
Von wegen über allen Gipfeln herrscht Ruh. Während es im übrigen Alpbachtal gemächlich zugeht, herrscht an der Gipfelstation der Wiedersbergerhornbahn Trubel vom Feinsten. Im so genannten „Lauserland“ kommen Kids voll auf ihre Kosten. Neben Kletterbäumen und einer Seilbahn, auf der man sich Steine, Tannenzapfen und -nadeln gegenseitig hin- und herschicken kann, wartet neben einer schattigen Bank ein Trampolin darauf, dass sich Nachwuchswanderer richtig austoben. Eine Seilrutsche lädt auch ältere Kinder noch auf eine Sausefahrt ein. Wem das an Abenteuer und Geschwindigkeit noch nicht reicht, wer sich richtig Wind um die Nase sausen lassen möchte, der kann auf dem Alpine Coaster „Lauser Sauser“ richtig Fahrt aufnehmen. Der auf Schienen zu Tal sausende Bob rauscht – sofern man die Bremse nicht betätigt – mit bis zu 40 Stundenkilometern bergab.
Floßfahrt auf dem Berg

„Fühlt sich viel schneller an!“, lacht Urlauberkind Timo, nachdem das Gefährt wieder nach oben gezogen wurde und möchte gleich noch einmal auf eine Fahrt starten. Seine Eltern können den 12-jährigen aber überzeugen, vorher noch zum Gipfelkreuz hoch zu wandern. „Ok, für ein Selfi“, stimmt der junge Mann zu.

Derweil begeistern sich jüngere Kinder für die kleine Floßfahrt. Nur mit Hilfe der Kraft ihrer Arme müssen sie das kleine, knöcheltiefe Gewässer überqueren. An heißen Tagen wird der Rückweg entsprechend gern direkt barfuss durchs kühle Nass absolviert. Richtig ins Rollen kommt die Stimmung, wenn sich kleine und große Gipfelstürmer eine kegelkugel-großen Holzkugeln ausgeliehen haben. Die Gesetze der Schwerkraft erlernt man hier im Spiel, wenn feste und mobile Murmelbahnen nach belieben kombiniert werden.
Wanden-Training beim Rumkugeln

Jedes Mal, wenn die Kugel mit Schwung gen Tal gesaust ist, müssen die Wanderwadeln den kleinen Hang wieder hinaufkraxeln. Dazu die gute Bergluft und die hervorragenden lokalen Speisen – da klappt das Einschlafen am Abend wie von selbst.

Auf kleinen Wichtelpfaden lässt sich anschließend ein Baumhaus entdecken und zwei sonnengelbe Rutschen. An deren Einstieg hängen schwere Kuhglocken, mit denen man seine Talfahrt im wahrsten Sinne des Wortes einläuten kann. In der darunter liegenden Sprunggrube lässt sich testen, ob man Mäuse-, Hasen-, Fuchs- oder gar Rehsprünge schafft.
Zielwerfen mit Zapfen

Wer hier nur kleine Sprünge hinlegt, der wird beim Zapfenwerfen vielleicht mehr Glück haben. Der schöne Nebeneffekt: Wer die „Munition“ vom Boden aufgeklaubt, kommt ganz von selbst mit der Natur in Berührung. Bewegungsfreudige werden die Slackline von Tanne zu Tanne absolvieren, Wasserflöhe lieben es, sich beim Aufstauen kleiner Kanäle abzukühlen.

Alle Spielstation sind hervorragend in die Natur eingepasst. Bänke und eine hölzerne Hollywood-Schaukel laden derweil die Eltern ein, die gute Bergluft zu genießen. „Alle Neune!“ heißt es dann an der Kegelstation, bevor unterhalb der Bergstation die Gmah Alm erreicht ist. Hier locken drei Sprungtürme dazu, in ein Luftkissen zu hopsen. Auf der Terrasse lässt es sich gemütlich Kakao, Kaffee, Germknödel oder eine Fritatten-Suppe zu genießen. Frisch gestärkt, laden dann Kettcars auf der Sonnenterasse dazu ein, den letzten Rest der Energie aus den kleinen Beinen zu strampeln.
Aussichtsreicher Gipfelsturm

Inzwischen ist Timo mit seinen Eltern von der Gipfeltour zurück. „Ganz schön steil und ganz schön anstrengend“, sei die rund einstündige Top-Tour gewesen, meint der 12-jährige schwitzend. „Aber der Ausblick und das Gefühl, über allen anderen Tälern und Bergen zu sein, war mega“, gibt er glücklich zu.

Gemeinsam mit den Kleinkind-Familien beschließt man, den rund eineinhalb-stündigen „Lauser Teichweg“ Richtung Mittelstation herab zu wandern. Ein angenehmer Abschluss eines aktiven Tages, bei dem auch die Eltern auf ihre (Wander-) Kosten kommen. In geschwungenen Bögen geht es durch Wäldchen bergab. Besonders beliebt bei den großen und kleinen Wanderern ist die Schaukel, bei der man über das Teichwasser hinweg schwingt.
Kostenfreies Vergnügen

Das beste an diesem Ausflugsziel ist übrigens, dass die Spielstationen alle frei zugänglich und kostenfrei zu nutzen sind. Die Fahrt mit der Bergbahn ist durch die „Alpbachtal Seenland Card“ abgedeckt, die man ab zwei Übernachtungen bei ausgewählten Übernachtungsbetrieben gratis erhält.

Wer einmal ein besonderes Familien-Abenteuer erleben möchte, kann beim örtlichen Tourismusverein eine Mehrtages-Wandertour „Von Hütte zu Hütte“ buchen, bei der man alles, was man für die kommenden Tage benötigt, im Rucksack mit sich trägt. Neben der Übernachtung in einer urigen Berghütte sind auch solche in komfortablen Hotels buchbar.
Frühstück in der Genussgondel

Wer seinen Lieben einmal etwas Besonderes schenken möchte, der kann beim Café Bienenstich in Rath einen Picknickkorb ordern. Oder gleich die „Genussgondel“ buchen. In der heimelig mit rotem Samt ausgestatteten Gondel kann man zum Beispiel in Ruhe frühstücken. Erst, wenn die Brötchen aufgeknuspert und der Kaffee leer getrunken ist, muss man wieder aussteigen. So lange kann der Ausblick über das herrliche Alpbachtal bestaunt werden.

Informationen: Das „Lauserland“ liegt an der Bergstation der Wiederbergerhornbahn. Allgemeine Informationen zum Alpbachtal unter www.alpachtal.at.

Übernachtung: Drei moderne, schicke Ferienwohnung auf dem Bauernhof mit eigenen Saunen und einer eigenen Hofkapelle, wenige Gehminuten vom Badesee und vom „Museum Tiroler Bauernhöfe“ entfernt, befinden sich auf dem Freudsheimhof in Moosen. Weitere Infos und Buchung unter www.freundsheimhof.at.

Mortimer
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