Mit Leibniz, Luther und Laves durch Hannover

Das historische Goldene Tor führt in den Herrenhäuser Gärten direkt in die hannoversche Barockzeit. (Foto Christian Wyrwa)

Durch ein prachtvolles goldenes Tor gelangen Hannovers Besucher mitten in die Barockzeit: Im berühmten Großen Garten in Herrenhausen können sie auf den Spuren von Gottfried Wilhelm Leibniz wandeln, der als einer der letzten Universalgelehrten vor über 300 Jahren in Hannover lebte. Er konstruierte die beeindruckende Wasserfontäne im Großen Garten Herrenhausen, die mit 80 Metern damals Europas höchste war. Er erfand die erste Rechenmaschine, deren Nachbau heute in der Leibniz-Universität im Welfenschloss gleich neben den Herrenhäuser Gärten zu sehen ist. Er entwarf aber auch Windmühlen, U-Boote und Nägel mit Sägekanten als Vorläufer der Dübel. Der „Leibniz-Rundgang“ führt zu allen Orten, die in der Stadt an den großen Denker erinnern. Auf dem Faltblatt „Auf den Spuren des Universalgelehrten“ sind alle Etappen verzeichnet, vom schmucken Leibnizhaus in der Altstadt bis zum malerischen Leibniztempel in den Herrenhäuser Gärten.

Zu Fuß oder im offenen Doppeldeckerbus

Der Küchengartenpavillon stand einst in den königlichen Nutzgärten. (Foto Lars Gerhardts)

In diesem Jahr bietet Hannover auch Erlebnisse rund um das Reformationsjubiläum an: Auf eigene Faust oder mit dem geführten Rundgang „500 Jahre Reformation – Luther, Brötchen und Herr Käthe“ kann man erkunden, welche Spuren Martin Luther hinterlassen hat, obwohl er selbst nie in Hannover war. Der Rundgang lüftet manche Geheimnisse rund um seine Wegbegleiter, seine beliebtesten Redewendungen und seine Einflüsse auf die heutige Zeit. Neben diesen Stadtrundgängen sind noch viele andere reizvolle Touren im Angebot, sowohl zu Fuß als auch per Fahrrad oder im offenen Doppeldeckerbus.

Hannover „very british“

Der Bibliothekspavillon in Herrenhausen von Baumeister Georg Laves zeugt von Hannovers königlicher Geschichte. (Foto: Lars Gerhardts)

Eine interessante Thementour bietet auch der Architekturpfad, der unter dem Motto „very british“ durch Hannover führt: Von 1714 bis 1837 saßen Hannovers Könige auf dem Thron von England, von dieser besonderen Zeit zeugen bis heute zahlreiche imposante Baudenkmäler. Vor allem der Hofarchitekt Georg Laves prägte die Stadt mit seinen klassizistischen Bauwerken. Er entwarf beispielsweise den hübschen Bibliothekspavillon und das Schloss in Herrenhausen, das wiederaufgebaut wurde und ein Museum zu Hannovers königlicher Geschichte beherbergt. Auf dem Architekturpfad warten auch besondere Erlebnisse wie ein Besuch der Aegidienkirche aus dem 13. Jahrhundert. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und nicht wieder aufgebaut – ihre Ruine ist nun ein atemberaubendes Mahnmal unter freiem Himmel.

Kunst umgehen

Die Ruine der Aegidienkirche in der Innenstadt von Hannover ist heute eine atemraubendes Mahnmal. (Foto Lars Gerhardts)

Auf Hannovers Straßen und Plätzen stehen so viele Skulpturen und Kunstobjekte wie in kaum einer anderen deutschen Stadt. Beliebte Fotomotive sind zum Beispiel die drallen bunten Nanas der französischen Künstlerin Niki de Saint Phalle am Ufer der Leine. Auch an den Spazierwegen am Maschsee stehen zahlreiche historische Kunstwerke und moderne Installationen, die interessante Geschichten erzählen können. In der originellen Reihe „Kunst umgehen“ werden dazu regelmäßig Führungen und Veranstaltungen mit Künstlern, Stadtplanern oder Historikern angeboten. Mehr Informationen gibt es unter www.visit-hannover.com. (djd).

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