Museumsperlen in Bayern und Oberösterreich

Einen Tag lang eintauchen in 2.000 Jahre europäische Geschichte in Bayern, am nächsten Tag in die Zukunft reisen: Im Einzugsgebiet der Donau zwischen Linz und Regensburg, dem Bayerischen Wald und dem oberösterreichischen Voralpenland, entstand in den letzten Jahren eine Museumslandschaft, die auf dem Kontinent ihresgleichen sucht. Vielfältig, faszinierend und spannend, eine Urlaubslandschaft des Wissens, des Erfahrens und des Staunens – mit faszinierenden Ausstellungen, einzigartigen Sammlungen und futuristischen Zukunftsschauen. Diese einmalige Erlebenswelt für alle Sinne im Herzen Europas ist gerade in der kalten Jahreszeit ideales Reiseziel für eine Auszeit vom Alltag oder einen unvergesslichen Urlaub „zwischen den Jahren“.

Die oberösterreichische Donaustadt Linz ist mit allein 14 Einzelmuseen eines der Flaggschiffe dieser faszinierenden Museumsszene. Das Schlossmuseum Linz gilt heute als das größte Universalmuseum Österreichs mit Exponate-Schwerpunkten im Bereich Kunst vom Mittelalter bis zur Moderne, mit seinen Schauen für historische Musikinstrumente, für Volkskunde, Technikgeschichte und Archäologie.

Nur wenige 100 Meter entfernt: das Ars Electronica Center, in dem die Besucher auf außergewöhnliche Entdeckungsreise in die Zukunft gehen können – eine Zeitmaschine in die Welt von morgen mit Schnittstellen zur Technologie, Kunst und Gesellschaft von heute. Hier kann Jung und Alt auf 3.000 Quadratmetern in Kontakt mit Robotern treten und sich als Designer(in) unserer Lebenswelt von morgen profilieren. Die Ausstellung „Neue Bilder vom Menschen“ öffnet die Labors in die Denk- und Bilderwelten der Zukunft. Die Show „Deep Space“ im Ars Electronica Center lädt zu 3-D-Expeditionen in die Sphären unseres Universums, die Vergangenheit und phantastische Orte ein. Ein einmaliges Erlebnis. Nur 30 Autominuten von Linz entfernt: Welios, das neue Wahrzeichen der Stadt Wels, Oberösterreichs Science-Center mit dem Mega-Rundum-Kino „360-Grad-Energy-Dome“. Atemberaubender und faszinierender kann man Naturwissenschaft nicht erleben: mit greifbaren Exponaten, die die Welt der Energie zu einem unvergesslichen Erlebnis machen und Erwachsene wie Kinder gleichermaßen begeistern.

In eine ganz andere Welt, die Welt der Musik, führt das Museum Mechanische Klangfabrik im oberösterreichischen Haslach an der Mühl nahe der Grenze zu Tschechien, dem einzigen Musikautomaten-Museum in Mitteleuropa. Ein Panoptikum der Klangmaschinen, verspielt skurril, manchmal pompös: In dieser klingenden mechanischen Wunderwelt werden Musikautomaten aus der Zeit des Barocks bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts in der Kulisse ihrer Zeit für die Besucher wieder zum Leben erweckt. Begeisternd in der Vorweihnachtszeit: Die Schau mit „bewegten Weihnachtskrippen“, deren Figuren durch ausgeklügelte Mechanik zum Leben erweckt werden.

Unmittelbar an der Grenze zu Bayern liegt das Kubin-Museum auf Schloss Zwickledt in Wernstein am Inn. Der Graphiker, Maler, Illustrator und Schriftsteller Alfred Kubin gilt als bedeutender Vertreter des Expressionismus. Er war ein Mitglied des legendären „Blauen Reiters“. Und auch jenseits der Grenze: Ebenso vielfältig und begeisternd ist die Museumslandschaft in Bayern: so etwa in Passau, für viele die „nördlichste Stadt Italiens“, mit insgesamt fünf Museen, beispielweise dem Glasmuseum „Wilder Mann“, der weltweit größten Sammlung zum Böhmischen Glas, oder – nur einen Katzensprung entfernt – dem Museum Moderner Kunst direkt am Donaukai nicht weit vom Passauer Dom mit der größten Kirchenorgel der Welt. Tiefe Einblicke in die Geschichte eröffnet das Oberhausmuseum hoch über der Stadt, in dem sich das Leben in einer Burg des Mittelalters und die Faszination dieser Zeit hautnah erleben lässt.

Ganz Niederbayern ist ein Museum, wenn es um die Themen Glas und römische Geschichte geht. Neben dem Glasmuseum „Wilder Mann“ in Passau gibt es weitere spektakuläre Sammlungen zur Geschichte dieses faszinierenden Materials in Frauenau. Auf gläsernen Entdeckungstouren durch den angrenzenden Bayerischen Wald stößt man auf die Glasarche, ein drei Tonnen schweres Glasschiff, oder findet sich am Fuß der Burgruine Weißenstein nahe Regen in einem gläsernen Wald wieder: 30 kunstvoll gestaltete Bäume aus Glas in Originalgröße verblüffen und begeistern hier die Besucher. Nach einer Nacht im Glashotel in Zwiesel nahe dem Nationalpark Bayerischer Wald bietet sich noch der Besuch in einer der zahlreichen Museumsglashütten oder in der Gläsernen Scheune in Viechtach an: einem faszinierenden Gesamtkunstwerk des Bildhauers und Malers Rudolf Schmid von transparenter und atemberaubender Schönheit.

Auch die Zeitreise in die „Welt der Römer“ fällt in Ostbayern leicht: Sowohl im Römermuseum Kastell Boiotro wie auch im Museum Quintana nahe Deggendorf findet man sich in der Zeit um Christi Geburt wieder. Absoluter Höhepunkt auf der Expedition ins einstige römische Weltreich: das Gäubodenmuseum in Straubing mit dem weltberühmten Römerschatz, einer unendlich wertvollen Sammlung goldener Schmuckstücke, Statuetten, Werkzeuge, Waffen und blinkender Paraderüstungen für Ross und Reiter aus der Römerzeit, der 1950 in der Nähe Straubings ausgegraben wurde. Nur 40 Kilometer flussaufwärts dann Regensburg: die einzige erhaltene mittelalterliche Großstadt Deutschlands, die 2006 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt wurde. „Begehbares Museum“ und pulsierende Großstadt zu gleich. Die am besten erhaltene mittelalterliche Großstadt der Bundesrepublik. Eine Stadt, deren Museumslandschaft außerhalb Münchens in Bayern ihresgleichen sucht. Sie ist der ideale Einstieg oder der krönende Abschluss für jede Reise durch die ostbayerische und oberösterreichische Museumswelt.

Mortimer

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