Urlaubsknigge-Crashkurs für Schweden

Schweden
Wer durch Schweden reist, sollte einige einfache Benimmregeln kennen, um mit den sympathischen Nordländern nicht anzuecken.

Schweden verdankt seine Beliebtheit nicht nur der unberührten Natur und den faszinierenden Sehenswürdigkeiten, sondern auch den höflichen Einwohnern. Damit die Sympathie auf Gegenseitigkeit beruht, sollten Urlauber bestimmte Grundregeln beachten.

Im Straßenverkehr

Wer schon einmal mit dem Auto oder Wohnmobil in Schweden unterwegs gewesen ist, kennt den entspannten, defensiven Fahrstil der Einheimischen. In einem Land, wo auf vielen Autobahnen 110 Stundenkilometer das höchste der Gefühle ist und Blitzer im Voraus durch Schilder angekündigt werden, kann man gar nicht anders, als den Fuß vom Gaspedal zu nehmen. Und weil die Schweden Krach und Aggressionen vermeiden, hupt auch fast niemand – schon gar nicht aus Ungeduld oder um anderen Fahrern eine Lektion zu erteilen.

Im Straßenverkehr und im Wald sind immer wieder tierische Begegnungen möglich.

Apropos Lektion: Falschparken oder ein fehlender Parkschein wird mit umgerechnet etwa 100 Euro Strafe geahndet. Wer nicht bezahlt, bekommt die Mahnung nach Deutschland nachgeschickt. Also immer korrekt vorgehen – dank Apps wie „EasyPark“ ist das zum Glück auch leicht möglich.

Das Jedermannsrecht richtig auslegen

Weil wir gerade beim Autofahren sind: Das viel zitierte Jedermannsrecht (Allemansrätten) räumt Wanderern und Radfahrern das Recht auf freien Zugang zur Natur ein. Von diesem Recht ausgenommen sind jedoch motorisierte Fahrzeuge aller Art – vom E-Bike bis zum Camper. Diese haben abseits der offiziellen Fahrwege und Parkplätze nichts verloren.

Bei Freunden

Wer privat in Schweden unterwegs ist, sollte einige einfache Regeln im Umgang mit dem sympathischen Völkchen beachten.

Wer in die privaten vier Wände einer schwedischen Familie eingeladen ist, will es sich mit seinen Gastgebern nicht verscherzen. Ganz wichtig: Bei der Ankunft die Straßenschuhe ausziehen, auch wenn es nur durch einen Korridor in den Garten geht. Wenn Kuchen gereicht wird, wird dieser nicht vorab für alle angeschnitten, sondern jeder nimmt sich so viel wie er will und schafft.

Und beim Verabschieden sollte man sich bei den Gastgebern mit „Tack för idag“ (Danke für heute) für die gemeinsame Zeit bedanken. Beim nächsten Kontakt – sei es am Tag darauf oder nach Wochen – bietet sich die Floskel „Tack för senast“ (Danke für neulich) an, um den Faden wieder aufzunehmen.

Im Restaurant

An Genussmomenten mangelt es in Schweden ganz sicher nicht.

In einem Restaurant setzt man sich nicht einfach hin, sondern wartet auf die Tischanweisung durch den Oberkellner (hovmästare). Das war es dann aber auch schon mit der Förmlichkeit. Wer zum Essen keine besonderen Getränke braucht, kann kostenlos Leitungswasser bekommen – und zwar unbegrenzt.

Auch im Bezug aufs Trinkgeld wird das Urlaubsbudget geschont: In Cafés und Bars, wo man sich das Essen und die Getränke selbst am Tresen holt, ist es überhaupt unüblich. In Restaurants mit Bedienung wird der Rechnungsbetrag ein bisschen aufgerundet, jedoch nicht in der aus Mitteleuropa gewohnten Höhe. Drei bis fünf Prozent werden in Schweden als freundliche Geste anerkannt.

Alkohol & Rauchen

Die Regel für Rauchen und Trinken in der Öffentlichkeit sollten zwingend beachtet werden.

Das Trinken von Alkohol in der Öffentlichkeit ist in Schweden meist verboten. Ausnahmen bilden bestimmte Parks, sodass man zum Picknick doch sein Bierchen mitnehmen kann. Diese „Freizonen“ legt die jeweilige Kommune fest. Was jedoch landesweit gilt, ist das Rauchverbot. Es umfasst öffentlich zugängliche Innenräume wie Hotels und Restaurants sowie deren Eingangsbereiche, Bushaltestellen und andere öffentliche Plätze. Mehr Informationen, vor allem praktischer Art, gibt es unter https://visitsweden.de/uber-schwede.