
Alle drei Jahre werden die Straßen von Ieper (auch Ypern) in der belgischen Provinz Flandern an einem Nachmittag im Mai zum Schauplatz eines ungewöhnlichen Umzugs. So auch am 10. Mai 2015. Im Mittelpunkt der sehenswerten Parade stehen die beiden zehn Meter großen Katzenfiguren Cieper und Minneke, die Maskottchen der westflämischen Stadt.

Begleitet werden sie von Fußgruppen mit bis zu 2.000 Statisten, die ihrerseits als Katzen, Hexen oder Narren verkleidet sind. Ihre Kostüme befassen sich mit der Rolle der eigensinnigen Vierbeiner in den Kulturen und Legenden der Welt – aber auch mit ihrer Bedeutung für Ieper.
In der alten Tuchstadt nämlich kam der Katze einst die Rolle zu, die Wollvorräte vor den Mäusen zu beschützen, was bis heute gefeiert wird. Nach dem Umzug geht das folkloristische Spektakel weiter. Zunächst erscheint der Stadtnarr auf dem 70 Meter hohen Belfried, um Plüschkatzen in das bis zu 50.000 Köpfe zählende Publikum zu werfen. Zum Abschluss des traditionsreichen Katzenumzugs, des „Kattenstoet“ erfolgt eine rituelle Hexenverbrennung auf dem Grote Markt. Weitere Informationen zum Kattenstoet unter www.kattenstoet.be.
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G. Schröder
ist seit Kindestagen mit dem Reisevirus infiziert und bringt sich seit Jahr und Tag mit großem Engagement als gute Seele hinter den Kulissen in das Mortimer Reisemagazin ein.