Maskenparade beim Imster Schemenlaufen

Am Sonntag, 12. Februar 2012, findet nach dreijähriger Pause erneut die wohl größte und farbenprächtigste Fasnacht des Alpenraumes statt. Dem Imster Schemenlaufen gehen monatelange, intensive Vorbereitungen voraus. Ob Besucher oder Mitwirkende – kaum jemand vermag sich der mythischen Strahlkraft dieses jahrhundertealten Spektakels zu entziehen. In einem großartigen Ensemble hunderter Masken zelebrieren die am Imster Schemenlaufen teilnehmenden Gruppen den Triumph des Frühlings über den Winter. Zentrale Gestalten des Schauspiels sind Roller und Scheller. Der jugendliche Roller tänzelt während des „Gangls“ dem Scheller mit seinem imposanten Schnurrbart voraus. Für den Roller gilt es, Eleganz und Sprungkraft zu demonstrieren. Der Scheller muss indes sein bis zu 35 Kilogramm schweres „Gschall“ (vier bis acht handgeschmiedete, an den Hüften befestigte Kuhglocken) in wuchtigen Klang versetzen. Die Ordnungsmasken Sackner, Spritzer und Kübelemajen (wehe, wer ihnen im Wege steht!) ebnen den beiden Hauptmasken den Weg durch die Menschenmenge. Dem Aufzug der beiden vornehmsten Figuren des Schemenlaufens folgt eine Vielzahl weiterer Figuren. Hexen und Hexenmusik, Laggeroller, Laggescheller („lagg“ bedeutet müde, sie karikieren die Hauptfiguren), Bärenbande, Kaminer (Kaminkehrer), Labarasänger, Vogelhändler heißen die Akteure dieses im Alpenraum einzigartigen Treibens.

Dem Zug der in strenger Tradition gestalteten Masken folgen aufwändig gebaute Wägen. Auf diesen Gefährten geht es unter Einbeziehung des Publikums, oft bei Hochprozentigem, ebenfalls hoch her. Das große Finale des Aufzuges am Vormittag und des eigentlichen Umzuges nach dem Zwölfuhrläuten findet das beeindruckende Schauspiel am späteren Nachmittag. Am Stadtplatz bilden alle Maske gemeinsam den großen „Schlusskroas“. Um Punkt 18 Uhr – pünktlich zum „Betläuten“ – werden schließlich die Masken abgenommen und nicht mehr wieder aufgesetzt. Für alle Imster ein ergreifender Moment, sind es doch vier Jahre bis zur nächsten großen Fasnacht. Zuvor bietet die wilde Fasnacht aber noch Gelegenheit für ausgelassenen Trost. Am Tag nach dem Schemenlaufen, am „Fasnachtsmontag“, ziehen alle Teilnehmer noch einmal durch die Stadt. Kostümiert, aber ohne Masken – eine etwas ungezügelte Fortsetzung des noblen Treibens vom Vortag.

eitere Informationen bei Imst Tourismus, Johannesplatz 4, A-6460 Imst, Telefon 0043-5412-6910-0, info@imst.at, www.imst.at.

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