Das sogenannte Dreiländereck vereint Teile des Bayerischen Waldes auf deutscher, des Böhmerwaldes auf tschechischer und des Mühlviertels auf österreichischer Seite zu einem der größten und unberührtesten Waldgebiete Europas. Schon Adalbert Stifter setzte der Region ein literarisches Denkmal. Heute können sich vor allem Wanderer von der unverfälschten Natur und Schönheit der abwechslungsreichen Kulturlandschaft verzaubern lassen.
Bizarre Felsformationen auf dem Dreisessel
Der 1.167 Meter hohe Haidel im Bayerischen Wald ist mit seinem Aussichtsturm das Wahrzeichen der Region: Von dort aus geht der Rundblick über die bayerisch-böhmischen Grenzwälder bis weit hinein in die Alpen. Bizarre Felsformationen, die sich im Laufe von Jahrtausenden gebildet haben, verhalfen dem 1.312 Meter hohen Dreiländerberg Dreisessel zu seiner sagenumwobenen Berühmtheit.
Eingebettet zwischen den Bergen des Bayerischen Waldes und des Biosphärenreservats Sumava auf tschechischer Seite wiederum verbirgt sich auf 1.000 Meter Höhe die Kulturlandschaft des Bischofsreuter Waldhufen. Hier sind 400 Jahre alte Fichten, geheimnisvolle Hochmoore sowie bunte Heidewiesen mit seltenen Pflanzen- und Tierarten zu entdecken.
Wandern entlang des Goldenen Steigs
Im Dreiländereck kann man auch auf alten Handelswegen wandern. Der sogenannte Goldene Steig etwa war jahrhundertelang eine der wichtigsten Handelsverbindungen. Auf diesem wildromantischen Wanderweg findet man zahlreiche alte „Säumerdörfer“. Säumer waren Menschen, die Lasten wie Salz oder Wein auf dem Rücken von Pferden, Maultieren oder Ochsen über das Gebirge transportierten. Das Bayerisch-Böhmische Säumerfest Mitte Juli in Grainet mit Festzug, alter Handwerkskunst und Krammarkt versetzt Besucher in längst vergangene Zeiten.
Freizeitspaß für Familien mit Kindern
Nicht nur passionierte Wanderer, sondern auch Familien mit Kindern kommen im Dreiländereck auf ihre Kosten. Romantisch gelegene Naturseen laden zum Entspannen ein, Landschaftsweiher locken mit Grillplatz und Lagerfeuerromantik, mit Beachvolleyball und anderem Freizeitspaß. Kleine Hallenbäder sorgen auch dann für Wasservergnügen, wenn der Wettergott einmal nicht gnädig gestimmt ist. Bei den ländlichen Spezialitäten der Region – Holzofenbrot, frischer Käse, Apfelküchl oder hausgemachtes Bauerngeräuchertes – dürfte für jeden Geschmack etwas dabei sein.
Auf Stifters Spuren
Adalbert Stifter verbrachte viele Jahre seines Lebens im sogenannten Dreiländereck und setzte vor allem der Dreisessellandschaft mit „Witiko“ ein literarisches Denkmal. Auf Stifters Spuren kann man sich heute das Dreiländereck erschließen. Der Adalbert-Stifter-Literaturweg führt nach Böhmen und Oberösterreich, im Rosenberger Gut wartet das neue und moderne Museum „Stifter und der Wald“. Der große Dichter hat die Gegend besonders eindrucksvoll beschrieben: „Waldwoge steht hinter Waldwoge, bis eine die letzte ist und den Himmel schneidet.“ Weitere Informationen unter www.dreilaendereck-bayerischer-wald.de. (djd).
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G. Schröder
ist seit Kindestagen mit dem Reisevirus infiziert und bringt sich seit Jahr und Tag mit großem Engagement als gute Seele hinter den Kulissen in das Mortimer Reisemagazin ein.