So geht individuelle Reiseplanung heute – Interview mit trip.me-Gründer André Kiwitz

Kiwitz
Gründer André Kiwitz und sein Team schnürt für Kunden von trip.me an den individuellen Interessen angepasste Reisepakete. (Foto: trip.me)

Mortimer Reisemagazin: Worin unterscheidet sich eine Buchung bei trip.me von einer Buchung bei einem Reisebüro oder Reiseveranstalter?

André Kiwitz: Wir ermöglichen unseren Kunden ohne Zwischenhändler direkt beim Anbieter vor Ort einzukaufen. Dadurch spart der Kunde Zeit und Geld und kann zudem direkt mit Experten vor Ort sprechen.

Mortimer Reisemagazin: Wie stellen Sie sicher, dass die Anbieter vor Ort wirkliche Kenner der jeweiligen Destination sind?

logo-high-resAndré Kiwitz: Unabhängig, ob diese die Destinationsexperten persönlich kennen oder nicht, müssen sich alle einer Qualitätsüberprüfung stellen. Das können Sie sich vorstellen wie bei einer beruflichen Bewerbung. Zum einen überprüfen wir die harten Fakten: wie lange im Business, Erfahrungen im Individualreisemarkt, Reiseveranstalterreferenzen oder auch die Unternehmensgröße. Das ist vergleichbar mit dem Lebenslauf einer Bewerbung. Zum anderen führen wir ein ausführliches Gespräch ähnlich einem Bewerbungsgespräch. Dabei stellen wir unterschiedlichste Fragen, die uns erfolgreich ermöglichen die Qualität, Arbeitsform und Reisephilosophie des lokalen Anbieters kennen zu lernen. Wichtig ist aber immer, dass die Anbieter auch Deutsch sprechen können.

Mortimer Reisemagazin: Was unterscheidet die Destinationsexperten von trip.me von Reisebüromitarbeitern?

André Kiwitz: Sie leben vor Ort, sind im Normalfall nur auf ein einziges Land – nämlich ihr Heimatland – spezialisiert und können entsprechend kompetent Individualreisen organisieren. Natürlich kennen Sie auch den einen oder anderen Geheimtipp, den der Reisebüromitarbeiter in Deutschland gar nicht kennen kann.

Mortimer Reisemagazin: Wie sieht die Buchung einer individuellen Reise mit trip.me konkret aus? Wie findet ein Kunde maßgeschneiderte Angebote?

Kolumbien ist eines der Ziele, die trip.me im Angebot hat.
Kolumbien ist eines der Ziele, die trip.me im Angebot hat. (Foto: trip.me)

André Kiwitz: Auf unserer Plattform bieten wir zahlreiche Reiseideen an. Diese dienen dazu auf den Geschmack zu kommen und sich inspirieren zu lassen. Diese lassen sich über unser Anfrageformular in einfachen Schritten anpassen oder auch eine komplett nach eigenen Vorstellungen angedachte Reise anfragen. Auch bitten wir unsere Kunden anzugeben, wie viel er gerne für seine Reise bezahlen will, um ein passendes Angebot ausarbeiten zu können. Innerhalb von zwei Werktagen bekommt der Kunde sein indivdiduelles Reiseangebot vom Destinationsexperten, völlig kostenlos. Der Kunde kann dann dieses annehmen oder weitere Anpassungen vornehmen.

Mortimer Reisemagazin: Individualreisende suchen gerne nach Reisezielen abseits der üblichen Touristenpfade. Gibt es solche Ziele und vermeintliche Geheimtipps überhaupt noch?

André Kiwitz: Ja, die gibt es noch. Selbst in touristischen Destinationen wie beispielsweise Peru konzentriert sich ein Großteil des Tourismus auf eine Region (im Fall von Peru auf Südperu), der größte Teil Nordperus ist nur wenig besucht und entsprechend authentisch.

Mortimer Reisemagazin: Wie sollte Ihrer Ansicht nach eine individuelle Reise gemacht sein? Aus welchen Bestandteilen sollte sie bestehen und worauf sollten Individualreisende bei der Planung unbedingt achten?

Auch Jordanien - hier das Schatzhaus in Petra - gehört zum Portfolio von trip.me. (Foto: Karsten-Thilo Raab)
Auch Jordanien – hier das Schatzhaus in Petra – gehört zum Portfolio von trip.me. (Foto: Karsten-Thilo Raab)

André Kiwitz: Das lässt sich nicht verallgemeinern, das Schöne einer Individualreise ist aber seine Einzigartigkeit.

Mortimer Reisemagazin: Grundsätzlich könnten Individualreisende die Partner vor Ort doch auch direkt anfragen oder buchen. Warum also sollte jemand die Dienste von trip.me in Anspruch nehmen?

André Kiwitz: Dafür gibt es mehrere Gründe. Es gibt eine Vielzahl von lokalen Anbietern. Es ist für Kunden allerdings sehr schwer herauszufinden, welche sehr gute Arbeit machen und welche durchschnittliche Leistungen erbringen. Auf trip.me haben sie die Sicherheit, die besten Destinationsexperten des Landes zu finden. Wir ermöglichen dem Kunden auch das Geld auf ein deutsches Bankkonto zu überweisen, so dass ihm keine zusätzlichen Überweisungskosten entstehen. Über trip.me bieten wir also maximale Sicherheit für den Kunden.

Mortimer Reisemagazin: Hilft trip.me bei der Planung von individuellen Reisen weltweit oder ist das Angebot auf bestimmte Länder beschränkt?

André Kiwitz: Der Aufbau der Destinationsexperten in den Ländern ist eine langwierige Arbeit, denn trip.me kann nur Erfolg haben, wenn wir es schaffen, eine Top Qualität anzubieten. Dazu zu einem Preis der bei einer Buchung über den traditionellen Weg über Zwischenhändler nicht möglich wäre. Daher investieren wir viel Zeit in die Auswahl unserer Destinationsexperten. Zurzeit haben wir etwa 40 Destinationsexperten in 25 Ländern. Jede Woche kommen weitere hinzu. Unser Ziel ist es, für alle Länder dieser Welt Destinationsexperten zu haben.

Mortimer Reisemagazin: Können Sie ein konkretes Beispiel für eine individuelle Reise und die zu erwartenden Kosten geben?

André Kiwitz: Die Reisen sind vielfältig. Wir haben preiswerte Reisen wie diese Mietwagenrundreise durch Jordanien mit den Toten Meer, eine Woche für 361 EUR , eine zehntägige Luxusreise durch Portugal für 1.023 EUR oder eine 18-tägige Aktivreise durch Kolumbien für 1.517 EUR .

Mortimer Reisemagazin: Wenn von Ort doch einmal etwas schief geht, wo bekommt der Reisende dann Hilfe?

André Kiwitz: Alle unsere Partner vor Ort verfügen über eine 24-Stunden- Hotline, die vor Ort kurzfristig Probleme lösen können. Die Hotline ist eine der Auswahlkriterien.

Das trip.me-Team steht Individualreisenden mit Rat und Tat kompetent zur Seite.
Das trip.me-Team steht Individualreisenden mit Rat und Tat kompetent zur Seite. (Foto: trip.me)

Karsten-Thilo Raab

berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführern sowie Bildbänden gemacht.