Okinawa – Genuss für ein langes Leben

Okinawa
Die traditionelle Küche in Okinawa soll entscheidend dazu beitragen, dass es in diesem Teil Japans extrem viele Hochbetagte gibt. – Foto: Hoshino Resorts

Die Küche im japanischen Okinawa ist für ihren Beitrag zur Langlebigkeit bekannt, da die Präfektur eine der höchsten Anzahlen von Hundertjährigen in der Welt aufweist. Dies wird häufig auf die traditionelle Ernährung der Region zurückgeführt, die sich durch eine Vielzahl von nährstoffreichen Lebensmitteln wie Gemüse, Meeresfrüchte, Tofu und Süßkartoffeln auszeichnet. Besonders wichtig sind frische und lokal bezogene Zutaten, zusammen mit einer aufmerksamen Ernährung. Die Küche in Okinawa ist dank des Potenzials zur Förderung von Langlebigkeit und allgemeinem Wohlbefinden weltweit bekannt geworden.

Geheimnis der Langlebigkeit

Die traditionelle „Ryukyu-Küche“ in Okinawa wird seit der Zeit des Ryukyu-Königreichs weitergegeben. Das Geheimnis der Langlebigkeit wurde über Generationen hinweg in Form eines Buches namens „Gozen Honso“ bewahrt, das als Leitfaden für das Konzept des „Kusuimun“ gilt. Es konzentriert sich auf die Gesundheitsvorsorge und die Verbesserung von Symptomen durch eine ebenso ausgewogene sowie schmackhafte Ernährung und ist seit Generationen Teil der okinawanischen Kultur. Yakuzen Ryukana hat sich zum Ziel gesetzt, die Kultur der Gesundheit und Langlebigkeit durch die Einbeziehung von Ryukyu-Zutaten und Gozen Honso zurückzuholen und eine neue Form der medizinischen Ernährung zu entwickeln. Mit der Philosophie der „gemeinsamen Herkunft von Medizin und Gastronomie“ wollen sie die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen fördern. Ihr Ziel ist es, möglichst viele Menschen mit der einzigartigen Ryukyu-Heilnahrung bekannt zu machen und eine Zukunft zu schaffen, in der das persönliche Gesundheitsbewusstsein im Fokus steht.

Makishi Public Market

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Der Makishi Public Market gehört zu den beliebtesten der Präfektur. – Foto: Okinawa Convention&Visitors Bureau

Der Makishi Public Market entstand 1950 als Schwarzmarkt der Nachkriegszeit in der Nähe der Bushaltestelle Kainan. Mit der Eröffnung des zweiten Markts im Jahr 1969 wurde er zum Ersten Makishi Public Market umbenannt. Nach den Renovierungsarbeiten wurde der Markt zu einem beliebten kulinarischen Zentrum der Region. Die Einführung der Heiwa-dori-Arkaden im Jahr 1982 machte die Umgebung zu einem beliebten Ziel für Touristen und Ausländer. Später führte der Markt ein einzigartiges, von asiatischen Restaurants inspiriertes Gastronomiekonzept ein, das den Kunden ermöglichte, im ersten Stock Zutaten zu kaufen und diese im Restaurant im zweiten Stock zu kochen und zu genießen. Im März 2023 wurde ein neuer Makishi Public Market eingeweiht, der als wichtiger Knotenpunkt für Handel und kulturellen Austausch in Machigwa dient.

Herz des Farm-to-Table Food

Urumarché ist auch als das Herz der Farm-to-Table-Küche bekannt. Dieser Markt in Okinawa ist nicht nur für Reisende empfehlenswert, sondern auch bei den Einheimischen sehr beliebt. Der Markt befindet sich in Uruma City und ist ein Zentrum für lokale Lebensmittel, gefüllt mit Produkten aus allen Ecken Okinawas. Urumarché wurde 2018 eröffnet und hat sich von Anfang an zu einem Ort entwickelt, an dem sich Händler und Kunden zum Thema Essen austauschen können. Hier können die Käufer wertvolle Informationen über die Produkte, die sie kaufen, direkt von der Quelle erhalten. Es gibt frisches Gemüse, Fisch und Fleisch, aber auch fertige Bento-Boxen und eine Feinkosttheke. Urumarché ist auch der perfekte Ort, um Trockenwaren, Süßwaren und Gewürze zu kaufen. Shimamugi Kanasan, eine lokal hergestellte Weizenmehlmarke, wird von lokalen Bäckern und Köchen geschätzt, die die lockere Textur und die erstklassige Qualität des Mehls loben. Das mit Shimamugi Kanasan hergestellte Brot wird in der Bäckerei Urumarché verkauft. Der Duft von frisch gebackenem Brot und Gebäck empfängt die Kunden.

Emi no Mise

Zahlreiche Köstlichkeiten werden im Emi no Mise auf den Tisch gezaubert. – Foto: Emi no Mise

Die Geschichte des Restaurants Emi no Mise begann mit dem Anbau von traditionellem okinawanischem Gemüse auf den eigenen Feldern. Seit der Eröffnung des Restaurants 1990, wird das Ziel verfolgt, mit kulinarischen Kreationen zu einem gesunden Leben beizutragen und Besuchern die traditionelle Küche aus Okinawa näherzubringen. Besonders ist beispielsweise das Gericht Chojuzen, das Gemüse aus Okinawa mit einzigartigen Aromen, Farben, Konsistenz und Bitterkeit enthält. Dieses Gericht ist vollgepackt mit vitalisierenden Zutaten und zeigt die Fülle der saisonalen Produkte. Das beliebteste Menü des Restaurants ist das „Langlebigkeitsmenü“, ein 15-gängiges saisonales Gericht mit einer Vielfalt an mineralstoffreichem Gemüse. Die Verfügbarkeit der einzelnen Gerichte kann je nach Saison variieren. Was die Speisen hier noch authentischer macht, ist, dass sie auf Schalen aus Yachimun, einer traditionellen okinawanischen Töpferware, serviert werden. Die Gerichte haben einen nostalgischen, zarten Geschmack, den man in Ogimi, dem „Dorf der Langlebigkeit“, seit Jahrhunderten genießt.

Wissenswertes zu Okinawa

Okinawa ist die südlichste Präfektur Japans. Verteilt auf rund 160 Inseln leben 1,4 Millionen Einwohner. Das subtropische Okinawa liegt nahezu auf demselben Breitengrad wie Hawaii, Miami und Cancun. Mit diesen weltberühmten Destinationen teilt sich die Präfektur daher das Klima, das selbst im Winter angenehm warm ist. Die Durchschnittstemperatur beträgt rund 23 Grad Celsius und die mittlere Meerestemperatur sogar 25 Grad Celsius. Okinawa entwickelte eine eigenständige Kultur, die besonders durch handwerkliche Erzeugnisse, einer vielfältigen Regionalküche und von dort stammenden Kampfkunstsportarten, wie etwa Karate oder Kobudo, geprägt ist. Seit dem Jahr 2000 zählen zudem neun historische Stätten zum UNESCO-Weltkulturerbe. Als Insel des Gesangs und des Tanzes bekannt, wird in Okinawa bis heute auch das immaterielle Kulturerbe gepflegt. Als Beispiel dient der Ryukyu-Tanz, der sich seit Jahrhunderten kaum verändert hat.

Gesundes Essen – wie hier im Yakuzen Ryuka – ist Teil der Lebensart in Okinawa. – Foto: Yakuzen Ryuka 

Okinawa liegt in den Subtropen und ist geprägt von unberührter, ursprünglicher Natur- und Artenvielfalt bei ganzjährig mildem Klima. Die Unterwasserwelt der Präfektur zählt zu den farbenprächtigsten der ganzen Welt. Über 250 verschiedene Korallenarten lassen sich an den tausenden Korallenbänken und -riffen vor den verschiedenen Inseln Okinawas ausmachen. Der Anblick bunter Korallen, unterschiedlichster Tropenfische und Schildkrötenarten ist ein unvergessliches Highlight für jeden Tauch- oder Schnorchelbegeisterten. Weitere Informationen unter www.visitokinawa.jp.