Per Rad von den Pyrenäen ans Mittelmeer

Pyrenäen
Von den Pyrenäen bis ans Mittelmeer finden alle Radfahrertypen in Katalonien perfekte Strecken. – Foto Daniel Julián

Neben Kataloniens angesagten Metropolen, wie Barcelona oder Girona, lockt die Region im Nordosten Spaniens vor allem mit versteckten Sandbuchten, schroffen Felsformationen, grünen Pinienwäldern, kleinen Fischerdörfern sowie türkisblauem Meer. In Kataloniens Hinterland, mit seinen mittelalterlichen Dörfern, sind die grünen Ausläufer der Pyrenäen ein lohnendes Ziel. Die Vulkanregion La Garrotxa sowie die wasserreiche Region Ripollès sind zumeist weniger bekannt, dafür jedoch umso reizvoller. Die abwechslungsreiche Landschaft, das angenehme Mittelmeerklima, ein gut ausgebautes Straßen- und Wegenetz sowie ein fahrradfreundliches Dienstleistungsangebot liefern beste Bedingungen, um Kataloniens Vielfalt von den Pyrenäen bis ans Mittelmeer in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen mit dem E-Bike, Trekking-Fahrrad, Mountainbike oder Rennrad zu erkunden.

Radabenteuer auf stillgelegten Bahntrassen

Die sogenannten „Vies Verdes“ bezeichnen ein Streckennetz aus „Grünen Wegen“, das auf stillgelegten Bahndämmen und -strecken die nicht motorisierte nachhaltige Mobilität von Radfahrern und Wanderern fördern sollen. Wo sich einst Dampfloks ihren Weg durch malerische Landschaften zwischen der Mine von Ojos Negros und den Stahlschmelzen am Mittelmeer suchten, verlaufen heute mehr als 100 ehemalige Bahntrassen. Vorbei an Weinfeldern, Olivenhainen, Obstplantagen, Wäldern, Brücken und Viadukten geht es auf ehemaligen Eisenbahnstrecken mit dem Fahrrad abwärts in Richtung Meer. Wanderer und Radfahrer können Kataloniens Grüne Wege anhand eines Eichblatt-Symbols und stilisierten Eisenbahnbohlen erkennen. Für Erholung sorgen zahlreiche Herbergen und Hotels entlang des Weges, die zum Teil in alten Bahnhöfen errichtet wurden.

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Auf gut ausgebauten Wegen und umgebauten Bahntrassen verlaufen die schönsten Radwege in Katalonien. – Foto Mariano Cebolla

Aufgrund ihrer mäßigen Steigungen bieten sich die Vies Verdes für geübte und ungeübte Radfahrer an. Ganz im Süden von Katalonien, in der Provinz Tarragona, befindet sich unter dem Namen „Vía Verda del Baix Ebre“ die Teilstrecke der „Vía Verda Val de Zafán“, die von der historischen Stadt Tortosa bis zur Region Benifallet reicht. Die Strecke führt vorbei an den westlichen Hängen des Bergmassivs Els Ports und begleitet den Fluss Canaletes bis hin zum Ebro. Mit den Naturparks Ebrodelta und Els Ports durchqueren Radfahrer dabei zwei Regionen, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Während das Ebrodelta geprägt ist von weiten Dünen und Reisfeldern, erstrecken sich in Els Ports bizarre Felsformationen, die bereits den jungen Picasso inspirierten. Beleuchtete Tunnel, alte Viadukte bis hin zu stillgelegten Bahnhöfen mit nostalgischem Charme erwarten die Radwanderer entlang der Route.

Bike-Hotspot an der Costa Daurada

Die Costa Daurada ist bekannt für ihre langen, feinsandigen Strände, ein freundlich-mediterranes Klima, einzigarte Kulturdenkmäler, historische Städte wie Tarragona oder Gaudís Geburtsstadt Reus, atmosphärische Urlaubsorte sowie kulinarischen Genuss. Insbesondere unter Rennradfahrern hat sich die Costa Daurada jedoch auch aus anderen Gründen einen Namen gemacht: Der Küstenstreifen im Nordosten Spaniens liefert ein weit verzweigtes 2000 Kilometer langes Netz an Rennradstrecken, die über wenig befahrene Landstraßen führen und die touristisch attraktiven Küstenorte mit den Gebirgszügen im Landesinneren verbinden.

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Auch sportlich ambitionierte Radfahrer kommen voll auf ihre Kosten. – Foto Alejandra Ribas Casajus

Ausgangspunkt vieler Routen ist dabei der Küstenort Cambrils, der mit einer langen Tradition als Fischerdorf im Herzen der Costa Daurada liegt und heute als einer der Gastronomie- und Bike-Hotspots Kataloniens gilt. Umgeben von den Gebirgen Serra de Llaberia, de Argentera und de la Mussara befindet sich das kleine Städtchen in einer Naturlandschaft mit vielseitiger Fauna und Flora. Die Nähe zum Wasser zieht darüber hinaus auch zahlreiche Wassersport-Enthusiasten an und rundet das Angebot für Aktivurlauber ab.

Costa Brava auf den Spuren der Radprofis

Seit einigen Jahrzehnten ist die Costa Brava insbesondere bei Radprofiteams aus aller Welt als Sitz für Trainingslager beliebt. Kurz vor der französischen Grenze, zwischen den Ausläufern der Pyrenäen und der wilden Küste des Mittelmeers, bieten gut ausgebaute Straßen, Fahrradwege und zahlreiche Trails vielfältige Möglichkeiten Radsport zu betreiben und gleichzeitig die Natur zu genießen. Das milde Klima, die ruhigen Nebenstraßen und die hervorragende Gastronomie machen das Gebiet zu einer bevorzugten Destination für Radfahrer aller Leistungsklassen. Insbesondere die im Nordosten Kataloniens gelegene Stadt Girona bietet dabei neben den umfangreichen Radsportmöglichkeiten auch eine historische, landschaftliche und kulinarische Vielfalt.

Nicht nur bei Radsportprofis wird die Costa Brava schon lange als ideales Trainingsgelände für technisch anspruchsvolle Strecken geschätzt. Die sanften Hügel und steilen Pässe ebenso wie der Blick auf das Meer und die Brandung fasziniert Hobbyradler wie Profis immer wieder aufs Neue. Neben gemütlichen Fahrradwegen für die ganze Familie finden Aktivurlauber temporeiche Abfahrten auf kurvigen Küstenstraßen genauso wie anspruchsvolle Routen durch Kataloniens Naturparks.

Mit dem Rad durch die katalanischen Pyrenäen

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Von Sant Sadurní d’Anoia aus führt eine schöne Radtour durch die Weinberge. – Foto Maria Rosa Ferré

In den katalanischen Pyrenäen finden passionierte Radfahrer Routen ganz unterschiedlicher Schwierigkeitsstufen vor: sowohl Familien als auch sportlich ambitionierte Radler kommen hier auf ihre Kosten. Alleine oder begleitet von einem Guide finden Aktivurlauber kleine Dörfer, romanische Kirchen und die rustikale Küche der Berge vor. Eine mögliche Strecke startet in der weiten Hochebene im Val d’Aran, einem der größten Wintersportgebiete Spaniens, und ebnet sich den Weg auf einer steinigen aber leicht zu befahrenen Piste von Pla de Beret in über 1800 Meter Höhe bis Esterri d’Àneu bergab.

Im Val d’Àssua führt eine Radroute durch offenes Gelände vorbei an grünen Wiesen, auf denen Kühe, Pferde und Schafe grasen und eröffnet den Radreisenden schließlich einen Blick über Täler und Berge. Hoch in den Bergen sind nur wenige Wanderer und Radfahrer unterwegs, denn der Weg bis auf die höchsten Weiden ist steil und anstrengend. Auf dem Weg bergab können erfahrene Mountainbiker Geschwindigkeiten bis zu 60 Kilometer pro Stunde erreichen. Weitere Informationen unter www.katalonien-tourismus.de.