
Wie cool ist das denn? Im Blickfeld nichts außer Sand und Meer. Sechs Stufen führen von der großzügig geschnittenen Veranda direkt hinab auf den Strand. Nur gut 120 Meter feinster Sand liegen zwischen dem schmucken Strandhaus und der Nordsee. Das einzige Geräusch, das zu vernehmen ist, ist das Brechen der Wellen am Strand.
Und am Himmel strahlen die Sterne um die Wette. Nichts stört die klare Sicht auf die Milchstraße, den großen Wagen und andere Himmelskörper. Auch weil die Lichter der 14.000-Seelen-Gemeinde Julianadorp nicht über den 800 Meter breiten und mächtig hohen Dünengürtel dringen. Eine perfekte Idylle im hohen Nordwesten Hollands, rund fünf Kilometer südlich von Den Helder. Und dies nicht nur für Sternengucker.
Famoses Potpourri aus Sand, blauem Himmel und Meer

Am Morgen dringen über die Dünen die ersten Sonnenstrahlen dezent durch das kleine Schlafzimmerfenster. Möwen kreischen, ein paar Kinder, die offenbar zu den frühen Vögeln gehören, laufen lachend über den Strand. Kurz die Vorhänge des schmucken Landal-Strandhauses zur Seite geschoben und schon begrüßt einen ein famoses Potpourri aus Sand, blauem Himmel und Meer.

Mit geöffneter Badezimmertür lässt sich selbst beim Zähneputzen dieses Panorama genießen. Das Bad ist zwar klein, aber überaus zweckmäßig ausgestattet. Toilette, Waschbecken, eine halbrunde Dusche und ein kleines Schränkchen. Das war es. Mehr braucht man auch nicht wirklich.
45 Quadratmeter in allerester Lage

Überhaupt überwiegen in dem 45 Quadratmeter großen Strandhaus die Zweckmäßigkeit und Funktionalität gegenüber dem Chic. Die Küchenzeile ist schlicht weiß mit schwarzer Arbeitsfläche. Zur Ausstattung gehören ein Kühlschrank, eine Mikrowelle sowie Induktionskochfelder mit Dunstabzugshaube. Einen Ofen sucht man aber in der komplett mit Kaffeemaschine, Wasserkocher, Geschirr, Töpfen und Besteck ausgestatteten Küche vergebens.

An die Küchenzeile schließt sich ein schwarzes Sofa an. Von der Ledercouch, die auch als zusätzlicher Schlafplatz für zwei Personen genutzt werden kann, bietet sich ein herrlicher Blick durch die bodentiefen Panoramascheiben und gläsernen Flügeltüren auf die Nordsee und den traumhaft breiten Strand. Ein Tisch, dessen Holzdeko-Optik an aufbereitete Schiffsplanken erinnert, bietet zusammen mit drei Stühlen und einer Sitzbank Platz für bis zu sechs Personen.
Platz für bis zu sechs Personen

Über dem Tisch ist ein Flachbildfernseher angebracht; daneben zieren sechs kleine Bilder mit historischen Strandimpressionen die in hellgrau gehaltenen Wände. Zudem verfügt das „Strandhuis“ über einen kostenfreien Wlan-Anschluss.

Unter dem spitzen Giebel, der über eine steile Hühnerleiter zu erreichen ist, finden sich zwei Schlafplätze, die besonders bei kleinen Gästen hoch in der Gunst stehen dürften. Aufrecht stehen, ist hier für Erwachsene bei einer Raumhöhe von maximal 1,50 Metern allerdings unmöglich. Und die Holztreppe mit ihren schmalen Stufen verlangt doch eine große Trittsicherheit. Zu viel des guten Weines oder ein Bierchen zu viel sollte man sich da besser nicht gegönnt haben.
Bollerwagen als Transporthilfe

Auf der Terrasse stehen drei bequeme Sessel sowie zwei Sonnenliegen bereit und auch ein Sonnenschirm fehlt nicht. Zwei kleine Beistelltischchen bieten sich als Getränkeablage an. Mehr braucht es eigentlich nicht, um mit einem kühlen Getränk in der Hand den Sonnenuntergang über der Nordsee zu genießen.

Der Fußweg vom Parkplatz über die hoch aufragenden Dünen nimmt gut zehn bis 15 Minuten in Anspruch. Doch mit jedem Schritt rückt das Strandparadies näher. Damit niemand unter der Last des eigenen Gepäcks zusammenbricht oder gleich mehrfach hin und her gehen muss, bietet Landal gegen eine kleine Leihgebühr einen handlichen Bollerwagen an. Alternativ wird das Gepäck dreimal am Tag zu festen Zeiten mit einem Geländewagen transportiert.
Geschickte, schräge Anordnung

Wer die Düne hinunter kommt und den Strand betritt, ist sicher zunächst einmal verwundert, wie lang die Reihe an Strandhäuser in Julianadorp doch ist. Insgesamt 90 baugleiche Strandhäuser schmiegen sich hier an den Rand der Dünen. Dadurch, dass die gut ausgestatteten Raumwunder schräg zum Strand platziert sind, nimmt man die anderen Strandhäuser eigentlich überhaupt nicht mehr wahr, sobald man die eigene Bleibe gefunden hat. Aus dem Haus heraus fallen allenfalls die Hütten links und rechts in den Blick, die aber genügend Abstand haben, um die Privatsphäre zu wahren.

Eigentlich fehlen nur noch die Palmen – und konstant warme Temperaturen – und schon wähnt man sich auf den Malediven oder in der Karibik, statt im hohen Nordwesten der Niederlande. Aber gerade das macht den Reiz ein stückweit aus. Immer nur Sonne will ja auch keiner. Es ist auch mal schön, mit einem warmen Tee in der Hand, von der Veranda den Sonnenuntergang zu genießen. Schöner ist das auch auf einem Malediven-Atoll oder an einem Karibikstrand nicht. Nur da gibt es garantiert mehr Mücken und leinen Vla.
Wissenswertes zu den Landal Strandhäusern in Julianadorp

Informationen: Landal Strandhuisjes Julianadorp, Strandslag 6, 1787 PP Julianadorp aan Zee, Niederlande, Tel. 0031- (0)223-200007, www.landal.de/parks/strandhuisjes-julianadorp
Preise: Die Strandhäuser, die bis zu sechs Personen Platz bieten, können wochenweise ab 849 Euro gebucht werden. Alternativ gibt es auch Wochenendangebot von freitags bis montags ab 498 Euro oder Varianten von montags bis freitags.

Lage: Julianadorp befindet sich rund fünf Kilometer südlich von Den Helder und 80 Kilometer nördlich von Amsterdam im äußersten Nordwesten von Holland.
Anreise: Zu erreichen ist Julianadorp ab Alkmaar über die N9 Richtung Den Helder.
Essgenuss mit Strandblick

Essen und Trinken: Paal 6, Zanddijk 200, Julianadorp aan Zee, Telefon 0031-(0)223-644099, www.paal6.nl. Gehobenere Küche direkt am Strand.
Strandpaviiljoen Zee van Tijd, Zanddijk 30, Julianadorp aan Zee , Telefon 0031-(0)223-641474, www.zeevantijd.com. Ebenfalls direkt am Strand. Typisch niederländische Gerichte.
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Karsten-Thilo Raab
berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführern sowie Bildbänden gemacht.