Die historische Bischofsstadt Halberstadt in Sachsen-Anhalt wirkt auf den ersten Blick wie eine beschauliche Kleinstadt, doch das sogenannte Tor zum Harz wartet mit ungeahnten Superlativen auf. Diese sieben Sehenswürdigkeiten sollten Besucher auf keinen Fall versäumen:
Der Halberstädter Domschatz ist einer der umfangreichsten Kirchenschätze überhaupt. Er umfasst 650 Kostbarkeiten aus dem Mittelalter, darunter die ältesten Bildteppiche Europas und viele wertvolle Gewänder, glanzvolle Goldschmiedearbeiten, Elfenbeinschnitzereien, Kunstwerke aus Bergkristall und Gemälde. Im prachtvollen Kirchenschiff des gotischen Doms sind zudem mittelalterliche Glasmalereien und eine monumentale Triumphkreuzgruppe aus dem 13. Jahrhundert zu bewundern.
Das weltweit älteste Riesenweinfass ist im Jagdschloss im Landschaftspark Spiegelsberge zu sehen: Es wurde 1594 gebaut, als die Kurfürsten von Sachsen und der Pfalz miteinander um den Besitz des größten Weinfasses wetteiferten. Das Repräsentationsobjekt fasst 144.000 Liter und steht im Guinness-Buch der Rekorde.
Das langsamste Musikstück der Welt läuft im Burchardikloster: Es ist ein Orgel-Kunst-Projekt über 639 Jahre des 1992 verstorbenen amerikanischen Künstlers John Cage. Gespielt wird das Werk auf einer kleinen Orgel, die während der Aufführung wächst.
Wie kam das Würstchen in die Dose? Diese Erfindung stammt aus Halberstadt. Die ersten Halberstädter Würstchen produzierte der Firmengründer Friedrich Heine 1883. Vor über 100 Jahren gelang ihm weltweit erstmals deren Konservierung – Voraussetzung für den Export und für die Lagerfähigkeit über Wochen und Monate.
In Ströbeck bei Halberstadt ist das Schachspiel ein Unterrichtsfach in der Schule, und ein Lebendschachensemble führt das Strategiespiel szenisch auf: Das Dorf pflegt die besondere Tradition, seitdem im Jahre 1011 ein vornehmer Kriegsgefangener im Ströbecker Wartturm das Schachspiel seinen Wärtern beibrachte.
Die einmaligen Höhlenwohnungen in Langenstein bei Halberstadt wurden von jungen Landarbeiterfamilien in den weichen Sandstein hinein geschlagen und wirken überraschend wohnlich. Die letzten Bewohner zogen erst 1917 aus, ihre vollständig eingerichteten Stuben sind heute zu besichtigen.
Das neue Stadtzentrum von Halberstadt wurde in der Rekordzeit von nur 17 Monaten errichtet. Es steht auf den Grundrissen des alten Stadtkerns, der bis auf wenige Fachwerkgassen im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Vor dem Rathaus mit seiner lebhaften Ladenpassage steht der Roland als Wahrzeichen für die bürgerliche Freiheit des Handels. Es ist die älteste freistehende original erhaltene Sandsteinfigur dieser Art.
Halberstädter Museen laden ein
Neben dem berühmten Dom mit der Domschatzkammer hat Halberstadt eine reiche Museumslandschaft, am besten zu erkunden mit dem Museumskombiticket. Dazu gehört das Berend Lehmann Museum, das sich der Erinnerung an die bedeutende frühere jüdische Gemeinde Halberstadts widmet. Das Schraube Museum ist eine komplett erhaltene, gutbürgerliche Einrichtung der Gründerzeit. Die „Wohnkultur um 1900“ wird durch den Nachlass der Fabrikantenfamilie Schraube erlebbar. Derweil widmet sich dasSStädtisches Museum der Stadt- und Landesgeschichte und zeigt ein Stadtmodell von 1785, Großdiorama mit 3.000 Zinnfiguren und historische Apotheke. Im Museum Heineanum ist unter anderem die größte private Vogelkundesammlung Deutschlands zu bestaunen, während sich das Gleimhaus alsMuseum zur Literatur der Aufklärung versteht. Weitere Informationen unter www.halberstadt-tourismus.de. (djd)
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Mortimer
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