Auf dem Herkulesweg nach Kassel

 

 

 

 

Kassel

Von der restaurierten Löwenburg geht der Blick auf den im Hintergrund zu sehenden Herkules, das Wahrzeichen von Kassel. – Foto: djd/Museumslandschaft Hessen Kassel/Bernd Schoelzchen

Für die meisten Wanderfreunde sind Spätsommer und Herbst die liebsten Jahreszeiten: Die Hitze des Hochsommers ist verflogen, die Natur zeigt sich in ihrem schönsten Kleid. Eine besonders reizvolle Region ist dann Nordhessen: Ein gut ausgebautes und beschildertes Wanderwegenetz führt durch die abwechslungsreiche Mittelgebirgslandschaft mit den vielen Fachwerkstädtchen. Zentrum der Region ist die Großstadt Kassel, in diesem Jahr mit der „documenta fifteen“ wieder Nabel der Kunstwelt. Kassel liegt außerdem auf halber Strecke des insgesamt 193 Kilometer langen Herkules-Wanderweges von Battenberg an der Eder bis nach Heiligenstadt in Thüringen, alle Details zur Route findet man unter www.wanderbares-deutschland.de. Namensgeber der Tour ist der Herkules, das Wahrzeichen Kassels. Wanderer sollten sich in Kassel Zeit nehmen, um eine besondere Sehenswürdigkeit zu besichtigen: In unmittelbarer Nachbarschaft zum Herkules befindet sich die kürzlich wiedereröffnete Löwenburg.

Eine Zeitreise in die Romantik

Kassel
Ein Höhepunkt der Löwenburg ist die in Handarbeit restaurierte Perltapete im sogenannten Damenbau – ein Seidengewebe mit Tausenden aufgenähter Perlen. – Foto: djd/Museumslandschaft Hessen Kassel

Zehn lange Jahre haben die Restaurierungsarbeiten gedauert, doch das Warten hat sich gelohnt: Mitte Juli wurde die Löwenburg wiedereröffnet, nun können Besucher endlich eine in Deutschland einzigartige historische Anlage besichtigen. Außen pseudomittelalterliche Ritterburg, innen klassizistisches Lustschloss – so ließ der hessische Kurfürst Wilhelm I. die Burg um 1800 durch seinen Hofbaumeister Heinrich Christoph Jussow errichten. Geprägt durch die Napoleonischen Kriege war die Hinwendung zu einer romantisierten mittelalterlichen Traumwelt in Adelskreisen damals weit verbreitet. Auch Wilhelm I. war vom Mittelalter fasziniert und zeigte das in der Architektur seiner Löwenburg. Alle Infos gibt es unter www.museum-kassel.de. In der instand gesetzten und mit dem original erhaltenen Inventar eingerichteten Burg können sich Gäste auf eine Zeitreise in die damals beginnende Epoche der Romantik begeben. Ein Höhepunkt ist die in Handarbeit restaurierte Perltapete im sogenannten Damenbau – ein Seidengewebe mit Tausenden aufgenähter Perlen.

Der Bergpark Wilhelmshöhe

Nach Zerstörung im 2. Weltkrieg originalgetreu wieder aufgebaut: der Bergfried der Löwenburg. – Foto: djd/Museumslandschaft Hessen Kassel/Mirja van IJken

Die unmittelbare Umgebung der Löwenburg im UNESCO-Welterbe Bergpark Wilhelmshöhe ließ der Kurfürst in die Inszenierung einbeziehen. Es entstanden ein Burggarten, ein Weinberg, ein ritterlicher Turnierplatz und ein Tiergarten – ein monumentaler Wasserfall sollte Mittelpunkt der romantischen Wasserkünste werden, blieb aber unvollendet. Schloss Wilhelmshöhe darf bei einem Besuch nicht fehlen. Die mächtige Dreiflügelanlage am Beginn des Bergparks beherbergt neben einer grafischen Sammlung und einer Antikensammlung eine der bedeutendsten Gemäldegalerien mit rund 500 Werken aus 500 Jahren europäischer Geschichte. (djd).

Buch- und Geschenktipp für Outdoor- und Abenteuerfans: How to shit in the woods

How to shit in the woods Copyright Karsten-Thilo RaabShit happens – im echten Leben und auch in freier Wildbahn daher die Frage How to shit in the woods? Und früher oder später wird jeder Outdoorer erkennen, dass es weit komplizierter sein kann als vermutet, sein kleines oder großes Geschäft an der frischen Luft zu erledigen. Dieser Ratgeber nähert sich dem Thema mit viel Humor und ohne Berührungsängste. Kurze Ausflüge zur Toilettenkultur in verschiedenen Ländern leiten unterhaltsam zum eigentlichen Thema des Buches über: praxistauglichen Tipps zur Verrichtung des Geschäfts in freier Wildbahn. Erhöht wird der Nutzwert des handlichen und trotz allen Humors ernst gemeinten Ratgebers durch zahlreiche Produkttipps für praktische Hilfsmittel – vom Klappspaten bis zur faltbaren Papptoilette. Auch der perfekte Geschenktipp …

Pressestimmen
„Das handliche Buch hält neben allerlei Historischem und Kuriosem vor allem Unmengen an Tipps rund ums Defäkieren und Urinieren außerhalb des geschützten Rahmens der heimischen Toilette bereit – eine echte Leseempfehlung für alle, die tiefer ins Thema einsteigen wollen“, urteilte die Saarbrücker Zeitung

„Der ultimative Klo-Ratgeber für Natur-Liebhaber“, befand die Hamburger Morgenpost. „How to shit in the woods (…) erklärt auf 96 Seiten viel Einleuchtendes zur Theorie des Sich-Erleichterns“, schrieb Die ZEIT; „eine gleichermaßen nützliche wie vergnügliche Lektüre“ lautete das Fazit der Wanderlust und „allerhand Tipps für das dringende Bedürfnis in der Wildnis“, wertete die Bild-Zeitung.

Karsten-Thilo Raab berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen gemacht als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführer sowie Bildbänden.

Erhältlich ist How to shit in the woods (ISBN: 978-3-86686-824-3,  7. Auflage) von Karsten-Thilo Raab und Ulrike Peters für 9,90 Euro im Buchhandel oder online bei allen gängigen Versandbuchhändlern wie www.conrad-stein-verlag.de

Mortimer

Seit dem Jahr 2011 berichtet das Mortimer Reisemagazin tagtäglich in Wort, Bild und teilweise mit Videos aus der Welt des Reisens. Mehr als 8.000 Beiträge über Destinationen aus allen Teilen der Erde stehen für Interessierte mittlerweile kostenfei bereit.