Oman: Dem Weihrauch auf der Spur

Die Grabstätten von Bat bestehen aus mehr als 150 Gräbern, Türmen und Grabsteinen. Einige von ihnen haben die Form von Bienenkörben. (Foto: Sultanate of Oman)
Die Grabstätten von Bat bestehen aus mehr als 150 Gräbern, Türmen und Grabsteinen. Einige von ihnen haben die Form von Bienenkörben. (Foto: Sultanate of Oman)

Schon die alten Römer waren auf ihren Handelsreisen in die arabische Welt fasziniert von der Schönheit Omans. Mit seinen hohen Bergketten, weitläufigen Wüsten und gastfreundlichen Bewohnern wirkt das Sultanat auch heute noch wie ein Land aus einem Märchen. Neben traditionellen Speisen und Ausflügen auf Kamelrücken bietet Oman eine mehr als 5.000 Jahre alte, vielseitige Geschichte, die sich in Bauwerken und Naturreservaten widerspiegelt. Die UNESCO hat einige dieser Sehenswürdigkeiten zum Weltkulturerbe erklärt.

Die Festung Nakhal in der nördlichen Region Al Batinah besticht durch ihre ungewöhnliche Bauart. Statt einem festen Aufbau zu folgen, wurde das Fort dem Felsen, auf dem es steht, flexibel angepasst. (Foto: Sultanate of Oman)
Die Festung Nakhal in der nördlichen Region Al Batinah besticht durch ihre ungewöhnliche Bauart. Statt einem festen Aufbau zu folgen, wurde das Fort dem Felsen, auf dem es steht, flexibel angepasst. (Foto: Sultanate of Oman)

Die Region Dhofar im Süden Omans ist dank dem Khareef, einem Ausläufer des Monsuns, mit üppiger Vegetation gesegnet. Seit Jahrhunderten wachsen hier Weihrauchbäume, die zu den ältesten ihrer Art zählen und der antiken Weihrauchstraße ihren Namen verliehen. Der alte Handelsweg führte einst Karawanen – beladen mit dem getrockneten Harz der Bäume – über den angrenzenden Jemen bis zum Mittelmeer.

Heute ist die Straße Orientierungshilfe für Kulturliebhaber. Denn nicht nur die altehrwürdigen Bäume unterliegen dem Denkmalschutz, auch die Umschlagplätze für das kostbare Weihrauchharz stehen auf der Weltkulturerbe-Liste der UNESCO. Als kulturelle Schätze gelten die Hafenanlagen von Al Baleed und Samhuram sowie die Stätten Khor Rori und Ubar bei Shisr.

Im Nordosten des Sultanats befinden sich die Grabstätten von Bat. Die heutigen Bienenkorbgräber aus groben, lose gestapelten Felsplatten sind mehrere 1.000 Jahre alt und erinnern an die einst acht Meter hohen Grabtürme. Diese fielen über die Jahrhunderte ein und schufen so die Form der heutigen Ruinen.

Das Fort Nizwa bietet einen guten Aussichtspunkt auf die umliegenden Palmenplantagen. Die große Lehmfestung schmückt die einstige Hauptstadt Nizwa im Norden des Sultanats Oman. (Foto: Sultanate of Oman)
Das Fort Nizwa bietet einen guten Aussichtspunkt auf die umliegenden Palmenplantagen. Die große Lehmfestung schmückt die einstige Hauptstadt Nizwa im Norden des Sultanats Oman. (Foto: Sultanate of Oman)

Die nahe gelegene Festung Hisn Tamah von Bahla wird unter Aufsicht der Unesco bereits seit 20 Jahren vorsichtig wiederhergestellt. Die größte Lehmburg des Sultanats ist von einer zwölf Kilometer langen Mauer umschlossen, die die Oase einst vor Angreifern schützen sollte. Heute ist Hisn Tamah ein beliebtes Ausflugsziel.

Wo oft Dürre herrscht, muss mit Wasser vorsichtig gewirtschaftet werden. Aufgrund der sporadischen Regenfälle entwickelte Oman daher ein ausgeklügeltes System von Kanälen, um nicht nur in Oasen, sondern auch auf Feldern und Tierweiden für Bewässerung zu sorgen.

Die mehr als 4.000 Jahre alten Viadukte heißen Aflaj, was übersetzt „gerecht verteilen“ bedeutet. Die Systeme von Nizwa, Izki und vier weiteren Städten wurden zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt. Noch heute wird etwa ein Drittel der Kanäle aktiv genutzt. Weitere Informationen unter www.omantourism.de. (djd/pt).