
Wildromantische Wasserfälle, versteinerte Korallenstöcke, schäumende Wasserstrudel – eine Canyoning-Tour durch die Allgäuer Starzlachklamm ist ein atemberaubendes Naturerlebnis. Das Erforschen des Gebirgsflusses zwischen Sonthofen und Burgberg, ist eine Reise in die Entstehungsgeschichte der Allgäuer Alpen und ihrer zahlreichen Tobel, Klammen und Wildwasserbäche.
„Die Natur ist ein wundersamer Baumeister. In der Starzlachklamm kann man Dinge sehen und betrachten, die sich keine Phantasie überlegen könnte – es ist fast schon ein bisschen magisch. Wenn man den ersten Wasserfall hinter sich hat, ist man in einer anderen Welt“, sagt der heimische Canyoning-Führer Thomas Waibel.

In vielen Jahrtausenden entstand am Fuße des Grüntens eine Wasserwelt, die sich ihren Weg durch Felsen und kesselförmige Wassermühlen bahnt und mit enormer Naturgewalt in die Klamm drängt. Zwischen Mai und September „schluchteln“ sich outdoorbegeisterte Canyonauten unter Anleitung von erfahrenen Canyoning-Guides von oben nach unten durch teils enge Wasserläufe und Felswände hinab – laufen und springen, klettern und seilen sich ab, rutschen, schwimmen und tauchen. Die Ausrüstung (Neoprenanzug, Gurt, Selbstsicherung, Helm) stellen die Outdoor-Unternehmen zur Verfügung. Tourengeher bringen Mut, Schwindelfreiheit, Schwimmkenntnisse, Kondition, Motivation, festes Schuhwerk, Badekleidung und ein Handtuch mit.

Zertifizierte Schluchtenführer wie Thomas Waibel nehmen Gäste mit auf unvergessliche Touren in verschiedenen Schwierigkeitsgraden und lassen sie direkt teilhaben am Erlebnis Starzlachklamm. Eines haben Waibel & Co. immer mit im Gepäck: genügend Zeit und den Blick für die Natur!
„Wir praktizieren sanften und nachhaltigen Tourismus. Das heißt, sich ausreichend Zeit zu nehmen. Zeit, um den Moment oder Ausblick zu genießen, vor allem aber Zeit, um die intakte Natur ganz nah, intensiv und ursprünglich zu spüren, sich Gedanken zu machen über die große Zeitspanne, in der die Natur einst die Starzlachklamm geformt hat. Nur so lässt sich das Naturschauspiel, das wir beim Canyoning in der Starzlachklamm erleben genießen“, sagt Waibel und betont: „Canyoning ist Adrenalinschub und Nervenkitzel – aber auch sinnlich und bedächtig. Uns geht es nicht um ein lautes und wildes Verhalten in der Natur, sondern um ein nachhaltiges und naturnahes Abenteuer. Das Begehen einer Schlucht entlang eines Flusses lässt uns Hektik und die digitalisierte Welt um uns herum vergessen. Wir sind im Hier und Jetzt – das ist Canyoning.“

Thomas Neuendorf vom Tourismusverein Sonthofen nennt Canyoning eine „tolle Verbindung von Naturerlebnis, Sport und Familie. Die Kombination aus sanftem Erlebnis-Tourismus in Harmonie mit Mensch, Tier und Natur ist uns sehr wichtig.“ Mit einem durchdachten Besucherlenkungssystem, das bereits bei der Anfahrt zum Parkplatz greift, sowie der geregelten Vergabe von Zeitkontingenten haben der Tourismusverein Sonthofen und der Verband Allgäuer Outdoor-Unternehmen (VAO) vertraglich festgeschrieben, wie Übertourismus an der Starzlachklamm vermieden werden kann.
Der VAO berät und unterstützt zwölf Allgäuer Outdoor-Unternehmen, die geführte Wassersport-Touren in der Region durchführen. Die Zusammenarbeit mit dem VAO sowie den über 60 geprüften Führern aus den Bereichen Canyoning, Bergwandern, Biken und Ski alpin funktioniert Neuendorf zufolge „sehr gut – es ist großartig, wie sehr sich alle einbringen“.

Die Mitglieder des Verbandes unterstützen den Tourismusverein vor und nach der Saison in der Starzlachklamm aktiv. „Zum Beispiel beim Reinigen der Klamm, der Aktualisierung des Sicherheitskonzepts oder der Ausarbeitung eines Hygienekonzepts, das die Corona-Virus-Pandemie notwendig gemacht hat“, so Neuendorf.
Aus Gründen des Natur- und Umweltschutzes ist der Saisonverlauf von Mitte Mai bis 30. September geregelt. Auch die Gruppengrößen sind im Rahmen der geltenden Qualitätskriterien des Outdoor-Verbandes auf maximal sieben Personen pro Guide beschränkt. Neben den Schluchtenwanderern lassen sich auch klassische Wanderer jährlich aufs Neue von der Starzlachklamm begeistern.

„Ein intensives Erlebnis ist es, wenn sich Canyoning-Gruppen und Wanderer direkt in der Schlucht begegnen – die einen oben am Steg, die anderen unten in der Schlucht“, sagt Canyoning-Führer Thomas Waibel und ergänzt: „Dann wird die Tour de Natur durch die Klamm für einen unbeschreiblichen Moment zu einem Gemeinschaftsabenteuer. Der lange Corona-Lockdown mit Kontaktbeschränkungen hat die Sehnsucht und Lust darauf enorm ansteigen lassen.“ Weitere Informationen unter www.alpsee-gruenten.de.
Buch- und Geschenktipp für Outdoor- und Abenteuerfans: How to shit in the woods
Shit happens – im echten Leben und auch in freier Wildbahn daher die Frage How to shit in the woods? Und früher oder später wird jeder Outdoorer erkennen, dass es weit komplizierter sein kann als vermutet, sein kleines oder großes Geschäft an der frischen Luft zu erledigen. Dieser Ratgeber nähert sich dem Thema mit viel Humor und ohne Berührungsängste. Kurze Ausflüge zur Toilettenkultur in verschiedenen Ländern leiten unterhaltsam zum eigentlichen Thema des Buches über: praxistauglichen Tipps zur Verrichtung des Geschäfts in freier Wildbahn. Erhöht wird der Nutzwert des handlichen und trotz allen Humors ernst gemeinten Ratgebers durch zahlreiche Produkttipps für praktische Hilfsmittel – vom Klappspaten bis zur faltbaren Papptoilette. Auch der perfekte Geschenktipp …
Pressestimmen
„Das handliche Buch hält neben allerlei Historischem und Kuriosem vor allem Unmengen an Tipps rund ums Defäkieren und Urinieren außerhalb des geschützten Rahmens der heimischen Toilette bereit – eine echte Leseempfehlung für alle, die tiefer ins Thema einsteigen wollen“, urteilte die Saarbrücker Zeitung„Der ultimative Klo-Ratgeber für Natur-Liebhaber“, befand die Hamburger Morgenpost. „How to shit in the woods (…) erklärt auf 96 Seiten viel Einleuchtendes zur Theorie des Sich-Erleichterns“, schrieb Die ZEIT; „eine gleichermaßen nützliche wie vergnügliche Lektüre“ lautete das Fazit der Wanderlust und „allerhand Tipps für das dringende Bedürfnis in der Wildnis“, wertete die Bild-Zeitung.
Karsten-Thilo Raab berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen gemacht als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführer sowie Bildbänden.
Erhältlich ist How to shit in the woods (ISBN: 978-3-86686-824-3, 7. Auflage) von Karsten-Thilo Raab und Ulrike Peters für 9,90 Euro im Buchhandel oder online bei allen gängigen Versandbuchhändlern wie www.conrad-stein-verlag.de

Karsten-Thilo Raab
berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführern sowie Bildbänden gemacht.