Neue packende Schweden-Häppchen auf DVD: Staffel 6 von Kommissar Beck erschienen

Szeme mit Kristofer Hivju als Steinar Hovland und Peter Haber als Martin Beck in der Folge „Auf dünnem Eis“. (Foto Baldur Bragason)

Der Begriff „Kult“ klingt fast schon etwas abgegriffen – und doch kommt man bei der schwedischen Krimiserie Kommissar Beck wohl nicht umher, den Ausdruck zu verwenden. Denn der Kultkrimi um den etwas knorrigen Ermittler, der regelmäßig Millionen von Zuschauern vor den Bildschirmen fesselt, ist nun in der mittlerweile sechsten Staffel bei Edel:Motion auf einer Doppel-DVD mit einer Spielzeit von 350 Minuten erschienen. Dabei hat dieses ganz besondere Schweden-Häppchen auch noch mehr als zwei Jahrzehnten nichts an Spannung und Faszination verloren.  Basierend auf den Romanvorlagen des Bestseller-Autorenpaars Maj Sjöwall und Per Wahlöö gehört Kommissar Beck längst zu den ewig jungen Klassikern des skandinavischen Krimis. Menschliche Abgründe, düstere, tragische Fälle und glaubwürdige Darsteller garantieren fesselnde, anspruchsvolle Unterhaltung.

Der früher so vielbeschäftigte Kommissar Beck (Peter Haber) sinniert, melancholischer denn je, als bärtiger Pensionär über die Vergangenheit, den frühen Tod seines Sohnes, aber insbesondere über den Verlust seines Kollegen Gunvald, den er auch als Freund schmerzlich vermisst… Trotz Weinseminaren mit Tochter Inger und alkoholgeschwängerten, philosophischen Gesprächen mit Nachbar „Halskrause“ Valdemar (von dem man im Übrigen erfährt, was es mit seiner bewegten (!) Begegnung mit Königin Silvia auf sich hat) und gemächlichen Freizeitaktivitäten, die man als Rentner wohl so macht, kann er seinen Ruhestand nicht wirklich genießen.

Doch dann wird Beck von einer Geheimdienstmitarbeiterin gebeten, eine ihm bekannte Familie zu überprüfen, deren ältester Sohn als Mudschahed unter Terrorverdacht gerät. Parallel arbeitet seine frühere Einheit unter „kommissarischer“ Leitung des sympathischen Familienmenschen Steinar Hovland (Kristofer Hivju) am Fall einer vermissten Studentin. Eine Spur führt zu Kasim, einem Studenten mit Migrationshintergrund und zugleich Bruder des Terrorverdächtigen. So kreuzen sich unweigerlich die Wege von Martin Beck und seinem früheren Team. Wird dies für ihn der Anfang vom Ende vom Ausstieg?

Neben Peter Haber, der den introvertierten Einzelgänger Martin Beck erstmalig 1997 verkörperte, überzeugt seit 2016 vor allem der 39-jährige Kristofer Hivju als besonnener Ermittler und empathischer Verhörspezialist Steinar Hovland, der wohl keinen konträreren Charakter als Gunvald Larsson darstellen könnte. Der markante Norweger, der als Tormund Riesentod in der Fantasy-Serie Game Of Thrones weltweit bekannt wurde, schloss 2004 seine Schauspielausbildung in der„Russian Academy Of Theatre Arts“ (GITIS Scandinavia) in Aarhus ab und war unter anderem in US-Produktionen wie den Science-Fiction-Filmen The Thing und After Earth oder als Bösewicht in Fast & Furious 8 zu sehen.

Szene aus der Folge „Teufels Anwalt“ mit Joel Spira, Kristofer Kamiyasu und Roland Møller. (Foto Baldur Bragason)

Fazit: Den Machern von Kommissar Beck gelang auch mit der 6. Staffel erneut ein packend inszeniertes Krimi-Juwel mit einer überaus komplexen, hochdramatischen Handlung und überraschenden Wendungen.