
Die Erfolgsgeschichte des Rothaarsteig kann sich sehen lassen. Denn was vor 20 Jahren als erster Premiumwanderweg in Deutschland begann, ist heute viel mehr: Eine 154 Kilometer lange
Wanderstrecke durch 26 Kommunen, sechs Landkreise und drei Bundesländer, die zu den Top Trails of Germany gehört. Die jährliche Besucherzahl von 1,7 Millionen Wanderern spricht für sich, und auch wenn es in Zeiten der Pandemie schwierig ist – 20 Jahre Wandererfolg sollen gewürdigt und gefeiert werden. Der Rothaarsteigverein ist stolz, dass es ihm gelungen ist, das Wandern langfristig zu modernisieren.
Der 6. Mai 2001 war ein ganz besonderer Tag: An der Ginsburg bei Hilchenbach wurde nicht nur der erste Premiumwanderweg Deutschlands eröffnet, sondern zudem eine Marke erschaffen, die zu einer Innovation auf dem Wandermarkt führte. Galt Wandern zuvor eher als eine verstaubte Freizeitbeschäftigung, geschah durch die Eröffnung des Rothaarsteig etwas Faszinierendes.
„Der Rothaarsteig machte das Wandern plötzlich stylisch und modern. Die knallroten Wegezeichen mitten in den Wäldern waren eine richtige Revolution“, beschreibt Thomas Weber, Vorsitzender und einer der Gründer des Rothaarsteigvereins, die Anfänge des Fernwanderwegs. Aus ganz Europa schaute man damals auf die ungewöhnliche Beschilderung. Nie zuvor war jemand auf die Idee gekommen, Wanderwege so zu markieren und damit diesen besonderen Wiedererkennungswert zu schaffen. Das Deutsche Wanderinstitut zeichnete den Wanderweg als
ersten „Premiumwanderweg Deutschlands“ aus.
Waldbänke, Waldsofas und Vesperinseln

Auch die ausgefallene, extra für den „Weg der Sinne“ kreierte Möblierung unterstreicht von Beginn an die Einzigartigkeit. So ist das vom Rothaarsteig stammende Waldsofa – die geschwungene Liege in Form des Logos – europaweit verbreitet. Auf der kompletten Strecke gibt es mittlerweile 300 Waldbänke, Waldsofas, Waldliegen, Vesperinseln, Waldschaukeln und Hängematten.
„Die Erfolgsmarke Rothaarsteig sorgte durchweg für großes Interesse, so dass es in anderen Regionen schnell Nachahmer gegeben hat, die das Potenzial für den eigenen Wandermarkt erkannt haben. Vier Jahre nach der Eröffnung des Rothaarsteig wurde zum Beispiel der Rheinsteig eröffnet“, erläutert Harald Knoche, Geschäftsstellenleiter des Rothaarsteigvereins.
Der Rothaarsteig entwickelt sich stetig weiter, die Menschen nutzen die Wanderstrecken, um tief in die Natur einzutauchen und die weltvollsten Momente – ihre Freizeit – so zu verbringen, dass sie sich frei und dennoch gut behütet fühlen. 11.300 Wegezeichen am Weg selber, den Spuren und den Zugangswegen, 1200 Pfosten mit 800 Wegweisern, fünf Landschaftsrahmen, vier Aussichtsplattformen, 15 Stege, zehn Brücken und eine Hängebrücke sorgen dafür, dass Wanderer die Landschaft und die Natur unbeschwert genießen können.
Auch die gute Infrastruktur lockt die Gäste an

Ein im Jahr 2017 erstelltes Gutachten sagt aus, dass rund 30 Prozent der Gäste den Seig auch wegen der guten Infrastruktur als Wanderziel wählen.
„Die Erhaltung der Infrastruktur ist eine Mammutaufgabe für den Rothaarsteig und gleichzeitig eine wichtige Investition in die Marke“ hebt Monika Dombrowsky, Vorsitzende des Rothaarsteig Infrastruktur e.V., den großen Aufwand hervor, der betrieben wird, um den Rothaarsteig als Aushängeschild der Region zu erhalten. Mit Beginn der Pandemie ist der Fernwanderweg noch mehr in den Fokus der Menschen gerückt, die in der Natur aktive Erholung erleben oder in der natürlichen Stille Kraft tanken möchten.
„Die Zugriffe auf unsere Webseite haben sich im letzten Jahr um 67 Prozent erhöht“, erläutert Katharina Schwake-Drucks, beim Rothaarsteigverein zuständig für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit. Dort können sich Wanderfreunde auch über die 13 Rundwanderwege, die Rothaarsteig-Spuren, informieren. Diese sind ein guter Tipp für alle, die das Wandern erstmalig
ausprobieren möchten. Weitere Informationen unter www.rothaarsteig.de.
Buch- und Geschenktipp für Outdoor- und Abenteuerfans: How to shit in the woods
Shit happens – im echten Leben und auch in freier Wildbahn daher die Frage How to shit in the woods? Und früher oder später wird jeder Outdoorer erkennen, dass es weit komplizierter sein kann als vermutet, sein kleines oder großes Geschäft an der frischen Luft zu erledigen. Dieser Ratgeber nähert sich dem Thema mit viel Humor und ohne Berührungsängste. Kurze Ausflüge zur Toilettenkultur in verschiedenen Ländern leiten unterhaltsam zum eigentlichen Thema des Buches über: praxistauglichen Tipps zur Verrichtung des Geschäfts in freier Wildbahn. Erhöht wird der Nutzwert des handlichen und trotz allen Humors ernst gemeinten Ratgebers durch zahlreiche Produkttipps für praktische Hilfsmittel – vom Klappspaten bis zur faltbaren Papptoilette. Auch der perfekte Geschenktipp …
Pressestimmen
„Das handliche Buch hält neben allerlei Historischem und Kuriosem vor allem Unmengen an Tipps rund ums Defäkieren und Urinieren außerhalb des geschützten Rahmens der heimischen Toilette bereit – eine echte Leseempfehlung für alle, die tiefer ins Thema einsteigen wollen“, urteilte die Saarbrücker Zeitung„Der ultimative Klo-Ratgeber für Natur-Liebhaber“, befand die Hamburger Morgenpost. „How to shit in the woods (…) erklärt auf 96 Seiten viel Einleuchtendes zur Theorie des Sich-Erleichterns“, schrieb Die ZEIT; „eine gleichermaßen nützliche wie vergnügliche Lektüre“ lautete das Fazit der Wanderlust und „allerhand Tipps für das dringende Bedürfnis in der Wildnis“, wertete die Bild-Zeitung.
Karsten-Thilo Raab berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen gemacht als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführer sowie Bildbänden.
Erhältlich ist How to shit in the woods (ISBN: 978-3-86686-824-3, 7. Auflage) von Karsten-Thilo Raab und Ulrike Peters für 9,90 Euro im Buchhandel oder online bei allen gängigen Versandbuchhändlern wie www.conrad-stein-verlag.de

Karsten-Thilo Raab
berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführern sowie Bildbänden gemacht.