Harzer Höhlen – zwischen Tropfsteinen, Fossilien und Rentier-Knochen

Fantastische Gesteinsformationen verzaubern das Innere der Rübeländer Tropfsteinhöhlen. (Foto: djd)
Fantastische Gesteinsformationen verzaubern das Innere der Rübeländer Tropfsteinhöhlen. (Foto: djd)

Ein Meer aus fantastische Tropfsteinen, geheimnisvollen Fossilien sowie Knochen von Rentieren und Höhlenbären: Vor 150 Jahren wurde per Zufall die Hermannshöhle im Harzer Bergdorf Rübeland entdeckt. Damals legte ein Straßenbauarbeiter eine Felsspalte frei, aus der ihm ein kalter Luftstrom entgegenschlug. Darunter tat sich eine Höhle auf. Bald darauf wurde sie mit elektrischem Licht ausgestattet und zur Besichtigung freigegeben.

Bei einer Taschenlampenführung können sich die Besucher in die Entdecker der Rübeländer Höhlen hineinversetzen und zwischen den Tropsteinen umher wandeln. (Foto: djd)
Bei einer Taschenlampenführung können sich die Besucher in die Entdecker der Rübeländer Höhlen hineinversetzen und zwischen den Tropsteinen umher wandeln. (Foto: djd)

Und bis heute ist ein Besuch der Rübeländer Tropfsteinhöhlen ein ganz besonderes Erlebnis. Bis zu 48 Meter hoch sind die prächtigen Hohlräume in der Hermannshöhle, deren Wände und Decken in bizarren Formen und Farben schillern. In einem unterirdischen See leben hier zudem Deutschlands einzige Grottenolme.

Die Hermannshöhle ist das Paradebeispiel für eine Flusshöhle. Das Flüsschen Bode, in dessen engem romantischem Tal Rübeland liegt, hat das Gestein hier in Jahrmillionen ausgehöhlt. Bei einer Führung durch die Höhle erfahren Interessierte, wie dieses Wunderwerk der Natur entstanden sei.

Nur ein paar Schritte von der Hermannshöhle entfernt lädt auch die Baumannshöhle zur Besichtigung ein: Dicht an dicht hängen die Stalagtiten herab, und wo sie auf die emporwachsenden Stalagmiten treffen, entstanden ganze Reihen von Kalksteinsäulen. Informationen gibt es unter www.harzer-hoehlen.de.

Wo Stalagmiten und Stalagtiten zusammenwachsen, entstehen ganze Säulenreihen. (Foto: djd)
Wo Stalagmiten und Stalagtiten zusammenwachsen, entstehen ganze Säulenreihen. (Foto: djd)

Vom märchenhaften Tropfsteinschmuck in der Baumannshöhle war schon Goethe so beeindruckt, das er sie mehrmals besuchte. Nach ihm wurde daher der größte Hohlraum Goethesaal genannt. Hier spielt an den Ufern des künstlichen Wolfgangsees jedes Jahr das Höhlentheater unterhaltsame Stücke für Kinder und Erwachsene.

Die Baumannshöhle wurde vor genau 150 Jahren von einem Arbeiter entdeckt. (Foto: Jürgen Meusel)
Die Baumannshöhle wurde vor genau 150 Jahren von einem Arbeiter entdeckt. (Foto: Jürgen Meusel)

Zu Goethes Zeiten war die Erkundung aber noch ein beschwerliches Abenteuer, wogegen heute die Wege geebnet, beleuchtet und gesichert sind. Wer sich aber wie ein echter Entdecker fühlen möchte, der kann bei einer Taschenlampenführung auf Forschungsreise gehen.

Höhlentheater in der Baumannshöhle

Das Märchen "Hänsel und Gretel" steht im Rübeländer Höhlentheater für Familien auf dem Programm. (Foto: Jürgen Meusel)
Das Märchen „Hänsel und Gretel“ steht im Rübeländer Höhlentheater für Familien auf dem Programm. (Foto: Jürgen Meusel)

Das Höhlentheater in der Rübeländer Baumannshöhle wird ganzjährig bespielt, es gibt Stücke für Erwachsene sowie für Kinder und Familien. Am 14. Mai feiert „Atlantis“ Premiere, frei nach einem berühmten Roman von Jules Verne. Zudem laufen die drei erfolgreichen Stücke „Das Kalte Herz“ nach dem beliebten Märchen von Wilhelm Hauff, „Hänsel und Gretel“ nach dem Märchen der Gebrüder Grimm und „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“, ebenfalls nach der Vorlage von Jules Verne. Weitere Informationen unter www.harzer-hoehlen.de. (djd).



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