulaner werden es gern den Gästen erklären. Bis Ende Oktober sorgt die Borkumer Strandanimation am Nord- und Südbad für ein abwechslungsreiches Kursangebot: Strandgymnastik, Kinderprogramm, Aerobic, Pilates, Qi Gong und Yoga. Gute Laune ist garantiert.

Wandern durch den Dschungel und bis zur Hooge Hörn

Loopdeelenweg
Über den Loopdeelenweg sind auch einige der schönsten Strandabschnitte auf Borkum erschlossen. – Foto Karsten-Thilo Raab

Wer wegen des gesunden Hochseeklimas nach Borkum kommt, sollte sich auch Zeit nehmen für weitere Touren auf der Insel. Die Insel verfügt über mehr als 130 Kilometer lange Wege zum Wandern und für Radtouren. Unterwegs entdeckt man die einzigartige Natur der Insel, die mit 560 Arten die reichste Pflanzenwelt der Ostfriesischen Inseln hat. Die Rad- und Wanderwege führen unter anderem auch durch die „Greune Stee“ (= Grüne Stelle), einem Inselwäldchen, das aus trockenem Dünensand und teilweise sumpfigen Wiesen besteht, ein wahrer Dschungel. Das Hooge Hörn (friesisch für „erhöht liegende Ecke“) ist die östlichste Ecke von Borkum. Umgeben ist es von Lagunen, die bei Sturmflut von Salzwasser überspült werden.

Badegäste der besonderen Art

Loopdeelenweg
In Borkum ist es nie weit bis zum Strand. – Foto Karsten-Thilo Raab

Badeurlaub an der Nordsee verlangt immer auch etwas Geduld. Denn es kann vorkommen, dass man am Strand erscheint – und das Meer ist gerade ein Stück entfernt. Aber diese Zeit kann man gut nutzen und durch das dann freigelegte Watt wandern. Man wird dabei einen neuen Kosmos entdecken: Rund 10.000 Arten von einzelligen Organismen, Pilzen, Pflanzen und Tieren wie Würmer, Muscheln in allen Formen, auch Herzmuscheln, leben hier ebenso wie Fische, Vögel und Säugetiere. Vorsicht: Man sollte besser nicht allein durchs Watt wandern, sondern immer mit einem Wattführer. Das Wasser kommt schneller zurück, als man denkt. Besondere Bewohner des Watts kann man auf einer Sandbank sehen – sogar von der Promenade aus. Seehunde und Kegelrobben, die größten wildlebenden Tiere Deutschlands, sonnen sich auf einer Sandbank, dem „Hohen Riff“. Natürlich darf man nicht einfach hinübergehen. Es gibt aber begleitete Ausflüge und auch Kutschfahrten mit fachkundigen Führern.

Alles Glück der Erde bieten auch die Insel-Pferde

Loopdeelenweg
Reiten entlang der Wasserkante ist auf Borkum ein unvergessliches Erlebnis. – Foto Nordseeheilbad Borkum GmbH

Wenn beim Galopp der Wattschlick hochspritzt und der Dünenwind die Mähnen durcheinanderwirbelt, dann wissen Reiter, dass sie angekommen sind – auf der Insel, in der Freiheit und im Sattel. Auf erfahrene Reiter und auch auf Anfänger warten unter anderem Shetties und Ponys, um auf Entdeckungstour zu gehen. Reiten auf Borkum ist auch bei schlechtem Wetter möglich. Statt Strandausritten zieht man sich in die 20 mal 40 Meter großen Reithalle zurück. Weitere Informationen unter www.borkum.de.